Unterschied Zucht und Hobbyzucht?

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So pauschal kann man Deine Frage nicht beantworten.

Der Züchter eines meiner Hunde bezeichnet sich auch als "Hobbyzüchter", ist aber einem Verein angeschlossen, der dem VDH untersteht.

Ganz kurz gefasst kann man sagen dass Züchter, die einem Zuchtverband angehören, bestimmte Mindestanforderungen haben, die auch überwacht werden. Das fängt bei Optik, Gesundheitszustand und Wesen der jeweiligen Hunde an, geht über Anforderungen an den Züchter und endet bei der Abnahme des Wurfs durch den Zuchtwart.

Hobbyzüchter, die keinem Verband angehören, unterliegen diesen Kontrollen nicht.

Weiterer Unterschied ist, dass Hunde aus einem Zuchtverband Papiere haben, während Hunde von verbandslosen Züchtern keine bzw. keine anerkannten haben. Das wird allerdings nur dann wichtig, wenn Du z.B. mit Deinem Hund auf Ausstellungen gehen willst.

Hallo,

weder die Bezeichnung "Hobbyzüchter" noch die Bezeichnung "Züchter" sind irgendwie "geschützt" oder mit bestimmten Bedingungen belegt.

Züchter, die ordnungsgemäß im VDH/FCI züchten, dürfen dies z.B. laut den Verbandsvorschriften nicht gewerbsmäßig machen - also als "Hauptberuf". Und wer mehr als eine bestimmte Anzahl von zuchtfähigen Hündinnen hat und züchtet, wird z.B. vom Veterinäramt als "Gewerbe" eingestuft - und dürfte somit nicht mehr im VDH züchten. Wobei diese VDH-Richtlinien nicht wirklich immer eingehalten werden.

Daher hat sich die Bezeichnung "Hobbzucht" eingeschlichen - sie sagt aber nicht wirklich etwas aus.

Viel wichtiger ist es, zu hinterfragen, ob es sich tatsächlich um eine Zucht oder eine Vermehrung handelt.

Züchter im VDH werden z.B. kontrolliert, müssen vor dem Beginn einer Zucht Seminare besuchen etc. Die Hunde, die für die Zucht geplant sind, müssen auf mehreren Ausstellungen beweisen, dass sie dem Rassestandard entsprechen, durch diverse Gesundheitsuntersuchen soll ausgeschlossen werden, dass rassetypische Krankheiten oder Erbkrankheiten weitergegeben werden, die Zuchtstätten werden überprüft, wenn ein Wurf liegt, wird auch dieser mehrfach kontrolliert. So hat der Käufer eine recht große Sicherheit, hier einen gesunden und gut aufgezogenen Welpen aus gesunden Eltern zu bekommen. Das wird dann auch durch die sogenannten Papiere - also die Ahnentafel vom VDH/FCI - dokumentiert.

Dann gibt es da die Menschen, die meinen, ich nehme mal eine Hündin, die so aussieht als wäre es z.B. ein Labrador, und dann nehme ich mal irgendeinen Rüden, der auch so aussieht wie ein Labrador und schon habe ich einen Wurf reinrassiger Labradore. Das ist natürlich ziemlicher Unfug und weder sind die Elterntiere überprüft, noch der "Züchter". Solche Leute nennen sich dann auch sehr gerne Hobbyzüchter, suggeriert diese Bezeichnung doch, dass sie Ahnung haben und dass sie es aus Liebe zum Tier machen (Hobbys macht man gerne und ohne Gewinnabsicht).

Solche Züchter können oft sogar "Papiere" vorweisen, die allerdings keinen wirklichen Wert haben. Denn Papiere kann sich jeder ausdrucken und es gibt auch genügend "Vereine" und "Verbände" die Seriösität suggerieren sollen, die aber weder irgendetwas kontrollieren noch überwachen.

Dann nehmen solche Leute auch noch ziemlich viel Geld für ihre Hunde - und Käufer, die nicht so wirklich informiert sind, glauben, prima sind vom Hobbyzüchter und haben Papiere und sind teuer: das muss ja ein guter und gesunder Rassehund sein.

Noch viel schlimmer wird es dann, wenn solche Hobbyzüchter die Welpen aus dem Ausland aufkaufen und als eigene Produkte ihrer "Hobbyzucht" ausgeben und verkaufen - wer will das kontrollieren? Niemand!! Und dann kauft man einen Billigwelpen, oft totkrank, für teures Geld und sitzt einen lukrativen Betrug auf.

