Unterschied Mathematik BWL und Mathematik Maschinenbau?

7 Antworten

Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen also Maschinenbau und BWL je zu teilen. Daher habe ich auch sowohl schon "BWL-Mathe" als auch "Maschinenbau-Mathe" gesehen und kann dir versichern, dass die mathematischen Anforderungen in BWL weit unter denen für Maschinenbau liegen.

In BWL braucht man vielleicht mal ein paar Ableitungen oder so etwas, das ist aber nun wirklich nichts wildes. Im Maschinenbau-Studium hingegen darf man sich in HöMa mit Differentialgleichungen, Komplexen Zahlen, usw. rumplagen. Ist auch alles machbar aber nicht mit "BWL-Mathe" vergleichbar.

Bei uns gibt es sogar einen Prof, der ein und das selbe Fach für Wirt.-Ings und BWLer hält. Für die BWLer braucht er allerdings immer ein paar Wochen länger, da er hier länger braucht um die Mathematik zu erklären. Hinterher schreiben beide Studiengänge gemeinsam die gleiche Klausur.


User48572 
Beitragsersteller
 24.03.2017, 11:54

Danke. Ich habe noch eine Frage an dich, kann ich dir da eine private Nachricht senden? Danke.

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Außerhalb eines Mathestudiums haben Physiker, Maschinenbauer, E-Techniker, Informatiker und andere MINTler wohl die anspruchsvollsten Mathemodule. Meistens wird der Stoff von AnaIysis I/II und/oder Lineare Algebra I/II behandelt, wobei es von der Hochschule abhängt, ob wirklich mathematisch (also mit Beweisen) vorgegangen wird. Meistens lässt man die Beweise weg, weil man als Ingenieur eben mehr rechnen muss, aber es werden eben schon viele neue Themen eingeführt: mehrdimensionale Integration (wenn auch häufig falsch...), Konvergenz von Reihen, komplexe Zahlen, Matrizen, Eigenwerte etc.

BWLer haben nie Mathematik, sondern sie rechnen nur und dazu brauchen sie eigentlich auch nicht viel Neues. Das Einzige, was neu ist, sind die Inhalte der Statistikmodule, aber diese sind ja anscheinend - wie du sagst - inzwischen auch nur noch freiwillig. In Statistik wird natürlich - wie auch bei Psychologen und Gesellschaftswissenschaftlern - nur an der Oberfläche gekratzt, die bekannten Verteilungen und Tests vorgestellt und im Master gibt's vielleicht mal ein lineares Modell und eine Zeitreihe, die keiner von euch richtig versteht.

Dementsprechend überrascht mich der Dialog zwischen dir und deinem Kumpel überhaupt nicht und ja, ich gehe stark davon aus, dass er dir bei all deinen Aufgaben helfen kann. Probleme wird er (wie auch echte Mathematiker) höchstens bekommen, wenn irgendwelche Wirtschaftsinhalte reingewurschtelt sind (Erlösfunktion, Nachfragefunktion), weil er dazu eben die Definitionen nicht kennt.

Ja, im Maschinenbau-Studium wird sehr viel und sehr anspruchsvolle Mathematik gelehrt.

Allerdings ist deine Mathematik (bei BWL) nicht nur "leichter", sondern auch unterschiedlich.

Also ich habe Maschbau regulär und BWL in einem 2-jährigen Wochenendstudium ergänzend studiert und kenne beide Mathematiken.

BWL ist echt ein Lachwalzer, da bleibt man ja meistens noch innerhalb der 4 Grundrechenarten. Mathe in Maschbau ist da wirklich ein ganz anderes Kaliber.

Das einzige, was in BWL wirklich neu war, war Statistik. Aber das ist auch kein Hexenwerk.


User48572 
Beitragsersteller
 24.03.2017, 12:21

Statistik gibt es bei uns bei BWL nicht mehr. Nur die, die es freiwillig möchte.

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Hamburger02  24.03.2017, 12:41
@User48572

Ach, das war früher das Fach, an dem die meisten BWLer gescheitert sind.

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User48572 
Beitragsersteller
 24.03.2017, 13:39
@Hamburger02

Das ist es immer noch. deswegen frag ich. bin auch gescheitert. 

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Die schwersten mathematischen Herausforderungen im BWL-Bereich liegen wohl in der Statistik. Das ist sicher nicht leicht, aber mit den Anforderungen einer Ingenieurwissenschaft nicht vergleichbar. Besonders der komplex-Bereich mit Differentialgleichungen u.Ä. ist nicht mit der eher einfachen Mathematik im BWL-Bereich vergleichbar.

Die BWL bietet eher andere Herausforderungen wie beispielsweise IFRS oder der Steuerbereich. Der Maschinenbau ist schon sehr mathematisch geprägt und daher in diesem Bereich natürlich auch ein paar Ecken anspruchsvoller.

"Schwierigkeit" ist aber auch etwas sehr subjektives. Vermutlich kommt hinzu, dass dein Freund auch eine gewisse mathematische Begeisterung mitbringt und sich mit Mathe von Haus aus leichter tut.