Überfordert mit Welpen?

8 Antworten

Deine Frage ist ja nun schon ein paar Monate alt, aber vielleicht kann ich ja jemand anderem damit helfen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich aus eigener Erfahrung, jedem Jugendlichen von einem Hund (besonders von einem Welpen) abrate. Ich habe als ich 16 war auch einen Welpen bekommen, nachdem die Hündin eines Freund der Familie einen Wurf bekommen hat. Es hat genau 5 Tage gedauert bis ich physisch und psychisch total kaputt war. Dazu muss gesagt werden, dass ich auch vorher schon zweifel an der Anschaffung des Welpen hatte, aber dass ist eine andere Geschichte.

Man sollte einfach bedenken, dass ein Hund nicht nur dreimal am Tag Spazieren gehen ist, es ist vor allem Erziehung und Geduld und ganz ganz viel Struktur. Wenn man sich so jung einen Hund zulegt, muss man auch bedenken, dass man jegliche Flexibilität verliert und dass für die nächsten 15 Jahre. Ich konnte mich damals nicht einfach spontan mit Freunden im Kino treffen oder essen gehen. Zwischen 15-30 Jahren heißt, dass keine Partys, keine spontanen Ausflüge, keine spontanen Urlaube. Das waren all die Punkte die mich haben zweifeln lassen, mal ganz abgesehen davon, dass ich meinen Abischnitt versaut hätte, hätte ich meinen kleinen damals behalten. Denn nach vier Stunden Schlaf pro Nacht und 10 Stunden Schule, musste ich mich Nachmittags und Abend auf die Erziehung und Bespaßung meines Welpen konzentrieren, wenn ich nicht gerade Arbeiten war. Er war bei Familienmitgliedern immer gut versorgt, aber dass ist denke ich nicht der Sinn eines Welpenkaufs. Für Lernen hatte ich frühstens um 20 Uhr Zeit, (wie schon erwähnt) von Freizeit ganz zu schweigen.

Hast du genug Leute in deinem Umfeld die dich tatkräftig (!) unterstützen, dann kann das alles natürlich funktionieren, bei mir hat sich die Unterstützung nach 10 Tagen allerdings in Grenzen gehalten, weswegen ich meinen Kleinen zu seinem eigenen Wohl und ganz schweren Herzens wieder abgeben musste.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

jasmxn0wl  03.10.2021, 11:58

man muss natürlich auch immer beachten, wie viel Zeit man generell hat. Wie lang hat man Schule, geht man Arbeiten, wie viel Zeit ist man bereit frei zu räumen.

Zu dem Zeitpunkt damals, war meine oberste Priorität meine eigene (physische und Psychische)Gesundheit, die zum dem Zeitpunkt nicht optimal gewesen war und um ehrlich zu sein unter dem Welpen auch gelitten hat, dicht gefolgt von der Schule. Ein Welpe/Hund verdient eine Familie bei dem er/sie an erster Stelle steht, dass konnte ich ihm leider nicht bieten.

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Das ist genau der Grund warum ich Jugendlichen immer davon abrate einen Welpen zu nehmen. Ihr habt einfach keine Vorstellung davon wieviel Arbeit ein Hund bedeutet und wie sich das ganze Leben mit einem Hund verändert.

Du musst Dich entscheiden - entweder FÜR den Hund - dann musst Du andere Dinge die Dir wichtig sind aufgeben. Oder Du entscheidest Dich dafür in Deinem jungen Leben noch viele Dinge spontan machen zu können, Freunde zu treffen, Reisen zu machen, abends auszugehen usw usw. Beides zusammen geht mit einem Welpen nicht.

Dann bring den Welpen zurück wenn es möglich ist. Dann hat er die Chance ein Zuhause zu finden in dem man wirklich Zeit für ihn hat.

Was sagen Deine Eltern denn dazu ? Der Hund würde ja sowieso bald an ihnen "hängen bleiben" wenn Du ausziehst, arbeiten gehst etc.. Die müssen da ja auch eine Meinung haben ?

