Wie wäre hier die rechtliche und moralische Lage?
Nehmen wir an es kommt ein Zug.
Jedoch sind auf den Gleisen 5 Kinder festgebunden.
Man kann einen Schalter betätigen, damit der Zug in die andere Richtung fährt, wo allerdings ebenfalls ein Kind ist.
Also hat man zwei Möglichkeiten:
1.Den Schalter betätigen und die 5 Kinder retten, jedoch das Leben des anderen Kindes zerstören.
2.Nichts tun, dafür überlebt das eine Kind und die 5 anderen Kinder überleben nicht.
Nebenbei muss man sagen, dass sich der Zug nicht anders aufhalten lässt.
1.Wie wäre die rechtliche Lage?
2.Was wäre die moralisch, richtige Entscheidung?
5 Antworten
Etisch besser wäre es 5 zu retten und eines zu opfern. Davon ausgehend, dass alle Kinder gleich sind.
Rechtlich kann es problematisch werden, sobald man den Hebel umlegt greift man aktiv in das System ein und sorgt für den Tod einer Person. Man kann argumentieren, dass man davon nichts wusste (funktioniert ja bei Politikern auch immer gut) oder man versucht die 5 geretteten dagegen abzuwägen. Rechtlich wäre es immer noch vorsätzliche Tötung, darauf stehen mindestens 5 Jahre Haft.
Aber es ist ja nur ein Gedankenexperiment.
sobald man den Hebel umlegt greift man aktiv in das System ein und sorgt für den Tod einer Person.
Da man den Schalter selbst umlegt in dem Wissen, dass das einzelne Kind sterben wird, wäre das mMn ein Totschlag.
Andererseits läge vermutlich ein rechtfertigender Notstand vor, bei dem Totschlag gegen fünffachen Totschlag abgewogen werden müsste. Ich denke ein Gericht käme dann zu dem Urteil, dass das Rechtsgut von 5 Leben das von einem überwiegt.
Es gibt aber auch kein Gesetz, das ein Verhältnis vorgeben könnte, wieviele Leben gegenüber wievielen anderen bevorzugt werden darf. Somit hängt die tatsächliche Entscheidung dann wohl von der Moralvorstellung des Richters ab und ist in keinem Falle unantastbar.
Ein solcher Fall, so er denn eintreten würde, würde vermutlich bis hoch zum internationalen Gerichtshof für Menschenrechte gehen. Da wird sich weder das Bundesverfassungsgericht, noch der europäische Gerichtshof die Finger dran verbrennen wollen.
schwierig, man kann argumentieren, dass die Situation nicht schnell genug klar war und man unter Zeitdruck stand eine Entscheidung zu treffen - also eine Schocksituation.
Aber man kann rechtlich auch nicht gezwungen werden einen Menschen fahrlässig zu töten, auch um andere zu retten. Solange man anderweitig noch versucht den Zug zu stoppen (Zeug auf Schienen schmeißen, Leute befreien, etc.) kann einem da kein Vorwurf gemacht werden.
ich bin kein jurist aber aufgrund der tatsache das man ja das leben von menschen retten möchte wird man da wohl nicht belangt werden. so wie es ja in der ersten hilfe auch ist.
moralisch tja.... das ist die frage. gesetz der annahme das ich überhaupt handeln kann( denn in diesen experimenten ist man ja immer superman der ein kühlen kopf besitzt) würde ich wahrscheinlich nicht den hebel betätigen da der aktive Part mich da echt lähmen würde.
die entscheidung zu treffen würde ich nicht schaffen.
Rechtlich gesehen, wäre die erste Option richtig. Du hast den Zug nicht gefahren und bist nicht befugt irgendwelche Schalter zu betätigen.
Moralisch gesehen wohl eher die zweite Option, wobei sich auch hier Meinungen unterscheiden.
Wenn du nichts tust, bist du nicht Schuld am Tod der Kinder, wenn du jedoch etwas tust, bist du Schuld am Tod des einen Kindes.
In solchem Fall muss man sich passiv verhalten.
Ich würde Variante 2 wählen ich kann eher damit leben durch nichts machen tote in kauf zu nehmen als bei einer Handlung eingreifen um gezielt jemanden zu töten.
Wäre es umgekehrt dann aber auch unterlassene Hilfeleistung an den 5 Verstorbenen?