Macht "deathcore" und "metalcore" Musik, bei der fast nur geschrien wird, die Seele krank und schmutzig und aggressiv und unkonzentriert? Was ist eure Meinung?
12 Antworten
Ich denke, dass der Polizeibericht für das Wacken Open Air eines der größten Metal Festivals in Deutschland eine deutliche Sprache spricht:
Bei der Masse an Menschen ist das fast nichts was da passiert. Daher ist davon auszugehen, dass diese Art der Musik sich nicht negativ auf die Hörer und ihr Sozialverhalten auswirkt.
Wenn man das mit einem durchschnittlichen Volksfest vergleicht, kommt man bei weniger Teilnehmern auf deutlich mehr Straftaten. Was man bei diesem Vergleich jedoch fairer Weise dazusagen muss ist dass auf Wacken eine homogene Menge an Menschen zusammenkommt, sprich alle sind Teil derselben Subkultur. Auf einem Volksfest kommen sehr viele teils unterschiedliche Gruppen von Menschen zusammen, was ein höheres Konfliktpotential bietet. Dennoch sind die Zahlen des Wacken Open Airs bemerkenswert.
Der Polizeibericht sagt doch nur etwas zu äußeren Aggressionen aus. Was die Musik innerlich mit den Menschen macht, kannst du schlecht in einem Polizeibericht abbilden, oder? Das passt eigentlich auch zu meinem Eindruck, dass Leute die Metal hören, nach außen sehr friedliebend, ja geradezu unterwürfig sind und manchmal eher Dauer-nett wirken.
Sowas nennt sich „Vorurteil“
Keine Musikrichtung verdummt die Menschen oder macht sie krank. Jedenfalls bei gesunden Menschen.
Ich selbst höre Metal- und Deathcore und bin ein sehr friedlicher, sozialer und nachdenklicher Mensch. Ich bin sehr entspannt und stehe für Frieden, Gleichheit und Respekt. Ich höre die Musik sogar eher um mich zu entspannen.
Man könnte das gleiche auch Death Metal und Black Metal Fans vorwerfen. Genauso kann man das Punk und Hardcore Punk Fans vorwerfen.Das wäre aber oberflächlich und dumm, da die Musik einen Menschen nicht ausmacht.
Warum sollten Metalcore Fans brutal und gewalttätig sein? Schließlich ist Metalcore im Vergleich zu Doom/Death/Black Metal Popmusik.
100%
Es sind halt alles so typische Ü60 Vorurteile von Bild-Lesern die eh den ganzen Tag über nichts zu tun haben. Das ist auch ein Vorurteil, aber in diesem Fall ist etwas Wahrheit dran. Ich weiß nicht wie alt dieses Vorurteil inzwischen ist, das stirbt einfach nicht aus.
Man kann immer nur wieder sagen, dass die Metal Community eine der friedlichsten und freundlichsten ist. Wir sind keine Idioten oder sind drogensüchtig, aggressiv oder psychisch gestört. Jedenfalls die meisten.
Schließlich ist Metal eine oft auch sehr emotionale und tiefgreifende Musik die sensible Themen aufgreift und mit viel Schmerz, Hass und Wut ausdrückt die jeder von uns in sich trägt.
Das würde ich im überwiegenden Fall ziemlich verneinen. Die Musik ist in der Lage ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter seinen Hörern zu erzeugen. Ebenso besteht auch der begründete Verdacht, dass sich harte Musik beruhigend auf die Psyche auswirkt.
Unter der Metalfanschaft wurde vor einiger Zeit das allgemeine Wohlbefinden seiner Hörer untersucht. Das Ergebnis ist, das Heavy Metal (und Subgenres) sich tendenziell sehr positiv auf die Psyche auswirken. Die Studie handelt zwar nur von Heavy Metal, aber ich denke dass das sehr mit Death/Metalcore korreliert, da die Musikstile sich ähneln.
Ebenso hab ich noch nie irgendwelches Nachahmgehabe mit Übernahme von Slangbegriffen und „Gangsterverhalten" gesehen, wie man es leider von einigen Jugendlichen beim Deutschrap kennt. Kann vielleicht auch daran liegen, das Death/Metalcore eher die Hörerschaft über 18 anzieht, statt wie bei Rap die Hörerschaft ab 12.
Das Potential für Aggressivitätssteigerung würde ich ohnehin eher bei anderen Stellen suchen. Ein schlechtes Elternhaus, (reales) Vorleben von Gewalt, Mobbing etc. hat deutlich negative Auswirkungen, bzw. überhaupt erst negative Auswirkungen auf die Psyche, als Musik. Irgendwo kann man da auch die Brücke zu „Killerspielen" schlagen und sich fragen: Machen „Killerspiele" aggressiv, oder senken sie sogar das Aggressivitätspotential, weil sie einen Ausgleich schaffen. Auch da gibt ja Untersuchungen, die letzteres andeuten.
Nein. Man muss natürlich selbst wahrnehmen, ob das einem vielleicht mal zu viel wird, aber das wird man schon merken.
An sich macht das Hören dieser Musik weder krank, noch die Seele schmutzig, noch unkonzentriert. Es kann sein, dass das vielleicht kurzfristig ein bisschen aggressiver macht (das will ich nicht komplett ausschließen).
Also ich war schon auf einigen Metal Konzerten oder Metal Bars und die Menschen dort sind genauso wie überall anders auch. Manche sind sehr nett und freundlich und manche sind eben Idioten.
Das hat nichts mit der Musik zu tun.
Dem würde ich widersprechen. Leute, die Metal hören sind oft ganz speziell. Sehr unsicher, teils unterwürfig und oft enorm depressiv. Durchaus aber liebenswürdig. Trotzdem viele verdrängte Aggressionen, die häufig nur auf Konzerten rausgelassen werden. Im Alltag aber nicht.
Da stimm ich dir sogar zu. Ich hab auch schon öfter bemerkt, dass Leute in dieser Szene oft zu depressiver Verstimmung neigen. In vielen Songs geht es um Verlust, Ängste, Depression, Tod, etc. weil diese Themen durch die Melodie noch zusätzlich unterstrichen werden. Daher können sich vermutlich viele Erkrankte identifizieren mit den Lyrics.
Ich habe auch einige erlebt aus dieser Szene, die als Kinder geschlagen und missbraucht wurden. Die scheinen sich von dieser düsteren und aggressiven Musik besonders angezogen zu fühlen. Ist aber auch eigentlich logisch, denn als Kind konnte man sich nicht wehren und musste innerlich abschalten, durfte keine Aggressionen zeigen. Oft sind diese Leute immer noch emotional entweder erstarrt oder setzen eine Maske auf und wirken Dauer-fröhlich. Die Musik ermöglicht Ihnen einen Zugang zu diesen erstarrten Aggressionen.
Bin auch Black metaler und stimme dir zu. Die Medien nehmen leider ein Beispiel an Jugendliche die sowieso reizbar sind weil sie eben noch jung sind . Also nicht alle aber die meisten zumindest