Was ist der Unterschied zwischen Linux und Unix?

10 Antworten

Linux ist Unix-basierend. -UNIX war der grundstein für linux (Linux ist das etwas einfachere, leichter zu Bedienende Betriebssystem) (Unix wird fast nur auf Servern verwendet)


Ich hätte die Frage eher anders beantwortet.

Es gibt POSIX Konforme UNIX Derivate und welche die es nicht sind. Linux ist letzteres, was dem Gemeinbürger aber wohl komplett egal sein dürfte. Linux als Oberbegriff für Unix zu definieren, ist schlichtweg totaler Quatsch und vermutlich ein "Wortdreher" vom Kollegen Pantex.

Es gibt hier eine recht alte aber dennoch grossteils zutreffende Vergleichstabelle für die wichtigsten UNIX-Derivate:

http://www.unixguide.net/cgi-bin/unixguide.cgi

Da kann man sich ein Bild über Command- und Funktionsunterschiede anschauen.

Was dort noch nicht aufscheint, ist z.B. die Tatsache, das Mac OS X bereits POSIX konform ist - im Gegensatz zu einem Linux bzw. GNU/Linux. Apples MacOSX ist also ein UNIX und Linux nicht - wer hätte das gedacht.

Wer Linux verstehen will, muss sich auch den GNU Utilities auseinandersetzen, welche quasi die Benutzerschnittstelle darstellen, ohne die der Kern nicht wirklich sinnvoll wäre. Auch muss man berücksichtigen, dass wenn man von der vielgerühmten Fehlerfreiheit von Linux spricht (im Vergleich zu Windows und MacOSX bescheinigt man Linux die wenigsten Bugs), ist damit nur der Kern gemeint. Wenn ich also einen Webserver betreibe, der eine php Schnittstelle mit einem Sicherheitsloch beinhaltet, ist das nicht die Schuld des Kerns, sondern der Utilities. Wenn ich diesen Webserver unter Solaris mit demselben Source Code betreibe, ist auch dort die Sicherheitslücke vorhanden.

Ich selbst liebe IBM's AIX, da es von der Bedienung her am effizientesten ist (SMIT) und aufgrund der eingeschränkten Hardwareunterstützung analog zu Apples UNIX auch extrem stabil. Der Vorteil beim AIX liegt aber auch noch tiefer - Plattenspiegelung seit Ewigkeiten, und ein Error-Reporting, das auch bestimmte Hardwarefeatures nutzt, welche es im Intel-Umfeld nicht und vermutlich auch niemals geben wird. Tuning über SMIT leichtgemacht und System-Dumps, wenn mal gar nichts mehr geht. All das macht einem das Leben als UNIX Admin sowas von easy - da haben ALLE! anderen noch Aufholbedarf. Ich zweifle nicht daran, dass Linux noch erwachsener wird, allerdings dauert es schon fast mein halbes Leben - wo sich viel getan hat, aber noch nicht genug. Linux hat ein grossen Manko - und zwar paradoxerweise seinen größten Vorteil - die Offenheit vom Code. Es gibt derzeit hunderte!!! verschiedene Distributionen, wobei in der Enterprise-Welt nur 2 wirklich von Bedeutung sind - RedHat mit RedHat Enterprise Linux (RHEL) und Attachmate mit SuSE Linux Enterprise Server (SLES) - falls hier jemand aufschreit - ja, SuSE und Novell gehören nun zu Attachmate.

Für Anfänger ist Linux eine gute Umgebung, da sie überall funktioniert, werde Richtung Solaris gehen will (das seit der Übernahme durch Oracle an Charme verloren hat, was Lizensierung und co angeht), kann sich das OpenSolaris anschauen (oder inzwischen dessen Fork).

Wer nur Shell-Scripting lernen will, kann das ganze aber auch unter MacOSX machen (natürlich schon integriert, basiert ja auf Darwin) oder man passt sein Windows etwas der UNIX-Welt an - z.B. mit CygWin - da gibt es fast alle Tools, die man auch unter Linux findet - allerdings kann man es nur mit Performance-Einbussen verwenden. Aber es geht

Desktop-Affine sollten sich am Anfang zuerst mit Kubuntu/Ubunte oder der XFCE Variante spielen, Fortgeschrittene können sich auch ein CentOS wagen (sofern Server das Ziel sind). Hardcore UNIX'ler wagen sich auch an FreeBSD, was allerdings nicht den Reiz einer ausgereiften Linux Distribution wie Ubuntu versprüht.

