Tropft man Natronlauge auf Ammoniumchlorid, etnweicht Ammoniak-Gas.

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Ergänzung zu der fundierten Antwort von PeterJohann:

Betrachten wir einmal das System als Ganzes: Dann liegen zunächst im Gitter NH4(+) und Cl(-) Ionen vor. Kommt Natronlauge hinzu, erweitert sich das System um Na(+) und OH(-) Ionen in wässeriger Lösung, das Wasser bringt neben vielen undisssoziierten (H2O)n - Molekülcluster noch wenig Hydronium- und Hydroxidionen, die man hier aber vernachlässigen kann; so liegen letztlich vor: Na(+) und NH4(+) Kationen, sowie Cl(-) und OH(-) Anionen. Kombinieren wir nun NH4(+) und OH(-)-Ionen wird sich das daraus entstehende NH4OH sofort in NH3 und H2O umwandeln. Auch wenn sich NH3 gut in Wasser löst, reicht die geringer Wassermenge in der Natronlauge nicht aus, dias gebildete Ammoniak zu lösen,  es entweicht (Nachweis durch Geruck oder nasses Indikatorpapier)

 

Typische Säure/Base-reaktion nach Brönsted:

NH4- ist eine sehr schwache Säure (pKs über 9) und damit gegenüber starken Basen der Protonendonator: NH4- -> NH3 + H+

NaOH liefert die starke Base, die als Protonenakzeptor fungiert: OH- + H+ -> H2O

Zusammen: NH4-  + OH-  -> NH3 + H2O

Da es sich um eine Lösung handelt brauch man nur die reagierenden Ionen zu betrachten (Na+ und Cl- bleiben unberührt und würden auf beiden Seiten der Reaktionsgleichung auftreten müsse).

Die Reaktion läuft verstärkt ab, weil das NH3 gasförmig ist, entweicht  und damit ständig die Reaktion nach links verschoben wird (google mal "Massenwirkungsgesetz")  

NaOH + NH4Cl -----> NH3 + H2O + NaCl

Und jetzt denk mal darüber nach, was eine Säure/Base-Reaktion ausmacht...