Überleben ohne Männer möglich? Was denken Kinder über die Altsteinzeit?
Was glaubt ihr, wie Kinder sich vorstellen würden, wie Frauen und Kinder eines Hordes in der Altsteinzeit überlebt hätten, wenn die Männer weggefallen wären? Gestorben durch Krieg, oder etwas anderes.
Auf welche Ideen würden die Kinder möglicherweise kommen?
P.s.: Keine Sorge, ich plane keine Männerausrottung und möchte auch keine Werbung dafür machen, wie toll die Welt ohne Männer wär'. Ich mag Männer VOLL GERN und bin froh, dass es euch gibt!
Ich interessiere mich lediglich aus beruflichen Gründen dafür.
6 Antworten
Ich denke, Kinder werden sich darum keine Gedanken machen. Bekannt ist, dass Frauen sowohl gesammelt haben, als auch an der Jagd beteiligt waren, würden sie sicher auch allein hinbekommen. Wird auch nicht so schwer sein, Waffen oder Gebrauchsgegenstände herzustellen.
P.S.: Ich als Mann hab nie kochen gelernt, kann aber trotzdem so einige Sachen, weil sie einfach logisch sind, oder vom Zugucken.
Ich denke nicht, dass Kinder davon eine Vorstellung haben, bevor sie es in der Schule lernen. Ich wusste sonst auch nur, dass man in die Schule muss, um einen Beruf zu lernen, dass der Mann arbeiten geht und sich die Frau um die Kinder und den Haushalt kümmert. War damals oft noch so.
Der Jagdstil erforderte extreme Ausdauer, Männer haben größere Ausdauer (ganz ab gesehen von anderen physischen Komponenten die den Jagderfolg maximieren) und das wissen die meisten auch intuitiv schon als Kinder.
Naja, wird für Frauen sicher schwieriger werden, aber ich denke nicht, dass sie verhungern würden. Fallenstellen kannte man sicher auch schon früh.
Verhungern vielleicht nicht, aber man würde bei weitem weniger Erfolge erzielen
Steinzeitmenschen waren uns generell in vielen Aspekten überlegen. Egal ob Mann oder Frau und zum Jagen braucht man mehr Skills als nur Kraft. Konzentration, Kooperationsfähigkeit, usw. Frauen bringen all das mit, sonst hätte es ja keine Jägerinnen gegeben und es gäbe auch heute keine Jägerinnen bei indigenen Völkern! 💁🏽♀️
Wenn man den Naturvölkern erzählen würde, dass Frauen nicht jagen können, würden die uns für ziemlich blöd halten. Für die ist es sicher total absurd, dass wir sowas unseren Kindern unterrichten. Vielleicht sollten paar dieser Männer mal mit indigenen Frauen jagen gehen – wär bestimmt spannend! 😅😆
Bei Löwen sind es sogar die Weibchen die den Hauptanteil bei der Jagd machen, obwohl Männchen kräftiger sind :)
Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht jagen können. Ich habe gesagt, der Jagderfolg wäre geringer und es begründet. Behauptest du Frauen seien besser in Konzentretion etc., denn wären sie gleich gut würde ich Recht haben, denn die Ausdauerleistung von Frauen ist nun mal eingeschränkter als die von Männern. Und wenn du behauptest Frauen könnten sich besser konzentrieren, dann hätte ich gerne eine Studie dazu
Du sagst, der Jagderfolg wäre geringer. Das bezieht sich doch auf die Überlebenschancen, oder? Ob sie die Großwildjagd alleine hinbekommen hätten - keine Ahnung! Kann das überhaupt wer wissen? Zum Überleben hatts aber viel mehr gebraucht und jeder hatte die Fähigkeit dazu, unabhängig vom Geschlecht.
Was mich beschäftigt ist das Bild von hilflosen Steinzeitfrauen die behütet am Feuer hocken und Socken weben, während die Männer auf gefärlicher Jagd waren, um das Überleben Aller zu sichern. Dieses Bild dient ja heute noch vielen als Referenz. Dass die Frauen aber alle Skills zum Überleben hatten - Jagen, Fischen, Verteidigung, Waffen und Werkzeuge herstellen, großes Wissen über essbare und medizinische Pflanzen, usw. - das geht total unter.
