Turniergeld?


13.05.2023, 09:26

ups...meinte natürlich nur "finanzieren". Mitfinanzieren kann man es ja auch nennen wenn man einen 12€/h Nebenjob hat und dieses Geld für die Pferdekosten miteinbezieht...

5 Antworten

Mitfinanzieren ja, ausschließlich finanzieren nein. Zudem reitet man als Profi nicht unbedingt seine eigenen Pferde, sondern stellt auch die Pferde anderer Leute vor. Somit besteht das Geld verdienen um davon zu leben - und verteilen - bei niemandem ausschließlich aus Siegprämien. Ginge ja auch gar nicht mit nur dem eigenen Pferd. Dann müsste man quasi jedes Turnier mitnehmen und immer top platziert sein bzw. jedes hochdotierte Turnier, was bedeutet ständig in der Saison durch Minimum Europa, eher durch die ganze Welt zu gondeln. Was da an finanziellem Aufwand hintersteckt kann man sich wohl auch als Nicht-Profi denken... und das ein einziges Pferd sowas nicht schafft, auch.

Pferde sind keine Maschinen! Bei hohen Anforderungen brauchen sie genau wie andere Lebewesen auch immer wieder Erholungsphasen, Pausen - und sind in erster Linie Pferde und keine Sportgeräte. Somit geht ein solches Konstrukt höchstens in Filmen oder Büchern auf. Dort springt das unbekannte Reiterlein mit dem Wildpferd jedes Wochenende S***, siegt die Weltelite in Grund und Boden und rettet mit dem Geldsegen das Gestüt der Omi vor dem bösen Investor.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Nein. Es sei denn, du gehörst zur Weltspitze. Aber selbst dort gehören längst nicht alle Pferde ihren Reitern….

Selbst, wenn du auf Grand Prix Niveau reitest, decken die Siegespreise nach Abzug dessen, was die Teilnahme kostet, nicht mal die Kosten eines einzigen Monats ab.

vielefragen124 
Fragesteller
 13.05.2023, 09:32

Was kostet denn beim Grand Prix die Teilnahme so ungefähr?

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Urlewas  13.05.2023, 09:47
@vielefragen124

Das Startgeld weiß ich nicht - aber das ist ja der kleinste Betrag. Du mußt ja Transport, Turnierbox und Hotel, hohe Kosten für die Verpflegung des Pferdes, des Reiters , des Trainers und des Pflegers einbeziehen.Und nein, ohne Personal geht es eigentlich nicht. Auch reiten solche Leute nie nur ein Pferd , und das zweite nimmst du teilweise auch „nur zur Gesellschaft“ mit.
Insgesamt vielleicht so etwa 500 € pro Start, konnte man sagen. Hinzu kommt, dass solch ein Pferd etwa 1000 € im Monat im Unterhalt kostet, und du im täglichen Training so gut wie nie ohne deinen Trainer reitest, der auf dem Niveau mal locker 60-90 € pro Einheit verlangen kann.

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vielefragen124 
Fragesteller
 13.05.2023, 09:50
@Urlewas

Oh, ich bin noch nie Turniere geritten und reite auch nur in der Freizeit (während meiner wöchentlichen Reitstunden), von daher dachte ich man bezahlt das Startgeld, die Unterkunft für Pferd und Reiter (mit Verpflegung usw) und gut ist 🙈

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Urlewas  13.05.2023, 10:46
@vielefragen124

Allein „Unterkunft“, (nicht nur für den Reiter, sondern auch fürs Personal!) inklusive Parkgebühren und dergleichen sind ja nicht zu Jugendherbergspreisen zu haben. Und am Turnierplatz zahlst du gut und gerne mal 3 € für ein Glas Wasser und 5 € für ein Würstchen….

Wenn du keinen Lastwagen hast, berappest du schnell mal 10 € für nen kleinen Heuballen und so läppert es sich.

Und, räusper…. Woher bekommst du denn ein Pferd im 6 - 7 stelligen Wert?

Schon bei einem Jungpferd, dessen Ausbildung du dir erst recht nicht leisten kannst, liegst du im mittleren bis höheren 5 stelligen Bereich.

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Aylamanolo  09.06.2023, 12:55

das Dumme ist, dass ein Grand Prix fähiges Pferd schon in der Anschaffung unglaublich viel kostet. 100.000 Euro sind nix.

Meine RL hat nun das Goldene Abzeichen. Aber keinen S-Sieg hat sie mit ihrem eigenen Pferd geschafft. Ein Pferd mit Grand Prix Potential kann sie sich nicht leisten. Sie erreitet die S-Siege und Plazierungen mit Kundenpferden.

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Aylamanolo  09.06.2023, 13:59
@Aylamanolo

ach ja, und der Geldpreis gehört dem Besitzer des Pferdes, anteilsmäß auch dem Züchter, soviel ich weiß.

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https://results.hsr-performance.de/2023/redefin/

Hier mal ein Link zu dem sehr renommierten Turnier in Redefin. Da starten viele Profis. Für dich interessant sind die Ergebnisse (ganz rechts). Wenn du da drauf klickst siehst du, welche Gewinngelder ausgezahlt wurden.
Du wirst sehen, das ist nicht viel.

Die allermeisten Profis starten gar nicht so oft in hohen Klassen sondern sind überwiegend in Jungpferdeprüfungen unterwegs.

So ein Wochenende auf diesem Turnier wird den Reiter mehrere tausend Euro kosten: Nenngelder, Pferdeunterkunft, Menschenunterkunft, Gehälter der Pfleger, Transport, Versicherungen, Impfungen und Turnierlizenzen, Verpflegung etc. Allerdings beteiligen sich daran auch Sponsoren und Pferdebesitzer (Profis gehören die Pferde oft nicht).

Und auch Profis fahren oft nur mit hinteren Platzierungen nach Hause.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren
SuperB18  13.05.2023, 11:23

Habe jetzt noch die Ausschreibung nach Nenngebühren durchsucht und das gefunden:

CDI1* : € 359,20 pro Start

CDI3* : € 498,30 pro Start

Inklusive Stallgebühr 166,60€ pro Pferd

Stromanschluss für Lkw: 180€

   

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Aylamanolo  09.06.2023, 12:59

Und auch Profis fahren oft nur mit hinteren Platzierungen nach Hause.

LOL. Meine RL hat mal Herrn Gal besiegt, in einer Dressurpferdeprüfung (für junge Pferde).

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Nein ... das ist allenfalls ein nettes Taschengeld ...

Profi-Reiter finanzieren sich ganz anders (siehe die Texte der anderen).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970