Ich mache nun seit 15 Jahren beruflich sowohl AIX und Linux und in geringem Maße noch Solaris (eine haben wir noch). Und eines ist in dieser Zeit klar herausgekommen. Das Potential von Linux ist enorm, leider haben sich Features und Qualität nicht in gleichem Maße entwickelt, sodass man im Enterprise-Umfeld für Plattenspiegelung nicht den LVM oder md verwendet, sondern eher in Richtung VeritasSF investiert - da haben dann auch die grossen Softwarefirmen wie Oracle, SAP und IBM Freude am Admin.

Ich hoffe, die Antwort war ausgiebig genug. Rödingers Cat.

Hier mal ne schöne Seite dazu. http://www.oreilly.de/german/freebooks/rlinux3ger/ch019.html

Und Linux ist nur der Kernel von den Betriebssystemen die man als Linux bezeichnet. Das was normal als Linux bezeichnet wird, nennt sich GNU/Linux (GNU steht für "GNU’s Not Unix") Und Linux hatte im groben gesagt nur Unix als vorbild.


CurryKing83  30.11.2010, 11:54

Gegenbeispiel wäre auch die Windows OS linie. Die die auf DOS basiert wie Windows 1.0 bis Windows ME und die NT Serie Windws NT1 bis Windows 7. Sehen sich sich sehr ähnlich, Bedienung ist auch fast gleich. Haben aber verschiedene Entwicklungslinien. Und Linux ist, mal grob gesagt, die kostenlose Antwort auf das teure Unix. Da gibts im übrigen noch andere Betriebssysteme die auch auf Unix basieren bzw POSIX-konform sind. (z.B. Solaris)

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deine Kommentare sind aufschlussreicher als die Frage selbst. Wenn du Informatik studieren willst, dann beschäftige dich mit Linux. Arbeite mit den Kommandozeilenbefehlen und versuche die Filesysteme zu verstehen. Die Beschäftigung mit der Programmiersprache C ist auch von Vorteil.

Wenn du mit den Linux-Kommandozeilenbefehlen umgehen kannst, dann kommst du mit SOLARIS von Sun oder HP-Unix oder ... klar. Die wenigen Unterschiede (die gibt es auch zwischen den beiden genannten) sind so unerheblich, dass man darüber nicht reden muss. Dort, wo die Hardware zu Unterschieden führt, muss man ohnehin immer wieder neu lernen.

Ob du als ausgebildeter Informatiker jemals mit "dem UNIX" etwas zu tun haben wirst, kann ich nicht glaube. Ich habe noch nie mit einem echten UNIX gearbeitet, wohl aber mit einigen Derivaten. Solange man nicht Administrator ist, merkt man da wirklich keinen nennenswerten Unterschied.

Die Frage UNIX gleich oder ungleich Linux ist mehr eine juristische, patentrechtliche, Markenzeichen ... Frage.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995

http://de.wikipedia.org/wiki/Unix

da steht eigentlich alles

Zusammen gefasst ist Unix der Oberbegriff einer Gruppe von Betriebssystemen, zu denen auch Linux gehört. Zu den klassischen Unixen gehören z.b. die kommerziellen Systeme HPUX, AIX, IRIX und Solaris. Zu den freien Varianten gehören die BSD-Varianten, auf denen z.B. auch das OSX von Apple beruht.

Zwei wichtige Eigenschaften eines Unix ist die C-Toolchain mit denen die Sourcen der für POSIX-Konformität nötigen Programme kompiliert werden können. Üblicherweise ist auch der Source des Kernel in C geschrieben.

Linux wurde entwickelt um eine freie (damals im wesentlichen im Sinne von "kostenlose") Source-Basis zu haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür war die GNU-Toolchain und die GNU-Tools der FSF.

Heutzutage ist da viel miteinander verwachsen. Große Teile der kommerziellen Unixe stehen heute unter freien Lizenzen oder nutzen die GNU-Toolchain und die sonstigen GNU-Tools. Einiges davon wird mit den Linux-Distributionen ausgeliefert, wie z.B. einige Filesysteme.

Wenn Du etwas benutzen möchtest, was näher an den klassischen Unixen ist, schau Dir die BSD-Varianten an.