Du stimmst mit mir über ein, dass Männer eine bessere aerobe Ausdauer haben (hoffe ich zumindest, wenn nicht guck dir egal welche Olympia an). Bessere Ausdauer ist ein Vorteil, auch damit hoffe ich stimmst du mit mir über ein. Jetzt sind wir an dem Punkt wo Männer einen Vorteil haben, demnach die Überlebenschancen besser sind. Jetzt müsstest du mir einen Vorteil von Frauen nennen, wenn du behauptest die Überlebenschancen seien gleich hoch
Warum machst du da 'nen Wettkampf draus? Es geht nicht darum, wer "besser" war, oder wessen Überlebenschancen höher waren.
Ausdauervorteil, mag sein. Na und? Ich zähl dir gern ein paar "weibliche" Vorteile auf. 💁🏽♀️
Frauen haben den Großteil der Nahrung beschafft, oft bis zu 80 % durch Sammeln. Ihr Wissen über essbare Pflanzen war lebenswichtig! ☝️🤓 Großer Vorteil! 😊
Frauen haben durch ihre sozialen Kompetenzen den sozialen Zusammenhalt gestärkt. Das war auch lebenswichtig für die Gruppe.
Frauen sind körperlich anpassungsfähiger. Sie können z.B. Nahrungsmangel leichter verkraften, weil sie Energie besser speichern. Frauen haben ein stärkeres Immunsystem. Ich behaupte mal, das war ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, wie gefährlich Krankheiten damals waren.. Wo ich auch gleich das Wissen über Heilpflanzen erwähnen muss! ⚕️
Es ist bewiesen, dass Frauen gefischt und gejagt haben. Funde in Peru zeigen, dass sie sogar bei der Großwildjagd dabei waren. Und auch wenn das nicht überall so war, heißt das lange nicht, dass sie dazu nicht in der Lage waren.
All das ist durch Studien belegt. Kannst du gerne recherchieren.
Also ja, Frauen hätten überleben können. Keiner war "besser", oder schlechter. ALLE haben zum Überleben beigetragen.
Teamwork! ✊🏽✊🏻🐾🤘🏿
Die Frage war doch, was der Wegfall der Männer bewirken würde. Eine Verschlechterung der Überlebenschancen, ich mache keinen Wettkampf daraus sondern beantworte deine Frage. Männer und Frauen kommen gleich lang ohne Nahrung aus, wobei ausschließlich Männer die Weltrekorde halten, dieser Punkt ist also schlichtweg gelogen. Das Immunsystem ist komplex und unterschiedlich, Frauen haben beispielsweise viel häufiger Autoimmunerkrankungen. Beim Fischen und Jagen habe ich schon gezeigt wie Männer leistungsfähiger sind. Wissen können sich beide Geschlechter gleich gut aneignen
Es geht um die Überlebensfähigkeit von Frauen. Mich als Lügner hinzustellen ist "schlichtweg" ein schlechtes Argument, oder hast du dafür irgendwelche Quellen? 😁😉
Les' es nach: 💁🏽♀️
Vorteile bei Jagd und Sammeln: - Frauen sind beweglicher, haben ein besseres Gleichgewicht. (Siehe: Marlowe, 2005; Seymour & McGrew, 2008). - Vorteile, Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination (zB.: Kleider-, Werkzeug- und Waffenherstellung) (Siehe: "The Role of Fine Motor Skills in Development: A Gendered Perspective" Beverley A. R. Moir; "Women and the Making of Tools in Prehistoric Societies" Lila P. D. Ziegler) - Frauen kommen besser mit Stresssituationen klar. (Taylor, 2000)
Außerdem: - Mütterliches Verhalten: Frauen stärken die Gemeinschaft. (Kerr & Stattin, 2000; Hrdy, 1999). - Frauen haben stärkere Abwehrkräfte. (Klein & Flanagan; Gonzalez, 2020). - Frauen vertragen Nahrungsmangel besser. (Gonzalez et al., 2012; Lassek & Gaulin, 2009). - Frauen haben eine höhere Schmerztoleranz. (Koenig, 2001). - Bei Ausdaueraktivitäten verletzen sich Frauen aufgrund körperlicher Fähigkeiten seltener. (Hewett, 2006).
