Unfair und ungeduldig beim Pferd?
Ich habe öfters ein schlechtes Gewissen im Umgang mit meinem Pferd, weil ich manchmal mich nicht wirklich beherrschen kann... also wenn mein Pferd zum Beispiel beim reiten partout nicht macht, was ich eigentlich vor hatte oder wenn es etwas außer Kontrolle gerät, werde ich auch leider schnell mal was grob... (Zügel anziehen/ Sporen reinhauen etc) danach habe ich ein sau schlechtes Gewissen.
Oder wenn mein Pferd im Umgang (eigentlich super lieb) mal was chaotischer wird und gar nicht mehr auf mich achtet (drehen, schnappen, vor und zurücklaufen etc) dann rutscht mir schon mal nen leichter Klaps auf die Schulter aus. Es tut mir dann immer so leid weil er guckt immer richtig erschrocken.
Und dann, wenn er mal nicht in die Box oder in die Weide läuft, obwohl ich den Strick schon abgemacht habe (weil er normalerweise immer von selber reingeht, Fehler ich weiß) greife ich mir das halfter und zerre ihn wirklich da rein.
Das macht man doch nicht!
Was kann ich tun, das ich fairer und geduldiger werde.? Es belastet mich wirklich und ich schäme mich dafür.
12 Antworten
Mir ging es eine Zeit genauso, meine Stute hat einfach nichts mehr “richtig” gemacht, stehen geblieben. Ich hab manchmal einfach die Geduld verloren und hatte danach immer ein mega schlechtes Gewissen. Inzwischen bekommt sie, wenn sie was tut von dem sie weiss dass sie es nicht darf oder sich anstellt, einfach einen Klaps mit der Gerte oder energisches Treiben! Ich setze mich einfach 2 Sekunden durch und danach ist alles gut. Und ansonsten bin ich wirklich fair zu ihr und umsorgend :)! Bei uns lags aber auch viel daran dass sie mir nicht vertraute beim Ausreiten zb was jetzt natürlich auch besser ist und mit dem kurzen knackigen Durchsetzen zeig ich ihr, egal ob von oben oder vom boden, dass ich der “chef” bin und ihr Sicherheit geb.
Da leidest du schlicht unter mangelnder Selbstbeherrschung und das solltest du schnellst möglich in den Griff bekommen.
Im Umgang mit dem Pferd ist es immer wichtig fair zu bleiben. Natürlich muss man auch konsequent sein, wenn es nötig ist, aber man darf nicht unfair gegenüber dem Tier werden. Und das bist du leider, wenn du deinem Pferd die Sporen reinhaust oder am Zügel reißt. Zumal du dir immer vor Augen führen musst, dass das ja rein gar nichts bringt, wenn du da rumziehst.
Am besten lässt du alle möglichen "Waffen" die nächste Zeit einfach weg. Heißt also ohne Sporen und Gerte reiten.
Du musst lernen ruhiger zu werden. Wenn beim Reiten etwas nicht funktioniert, dann pariere durch, reite eine Runde am lockeren Zügel Schritt, schnaufst durch und probierst es dann nochmal. Wenn etwas nicht klappt und du dementsprechend genervt reagierst, machst du es nicht besser. Das wirkt sich alles negativ auf Sitz, Hilfen usw. aus und dein Pferd spürt das ja auch, wenn du eigentlich gar keine Lust mehr hast.
Wenn ich beim Reiten merke, heute klappt's nicht so wie ich es gerne hätte, dann reite ich einfach locker noch 2,3 Runden Trab und höre dann mit einer einfachen Übung, die das Pferd gut kann - bei mir ist das meist einfach schön auf der Mittellinie bei X halten - auf. Dann schön kräftig loben, auch wenn ich mir denke, dass es heute ja mal wieder richtig bescheiden war.
Das Problem sitzt immer im Sattel.
Im Umgang musst du einfach gechillter werden. Was glaubst du, wie oft meiner am Putzplatz hin- und her läuft? Ich schiebe ihn dann einfach wieder da hin, wo ich ihn gerne hätte bzw. wo er zu Beginn gestanden hat und gut ist. Kann schon mal sein, dass das dann alle 5min nötig ist, aber so ist es eben. Würde ich da erst anfangen zu schimpfen, würde die Diskussion noch viel länger dauern.
Ich bin absolut kein Fan davon, dem Pferd ständig wegen einem unerwünschtem Verhalten eine über die Rübe zu hauen. Aber in gewissen Situationen muss es auch mal sein. Heißt nicht, dass ich mein Pferd schlage, nur weil es am Putzplatz hin- und her läuft, nein. Aber wenn es zwickt/beißt/schlägt/etc. dann auf jeden Fall.
