Tödlichen Autounfall verarbeiten?
Hallo zusammen, war mir erst nicht sicher, ob ich hier überhaupt fragen soll, aber was solls :)
Ich habe Gestern auf dem Weg zur Arbeit auf der Autobahn einen tödlichen Autounfall miterlebt. Also nicht als einer der Unfallbeteiligten, ich habe den Unfall an sich nicht gesehen, sondern war quasi Ersthelfer...
Die Bilder der Unfallstelle gehen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf und ich habe auf dem Rückweg sowie heute Früh auf der Autobahn gemerkt, dass ich die ganze Zeit eine Art "Angstgefühl" habe.
Nun meine Fragen. Ist das Normal und geht schnell wieder weg? Gibt es "Hilfestellen"?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
10 Antworten
Hoi.
Ja, das ist schon normal - sonst wärst du kein normaler (mitfühlender) Mensch. Die Dauer hängt von dir bzw. deiner Persönlichkeit ab.
Man soll es kaum glauben, aber du hast einen Arbeitsunfall erlitten!
§ 2 SGB VII Versicherung kraft Gesetzes
(1) Kraft Gesetzes sind versichert
13. Personen, die
- a)
- bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not Hilfe leisten oder einen anderen aus erheblicher gegenwärtiger Gefahr für seine Gesundheit retten,
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Das bedeutet, du kannst dir Hilfe bei einem Psychologen holen und die Unfallkasse deines Bundeslandes bezahlt das.
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http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/erstehilfe-web.pdf
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Ciao Loki
Soweit ich weiß, gibt es in solchen Fällen auch Helfer für dich. Ich weiß aber nicht, an wen man sich da wenden kann. Das rote Kreuz vielleicht oder direkt an die Polizei. Krankenhäuser müssten auch Bescheid wissen. Du bräuchtest vermute ich einen guten Therapeuten der das Thema mit dir bearbeitet. Wenn möglich so rasch es geht bevor es sich quasi festsetzt und du Zeit hast es für die nächsten Jahre zu verdrängen - oder so.
Es ist völlig normal und verständlich, dass du momentan komplett durch den Wind bist.
Hier kannst du mehr zu dem Thema lesen:
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article109706794/Wenn-Erinnerungen-zur-Qual-werden.html
Und falls du das Gefühl hast, dass du alleine nicht klar kommst, kannst du dich jederzeit an die Notfallseelsorge wenden - die sind für genau solche Situationen zuständig:
Hallo,
das ist auf jeden Fall ein furchtbarer und traumatisches Erlebnis.
Ich würde das auf keinen Fall herunter spielen. Du wirst Dir irgendwann automatische Grenze setzten, wenn Du merkst, dass Du das Trauma nicht verarbeitet hast. Es kann zu Flashbacks kommen, oder man entwickelt allgemein Angst vor dem Autofahren etc.
Darüber zu reden ist sehr sehr wichtig. Und so lange Dir das im Kopf herum geistert solltest Du nicht damit aufhören. Irgendwann ist hier dann aber professionelle Hilfe von Nöten durch eine Traumatherapie.
Der Fokus liegt dann darauf, Deinem Gehirn die Möglichkeit zu geben, das traumatische Erlebnis zu verarbeiten und abzuspeichern. Klingt seltsam, aber nicht verarbeite Traumatas wurden nicht Gespeichert und hängen im Kurzzeitgedächtnis fest, daher beeinflussen sie maßgeblich Dein Verhalten und Erleben, wie zum Beispiel Flashback.
Du kannst mal EMDR Therapie googlen. Eine weit verbreitete Methode um Traumas in Sitzungen zu verarbeiten.
Ich wünsche Dir alles Gute
Das ist volkommen normal, es ist ja erst gestern passiert und dein Kopf muss es noch verarbeiten. Am besten ist es wie gewohnt weiter zu machen, dann kommt auch wieder der Alltag rein.
Hast du dieses Angstgefühl jeodch in einem Monat immer noch so stark solltest du dir hilfe hohlen. Polizeipsychologen oder die Notfallambulanz können dir da weiterhelfen