Hey ich hab meinen Hund mit 17 bekommen. Einen Schweizer Schäferhund ich würd sagen nicht eine ganz so einfache Rasse aber dennoch möglich in meinem Alter zu erziehen und ja ich sie mittlerweile ein Jahr alt und uns geht es super.
Wichtig ist das du dir einen ungefähren Zeitplan erstellst wann du Gassi gehst und Fütterst. Am besten am Anfang wenn du das so einhältst. Genug Auslauf bzw. Beschäftigung ist wichtig und Grundkommandos langsam beibringen (ein Welpe hat natürlich noch nicht die Konzetrationsspanne sich solange mit Kommandos zu beschäftigen) kleine Trainingseinheiten damit mein ich echt nur wenige Minuten. Man merkt eigentlich wenn keine Aufmerksamkeit mehr von dem Welpen vorhanden ist wenn das nach 1 Minute schon der Fall ist, ist das kein Problem deswegen übt ihr das ja. Es ist schon wichtig das der Welpe zur Ruhe kommt aber eigentlich sollte das bei einem geregelten Tagesablauf schon der Fall sein vorallem weil sie in jungem Alter noch recht viel schlafen.
was für eine Rasse hast du eig ? Und wenn du weitere Fragen kannst du mir gerne schreiben ich könnte eig noch viel viel mehr schreiben weil ich das alles dieses Jahr noch erlebt habe. Aber an alle die sagen es ist nicht möglich so jung einem Hund zu erziehen das stimmt nicht so ganz. Mein Hund ist echt gut erzogen und ich hab meine Eltern da nicht zwischen funken lassen sondern hab sie mehr oder weniger alleine erzogen (natürlich nicht komplett weil ich ja auch nicht immer zuhause bin)

ich hatte in der Zeit übrigens auch ein Freund also ich ( immernoch :) und es war schon echt stressig ich hatte oft keine Zeit aber das wird ja nicht für immer so sein es sind eben die ersten Monate und irgendwann findet ihr euren Rhythmus wie es am besten passt. Du schaffst das ganz bestimmt und am Ende hast du einen treuen Freund an deiner Seite der immer für dich da sein wird. Da lohnen sich die paar Monate Zeit zu opfern (eig ist es ja kein opfern es ist echt schön Hunden beim erwachsen werden zu zusehen finde ich)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

dies hätten deine Eltern zu entscheiden, wieder einmal das Problem "ich will haben" und wenn man merkt das ein Welpe Zeit, Geduld und Empathie braucht, wird es vielen zu viel und das Tier muss wieder weg. Von einem 16 jährigen müsste man mehr erwarten, schon die Tatsache das du irgend wann eine Ausbildung anfängst , dann sowieso keine Zeit für einen Hund hättest, hätte dich abhalten müssen, ein Tier haben zu wollen. Was ist mit deinen Eltern, nun sind sie gefragt sich ausreichend um den Kleinen zu kümmern. Oder sind sie auch so verantwortungslos und haben eigentlich keine Zeit ?

Der Anfang mit einem Welpen ist immer schwierig und stressig aber Hunde haben den großen Vorteil das sie schnell erwachsen werden.
Ich hätte meine Trulla anfangs auch gelegentlich an die Wand klatschen können, sie war ein wirklich sehr aktiver Welpe und musste erstmal Ruhe lernen. Beim Zahnwechsel hat sie dann wie ein Biber alles zernagt was irgendwie in reichweite war aber diese Zeit ist in wenigen Wochen vorbei. Schon mit 6 Monaten ist es ein Jugendlicher und mit 1 Jahr körperlich weitgehend erwachsen (geistig meistens zwischen 2 und 5 Jahren^^)

Erkläre deiner Freundin in aller Ruhe warum du grade etwas reizbarere und gestresster bist als sonst und auch das es nicht für alle Ewigkeiten so bleibt. Der Hund und du spielt euch mit der Zeit aufeinander ein und es wird erheblich einfacher. Wenn sie mal ein paar Wochen mit erschwerten Bedingungen nicht aushalten kann ist die Liebe wohl nicht sehr groß.

Ganz wichtig: Setz dich nicht zu sehr unter Druck.
Es wird zwar im Netz überall rumposaunt wie perfekt der eigene Hund ist und wie toll man selbst als Halter aber die andere Seite wird meist verschwiegen. Wenn ich immer schon höre "mein Hund war mit 3 Monaten stubenrein und konnte schon ale Kommandos" denke ich mir nur "ja, klar, du hast den Wunderhund, erzähls deinem Frisör". Klar, es würde wohl auch keiner sagen "mein Hund ist doof wie 10m Feldweg und ich hab echt keinen Nerv mehr zum drölftausendsten mal mit Glasklar und Zewa durch die Hütte zu rennen um die Pfütze wegzumachen" :D

Es ist ein Welpe, du bist ein Jugendlicher, ihr müsst beide noch nicht perfekt "funktionieren" und habt beide die Freihait auch Fehler zu machen, mal unsicher zu sein, sogar manchmal doof. Fehler passieren, grade beim ersten Hund, immer. Das ist aber kein Beinbruch und es lässt sich alles wieder korrigieren.
Lass euch beiden ein bisschen Zeit, dein Welpe lernt dich erst grade ganz langsam kennen und lesen, du umgekehrt genauso. Wenn ihr euch erstmal gegenseitig versteht wird der Rest einfacher, versprochen.