Ich kann immer nur empfehlen, entweder tatsächlich bei einem VDH-Züchter einen Hund zu kaufen - oder eben ins Tierheim zu gehen. Niemals aber dort einen Hund kaufen, wo es keinerlei Kontrollen gibt, denn da ist die Gefahr riesengroß, einem Betrug aufzusitzen.

Außerdem würde dann diesem entsetzlichen Leid der Billligwelpen endlich mal der Riegel vorgeschoben - denn wenn es keine Interessenten mehr für billigste "Rassehunde" gäbe, dann würden diese auch nicht mehr produziert und dieses fiese Geschäft würde endlich einmal aufhören.

Gutes Gelingen

Daniela

Ich vermute mal:

Hobby Zucht = Nicht eingetragen. Wenn das nicht stimmt ignorier meinen Kommentar.

Hobby Zucht heißt es wird nichts überprüft und die können machen was sie wollen, müssen sich an keine Standards halten und müssen nicht mal Untersuchungen machen können aber behaupten sie hätten es.

Und ein eingetragener züchter ist halt genau das Gegenteil.

Ganz ehrlich, besonders bei so einer Rasse würde ich NIE das Risiko eingehen und von Hobby Vermehrern kaufen. Und ja wenn sie nicht eingetragen sind kann man sie zu den Vermehrern zählen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Von mir aus steinigt mich:

Ich würde nie nach Zuchtrichtlinien züchten, da kommen Mopse raus die nicht atmen können, Hunde mit HD, Katzen mit Faltohren (Knorpelerweichung am ganzen Körper) Nackthaarhunde und Nackthaarkatzen, die zu anerkannten Zuchten gehören, aber in Wirklichkeit Qualzuchten sind.

Zucht und Krankheiten gehören aufgrund der genetisch mangelnden Vielfalt zusammen. Erst Einkreuzungen erhalten die Genetische Gesundheit.

Sollte ich je "züchten" dann nur als Hobbyzucht, denn mit neurotischen Austellungen und Vereinen, die Rassereinheit fordern, will ich nichts zu tun haben. Auch dies ist Tierschutz.

Vermehrer die produzieren, leben davon weil es Pseudostandarts gibt. Ein "echter" Züchter zu sein, heißt nicht Krankheiten auszuschließen. Beweiß: Fast jedes Hundebuch - da werden die rassetypischen Krankheiten aufgeführt.

Soviel zu Kontrollen. Es wird nicht kontrolliert, dass die Rassestandarts keine Qualzuchten sind.

Züchter sind geschult, sie gehören einem Zuchtverband an, der ihnen Auflagen vorgibt die sie einzuhalten haben.

Züchter haben eine hohe Kenntnis von den Tieren, von Genetik und sie züchten nur mit zur Zucht zugelassenen Tieren.

Sie halten sich an Rassestandards und stecken sehr viel Geld und Arbeit in die Zucht.

Hobbyzüchter dagegen verpaaren meist Tiere, die nicht Zuchttauglich sind, nicht auf Erbkrankheiten untersucht sind.  Oftmals fehlt jegliches Wissen und man muss damit rechnen, das man Welpen kauft, die nicht gesund sind und/oder mit Erbkrankheiten oder genetischen Defekten behaftet sind. Ebenso ist es den meisten Hobbyzüchter vollkommen gleich, ob der Markt mit dieser Rasse bereits überflutet ist. Leider werden die Welpen auch oft viel zu früh abgegeben.

Ich würde niemals einen Hund aus einer sog. Hobbyzucht kaufen. Denn ich bin Tierfreund und würde so etwas niemals unterstützen. Genau so wenig möchte ich einen kranken Hund, der zeitlebens leidet und immens hohe Tierarztkosten verursacht.

Ich will damit nicht alle Hobbyzüchter schlecht reden, aber ich habe in dieser Hinsicht schon Dinge erlebt, die man nicht für möglich halten sollte.

Ich könnte hier noch ewig weiter schreiben, aber das sollte jedem vernunftbegabten Menschen reichen, das nicht zu unterstützen.


neununddrei  25.04.2016, 22:31

"Oftmals fehlt jegliches Wissen und man muss damit rechnen, das man Welpen kauft, die nicht gesund sind und/oder mit Erbkrankheiten oder genetischen Defekten behaftet sind."

Das kann dir bei einem eingetragen Züchter auch passieren!

Selbst erlebt, mein Boxer durfte daher nur 18 Monate werden

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