Mach zum Ausgleich ein bisschen Yoga oder gehe Boxen/Joggen um dich mal auszupowern. Dann wirst du auch automatisch ruhiger.
Ich bin auch kein Fan davon mein Pferd zu schlagen, aber wenn er nach mir schnappt dann kommts halt mal aus mir raus... ☹️
ich habe leider das große große "Pech" das der Stall wo ich stehe (der eigentlich super ist) ein Schulstall ist, sodass ich eigentlich außer reiten nichts machen kann, weil die Halle immer voll ist... entweder reitunterricjt (da darf man nicht in die Halle) oder gefühlt 50 reitbeteiligungen weil ja jedes schulpferd noch eine reitbeteiligung braucht🤦🏼♀️
Hallo,
nichts für ungut, aber das geht wirklich gar nicht.... Du solltest echt an dir arbeiten, bevor du dich nochmal auf´s Pferd setzt. Damit erreichst du nur, dass dein Pferd irgendwann vor dir wegläuft. Das es nach dir mal tritt kann schon eine Folge davon sein.
Auch fällt mir auf, dass da einige Missverständnisse gibt - Pferd soll immer neben Mensch laufen und ihn nicht überholen. Dann machst den Strick ab und wartest bis dein Pferd an dir vorbei und voraus geht? Dein Pferd nimmt einfach nur Rücksicht auf dich und verhält sich so, wie du es ihm letztlich beigebracht hast!
Übrigens gehören Pferde auch nicht in die Box!
Arbeite an dir, ändere die Haltung oder gebe dein Pferd ab, ehe es vom Menschen gar nichts mehr hält... Das geht nämlich sehr schnell, Pferde sind unheimlich sensibel und du bist deinem Tier gegenüber schon gewalttätig (Sporen sind nicht zum reinhauen, benutze also bitte keine mehr da und Zügel ziehen - Pferde haben sehr viele Nervenzellen am Kopf).
Mit freundlichen Grüßen
VanyVeggie
Mein Pferd steht bloß im Winter über Nacht in der box, im Sommer 24/7 auf einer großen weide 😉 Danke für die antwort
Nee, das macht man nicht!!!! Bevor du das nächste mal wieder abgehst, innehalten, durchatmen, Hirn einschalten. Wer bzw. hat wirklich jemand hat “Schuld“, wenn beim Reiten etwas nicht wie gewollt klappt? Und dann auch noch das Pferd?
Hast du dich präzise ausgedrückt, also saubere Hilfen, verständliche Körpersprache? Hat dein Pferd wirklich verstanden, was du von ihm willst? Kann es leisten, was du von ihm forderst?
Sporen bleiben aus, keine Gerte, u. machst den Strick halt nicht vorher schon ab, wenn du weißt, du hast keine Sebstbeherrschung. Und bevor du im Maul rum reißt, schmeiß lieber in dem Moment die Zügel kurz weg.
Grundsätzlich finde ich es total daneben, wenn Menschen an Tieren ihre vermeintliche Macht demonstrieren u. sich nicht im Griff haben. Du solltest dringend an dir arbeiten!
Viele Pferde haben ein ziemlich gutes Gerechtigkeitsgefühl, u. a. da gibt es einige, die würden dir schön zeigen, was sie von deiner/solch einer Behandlung halten... sei froh, dass dein Pferd anscheinend eines der sanften u. geduldigen Exemplare ist - um so schlimmer, dass es dann so behandelt wird.
Wäre ja wunderbar, wenn man schlechte Eigenschaften mit einem simplen Trick wegkriegen würde, aber ganz so einfach ist das ja nicht.
An deiner Stelle würde ich es vielleicht mal mit Entspannungstechniken (Yoga, Tai Chi o.Ä.) probieren, die dich insgesamt etwas gelassener und in "deiner Mitte ruhender" werden lassen.
Gerade beim Pferd ist es ja auch so, dass es den Umgang widerspiegelt. Wenn du innerlich schon angespannt bist (auch nur unbewusst), wird ein sensibles Pferd darauf reagieren, was dich dann unfair und ungeduldig werden lässt. Sehr schlechte Eigenschaften im Umgang mit seinen Mitmenschen als auch mit seinen Mittieren.
Um ganz schnell Abhilfe zu schaffen, würde ich mir bewusst machen, was ich da tue. Mit deinen Mitmenschen wirst du ja auch nicht so umgehen, wie mit deinem Pferd, wenn sie etwas machen, was dir nicht passt. Also dem Pferd den gleichen Respekt entgegenbringen, den du deinen Mitmenschen entgegenbringen würdest. Zusammenreißen und nicht mitreißen lassen.