Tod eines Helden in einer Kampagne - Was nun, was tun?
Ein herzliches Hallo allen Freunden des gepflegten Rollenspiels,
ich plane, eine Kampagne bei AD&D* zu leiten, bei der das Abschlussabenteuer darauf hinauslaufen soll, dass die Helden dieses erst dann spielen sollen, wenn sie Stufe 10 erreichen (wenn sie es durchhaben, sollten sie zumindest laut Buch Stufe 18 haben).
Um die Gruppe dorthin zu bringen, wollte ich einige Abenteuer durchspielen lassen, angefangen bei Stufe 1, so nach und nach langsam steigernd, bis sie schließlich gerüstet sind, um dass "Bosslevelabenteuer" zu erleben.
Nun stelle ich mir aber die Frage, was eigentlich wäre, wenn einer der Helden zum Beispiel bei Level 6 das Zeitliche segnet, sei es, dass er in einem Kampf fällt, sich selbst opfert, um die Party (wenngleich ohne ihn) weiterzubringen oder auf irgendeine Art und Weise mehr oder minder heldenhaft ums Leben kommt.
Vielleicht wird der eine oder andere sagen: Wo ist das Problem: Dann macht er sich halt einen neuen Charakter und gut ist.
Prinzipiell stimmt das zwar, ja, aber der fängt dann ja bei Stufe 1 an, und wenn die anderen dann Stufe 10 erreicht haben, wäre er erst bei 5 - und dürfte bei dem Abenteuer nicht mit dabei sein.
Zwar bin ich auf den Gedanken gekommen, den neuen Charakter dann gleich auf die bisherige Stufe zu setzen, allerdings klopfen gleichzeitig Bedenken an, die mir sagen: Ah ... das könnten die anderen Mitspieler ausnutzen und so auf diesem Weg dann einen anderen Charakter wählen, der für das Abenteuer besser geeignet wäre (ich bin ziemlich sicher, einer würde dieses garantiert machen wollen, und die Wahrscheinlichkeit, dass andere dann ebenfalls auf diesen Zug springen, ist nicht gerade klein).
Wir händelt ihr das? Wie habt ihr in einer solchen Situation entschieden, wie haben die Spieler darauf reagiert? Oder sollte man sogar als SL sagen: Okay, Du bist zwar wieder Stufe 1 (bzw. in dem beschriebenen Beispiel Stufe 5), aber ihr als Gruppe seid jetzt in diesem Abenteuer, also musst Du Dich halt mit durchkämpfen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass Du da lebendig wieder rauskommst, gleich Null ist.
Neugierige Grüße
Tichuspieler
*Das AD&D-Regelwerk halte ich noch nicht in meinen Händen, bekomme es jedoch ausgeliehen (oder kaufe es mir als englisches PDF, auch wenn ich es dann übersetzen (lassen) muss. Von daher weiß ich (noch) nicht, ob es so etwas wie Wiederbelebung etc. gibt.
Ich habe jedoch einige AD&D-Abenteuer, von denen ich das Bosslevelabenteuer unbedingt leiten möchte (eventuell sogar mit einem zweiten DM)
3 Antworten
Du hast als Spielleiter gewisse Möglichkeiten, gegen den frühzeitigen Tod eines Spielers zu arbeiten. Das kann von kleinen Tipps, Andeutungen in heiklen Situationen, Nachfragen bis zu spontanen Plot-Twists reichen, wenn vorhersehbar ist, dass ein Spieler sich ansonsten in eine ausweglose Situation manövriert.
Manchmal lässt es sich natürlich trotz einer sehr gnädigen Spielführung nicht verhindern, dass ein Spieler stirbt. In dem Fall würde ich ihn mit einem neuen Charakter mit der bereits erreichten Stufe starten lassen. Diese Möglichkeit gibt es dann aber auch für die anderen Spieler. Vielleicht lässt sich das Auftauchen des oder der Nachfolge-Charaktere ja so in die Story einbetten, dass eben nicht jeder einfach Suizid begehen und dann mit einem besseren Charakter neu starten kann. Wenn es das Regelwerk zulässt, könntest du den Nachfolge-Charakter auch mit einer oder mehreren negativen Traits starten lassen, damit es für die anderen Spieler weniger attraktiv wird, seinem Beispiel zu folgen.
Hallo,
danke für die Antwort und gleichzeitig eine dicke Entschuldigung dafür, dass ich mich erst jetzt melde - ich musste nach meiner Frage gleich zur Arbeit. Das mit den negativen Eigenschaften halte ich für eine gute Idee. Danke dafür :-)
Wir starten in absehbarer Zeit eine Kampagne, zu der unser SL bereits in den Vorabgesprächen klar gesagt hat, dass wir Back-Up Charaktere bereithalten sollen. Diese werden dann an den allgemeinen Gruppenlevel angepasst.
Heißt, wenn dein Original als Lvl 4 stirbt, taucht sein Nachfolger als Lvl 4 auf.
Hallo, Danke für die Antwort und gleichzeitig eine Entschuldigung dafür, dass ich erst jetzt antworte; ich musste nach Einstellen der Frage gleich los zur Arbeit.
Backup-Charakter im Vorfeld klingt auf jeden Fall nach einer guten Idee, insbesondere mit dem Tipp von Frostfeuer, dass dann die Helden ein Manko auf sich nehmen müssen.
Also wir spielen zwar nur DnD und DSA und nich AD&D aber wenn neue Charaktere mit der Stufe der anderen direkt eingestiegen sind war das noch nie ein Probem...
Wo ist denn das Problem wenn jemand nen neuen und besser passenden Char will?
Auch das hatten wir schon. Jemand hatte keinen Bock mehr auf den alten Char, da hat der beschlossen er geht seiner Wege und jemand neues kam auf irgend einem Weg dazu....
Es ist ein Spiel und alle sollten Spaß daran haben. Mit einem unpassenden Char hat man unter Umständen weniger Spaß. Andererseits hab ich aber auch erlebt, dass man den eigenen Char inzwischen so liebgewonnen hat, dass man ihn gar nicht mehr ablegen möchte, obwohl er gerade nicht sooo gut passt.
Eine Andere Option wäre aber auch, wenn er nicht auf dem Aktuellen Level aber auch nicht direkt auf Level 1 einsteigt und dann einfach schneller aufsteigt als die anderen bis er wieder auf dem selben Level ist. Ganz nach dem Motto, mit so erfahrenen Veteranen zu reisen lässt einen selbst auch schneller zum Veteranen werden.
Ist mir noch nie unter gekommen, dass Spieler neidisch oder sauer geworden wären, weil jemand der mit einem schwächeren Char eingestiegen ist, schneller levelt (nur bis er aufgeholt hat), die haben immer eingesehen, dass der Spielspaß darunter leiden würde, wenn man mit dem neuen Char, nie mit den anderen mithalten kann und immer in Deckung gehen muss während die anderen die Krassen taten vollbringen.
Aber ja sprichs mal mit deiner Runde ab.
Heiho,
danke erst einmal für Deine Antwort. Den Grundgedanken dahinter finde ich nicht schlecht, ich glaube aber (Vermutung, kein Fakt!), dass andere Spieler dann sauer oder zumindest neidisch werden, wenn ein Spieler ohne "großartige Leistung" den doppelten Lohn erhält. Ich denke, dass sollte dann im Vorfeld mit der Gruppe abgeklärt werden.
Ich finde Deine Einstellung: Es ist ein Spiel und alle sollen Spaß haben, toll, weil ich da genauso denke. Spielen des Spaßes wegen, nicht, um mit Brachialgewalt zu gewinnen.