Angenommen, Ihr seid mit einer Person gut befreundet, diese Person hat aber ständig wiederkehrende Stimmungsschwankungen in Bezug auf Sozialkontakte.
Verabredungen mit der Person sind immer richtig angenehm, man versteht sich blind, die Person bestätigt von sich aus, wie toll der gemeinsame Tag war und schlägt direkt eine neue Verabredung vor.
Dann gibt es aber Tage, wo die Person mit sich selbst im Unreinen ist. Es sind nicht direkt Depression, aber eine Unzufriedenheit mit der Lebenssituation, das Unvermögen, eigene Angelegenheiten zeitnah zu erledigen und teils selbst verursachter Stress.
Diese Person ist dann schwierig zu händeln, reagiert fahrig, bockig, ist schnell gereizt und auf 180, meldet sich tagelang auf Nachfragen nicht, reagiert nicht auf gemeinsame Belange und schweigt sich tot, statt sich auszusprechen.
In solchen Phasen hat die Person auch Streit mit den Eltern, in der Partnerschaft und mit Arbeitskollegen.
Ist die Phase vorüber, tut sich die Person schwer, die verbrannte Erde wieder zu glätten.
Aktuell meint die Person, sich in einer persönlichen Zwickmühle zu befinden und fühlt sich zwischen verschiedenen Stühlen hin und hergerissen. Dazu kommen 2 Unfälle, die die Person durch zuviel Stress hatte (einmal war es ein Sturz mit Wirbelsäulenverletzung, einmal war ein Zahn abgebrochen nach einem Sturz, beide Situationen wären mit weniger Hektik nicht passiert).
Ich wurde nach dem letzten Restaurantbesuch darum gebeten, ob ich nicht einen Rat wisse, diese Konflikte zu handhaben und hatte mir dann Gedanken gemacht und sinnvolle Ideen per WhatsApp verschickt.
Aktuell ist wegen Arbeit und Feiertagen keine Zeit für Treffen und Telefonate gewesen.
Darauf kam, wie schon öfter, 8 Tage keine Reaktion.
Ich fragte dann am 9. Tag nur "alles okay?", da ich davon ausging, dass sich mein Gegenüber wieder in einer Stresssituation oder in einer Lage befindet, wo alles zu anstrengend erscheint und auch unsere Freundschaft lustlos behandelt wird.
Darauf kam die Antwort, man habe wegen vieler Aktivitäten (Umzug bei Freunden) flach gelegen, mir auch schreiben wollen, aber es letztlich nicht gemacht.
Richtig krank ist die Person nicht, das weiß ich von der Schwester.
Auf meine Nachricht mit dem Hilfsangebot, um das ich ja zuvor gebeten worden war, wurde gar nicht eingegangen.
Ich antwortete nur "okay".
2 Stunden später kam am 23.12. dann die Frage, wie weit ich mit meinen Weihnachtsvorbereitungen bin.
Ich antwortete "ich habe alles fertig".
Ich kenne die Person schon lange und bin mir relativ sicher, dass man nun beleidigt über meine kurzen Antworten ist.
Das geht seit 10 Jahren so. Die andere Person zieht sich zurück, kommt auf Nachfrage wieder aus dem Mauseloch, ist kurz ab und dann beleidigt, wenn man auch kurz ab ist.
Ich wurde auch angesprochen, dass das verunsichert. Selber meldet sich die Person aber teils bis zu 10 Tage nicht.
Frage: würdet Ihr von Euch aus Frohe Weihnachten wünschen oder weiter schmollen lassen?
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