Unterschied Nullung und Erdung?

3 Antworten

Ich bin zwar (noch, da ich mich aktuell in einer entsprechenden Ausbildung befinde) nicht vom Fach, Versuche es dir aber zu erklären. Bei einer klassischen Nullung - dabei wird der PE mit dem Neutralleiter auf einen Leiter gelegt und damit zum PeN-Leiter.

Hier hofft man darauf, dass sich die Spannungspotentiale möglichst schnell wieder ausgleichen, es ist ein Kreislauf. Hier fließt trotzdem ein relativ hoher Strom.

Bei der Erdung gibt es einen Erder am Generator und (TN-C-S-System) einen Erder beim Verbraucher, der mit dem Pe-Leiter verbunden ist. Das Spannungspotential kann sich so über die Erde langsam ausgleichen und es fließt ein niedrigerer Strom als bei der klassischen Nullung.


Trolli1970  13.06.2019, 23:26

Ist es nicht eher so, dass das vieradrige Erdkabel aus L1 L2 L3 + PEN besteht (TNC System), aus welchem dann im Hausanschlusskasten der N aus dem PEN extrahiert wird (TNC-S System) ? Bei der klassischen Nullung (Brücke zwischen Neutral- und Schutzleiter) verwandelt man den Erdschluss (Phase gegen Schutzleiter) in einen Kurzschluss (Phase gegen Null = niederohmige Verbindung zweier aktiver Leiter) mit dem Ergebnis, dass die Überstromschutzeinrichtung auslöst. Einen PEN gibt es lt. meinem Dozenten damals nur im Erdkabel (TNC).

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GFrageNFrage  14.06.2019, 15:43
@Trolli1970

Ich würde es eher so formulieren, dass der PE aus dem PEN extrahiert wird. Dieser PE wird dann aber auch noch einmal an eine eigene Erdung(Anlagenerder) angeschlossen...

-- Ach ja, hab meine Antwort oben noch einmal durchgelesen, irgendwie sind meine letzten beiden Absätze doch irgendwie falsch.

Meines Wissens löst der MCB aus, wenn ein entsprechend höher Strom fließt. Bei den TN-Systemen ist der PE ja bis zum Betriebserder des Generators durchverbunden (egal ob als PE beim TN-S oder als PEN beim TN-C-System) und kommt so oder so irgendwann wieder mit dem Neutralleiter in Berührung, bevor diese Neutralleiter wieder in den Generator geführt wird. Dadurch könnte man ja theoretisch auch über den PE den Stromkreis kurzschließlich und die Sicherung würde fliegen.

Im Gegensatz dazu funktioniert der RCD nur im TN-System, da dieser einen Summenstromwandler verbaut hat, der auslöst, wenn mehr oder weniger raus geht als rein kommt...

Stell dir einen Aufzug vor. Unten siehst du 4 Leute einsteigen, die zu Arbeitsbeginn hoch fahren und am Abend wieder runter. Normalerweise steigen unten auch wieder 4 Leute aus.

Im Fehlerfall, sagen wir hier einmal, dass einer der 4 Leute gefeuert wird, muss der die Treppe nehmen, weil die Tür des Aufzugs nur mit Mitarbeiterausweis aufgeht. Dadurch kann man unten feststellen, dass einer fehlt.

Wenn jetzt aber die Treppe gesperrt ist, so sind seine ehemaligen Kollegen so nett und nehmen ihn trotzdem mit runter. Damit kann unten aber niemand sagen, dass jemand gefeuert wurde.

In diesem Beispiel war die Treppe der PE und der Aufzug der N/PeN und sollte die Funktion eines RCDs veranschaulichen...

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Trolli1970  16.06.2019, 19:37
@GFrageNFrage

Dankeschön, aber wie ein RCD funktioniert, ist mir bekannt. Ich würde es nur anders erklären: Um einen Leiter, durch welchen Wechselspannung fließt, baut sich ein schwaches (je nach Spannung auch stärkeres) elektromagnetisches Wechselfeld auf. Alle aktiven Leiter (L1 L2 L3 & N) werden durch den Summenstromwandler geführt. Bei einem intakten Betriebsmittel ist die Stromstärke überall gleich hoch, was über den Außenleiter reingeht, kommt auch wieder über den Neutralleiter zurück. Auf diese Weise löschen sich die magnetischen Wechselfelder gegenseitig vollständig aus und es kann keine Spannung in den Summenstromwandler (=Spule) induziert werden. Besteht nun aber eine Differenz von min. 30mA (0,03A) zwischen den einzelnen Leitern (weil z.B. irgendwo Spannung abfliesst, evtl. durch einen menschlichen Körper), können sich die aktiven Leiter nicht vollständig auslöschen und der N-Leiter kann einen Strom von min. 30mA in den Summenstromwandler induzieren. Das genügt, um mit dem daraus erzeugten Spannungsimpuls das Schaltschloss auszulösen, welches eine allpolige Trennung aller aktiver Leiter vornimmt.

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Der Begriff Nullung ist aus den deutschen VDE-Normen und der schweizerischen NIN weitgehend eliminiert und durch die Begriffe Schutzerdung und Schutzpotentialausgleich abgelöst.

Nullung = Erdung

elektrisch leitfähigen und berührbaren Gehäuse von Betriebsmitteln („Körper“) sind mit einem Schutzleiter verbunden.


froeschlein2000  14.06.2019, 21:27

Absoluter Müll was du da erzählst! Solche Fehlinformationen können Leben kosten! Wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt soll man nicht wage irgendwo mal aufgeschnappt Informationen verbreiten. Gerade bei solch einem Thema.

Die Erklärung von Zigeuner2 ist schon recht stimmig. Wichtig noch zu erwähnen, wenn der Neutralleiter irgendwo abreist hat man eine Potentiell Tödliche Berührungsspannung am Gehäuse des genullten Objekts. Deshalb ist die klassische Nullung in Deutschland auch mittlerweile Verboten.

*Wichtig* : Beachtung der 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik

Elektrotechnische Eingriffe dürfen nur von Elektrofachkräften durchgeführt werden!

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Früher gab es nur 2 Drähte : Phase und Null

An der Steckdose wurde der N ( PEN) auf den Schutzkontakt (PE) gebrűckt. An diesem PE ist das Gehäuse eines Gerätes angeschlossen.

Kommt die Phase nun an das Gehäuse entsteht ein Kurzschluss, die Sicherung fällt.

Später wurde der PEN dann gleich im Hausanschlusskasten in PE und N getrennt und der PE als dritter Draht mit gefűhrt.

Die Funktion ist gleich . Aber man kann nun einen FI einbauen. Beim FI wird Phase und N durch ihn durch geleitet, der PE daran vorbei.

Der FI merkt, wenn Strom ûber PE oder Erde (durch dich) abgeleitet wird und löst schon im mA Bereich aus.

Einer Sicherung wäre ein Strom ûber PE oder Dich so lange egal bis der Aufgedeckte Nennstrom uberschritten wird.