Zur Ausdauer: Männer haben zwar im Ausdauersport Vorteile, aber Frauen haben bessere Voraussetzungen für die lange Nahrungssuche. (MarloMarl2005; Meyer, 2014).
Deine Quellen sind über 20 Jahre alt und lange überholt. Und in den ganzen Kategorien die du genannt hast, haben Männer die Weltrekorde...
Überleben ja. Warum auch nicht. Aber dann wäre schnell Schluss mit der Menschheit, denn ohne Männer gibt es halt keine neue Generation,
Ein Thema, bei dem es sehr komplex werden kann.
Eine allgemein gültige Aussage kann man zumindest heutzutage kaum treffen, da die Entwicklung verschiedener Kulturen, Völker und Länder teils sehr unterschiedlich ist.
Angenommen, in der Steinzeit hätte es über einen lang andauernden Zeitrahmen ein Defizit an Männer gegeben, wäre jedenfalls in der ersten Zeit die Population aufgrund Geburtenrückgang und Sterbefälle unter den Frauen rückgängig gewesen. Anschließend dürfte eine Zeit der Anpassung stattgefunden haben, was das tägliche Leben anbelangt. Somit wäre der physische Rahmen im Groben eruiert. Psychologisch dürften die Auswirkungen ebenfalls nicht sehr gravierend gewesen sein, da die Verknüpfung von Intelligenz, Wissen und Verständnis kaum nennenswert waren. Unter den harten Lebensbedingungen in der Steinzeit blieb nicht viel Zeit, sich anzupassen, um zu überleben. Kinderarbeit war normal ab einem gewissen Alter, die Arbeit wurde nach körperlicher Beanspruchung aufgeteilt. Eine Rollenverteilung nach heutigen Verhältnisse kann man dafür kaum anlegen, zumindest nicht in Industriestaaten und Gegenden mit einem hohen Lebensstandard. Möglicherweise lässt sich heutzutage dieses Experiment in einem Entwicklungsland durchführen, in welchem zum Teil das Leben wie vor 2.000 Jahren abläuft und von der Hand in den Mund gelebt wird. Ein Männerentzug in einer modernen Gesellschaft hinterlässt tiefgreifende psychologische Probleme bei Kindern, wobei der Schaden umso größer umso jünger. Dementsprechend gibt es mittlerweile Abhandlungen über die Psychologie von Trennungskinder.
Wenn die Kinder Väter haben, die ihnen zeigen, wie stark Männer sein können und sollten, um ihre Familie zu schützen, würden Kinder wahrscheinlich auf den Gedankengang kommen, dass das die Gruppe wehrloser ist gegenüber wilden Tieren, anderen Gruppen etc.
Als hätte ich als Kind je Männer eingeplant wenn ich was gespielt habe. Wären die Frauen halt auf die jagt gegangen und so ein Kram. Die hätten genau das selbe gemacht wie die Männer ob die Männer jetzt da sind oder nicht
Ja klar, hätten sie das. Die Frage ist aber, ob unseren Kindern das auch so klar ist.
Männer waren in meiner Spielwelt nie mehr von Nöten als Frauen. War's bei dir etwa anders? Hast du da im Spiel Unterschiede gemacht?
Vielen Dank für die Antwort. Da hat dann doch endlich jemand die Frage verstanden. 😊
Vielleicht hab ich mich zu umständlich ausgedrückt? 🤔
Naja, ich arbeite mit Kindern und den Unterricht, bzgl. Steinzeit, finde ich sehr verbesserungswürdig. Daher die Frage. Die Kinder machen sich natürlich keine Gedanken darüber, in dem Ausmaß. Sie bekommen aber durch den Unterricht altbackene Sichtweisen bzgl. Geschlechterrollen vorgesetzt und ich frage mich, wie weit dass ihre Ansichten beeinflusst.