Tipps, wie man seinen Schreibstil verbessern kann?
ich lese schon viel
5 Antworten
Hallo,
Lesen (Passiv, Theorie) alleine reicht nicht aus. Man muss auch das Schreiben (Aktiv, Praxis) üben, z. B. indem man Redewendungen, besondere Formulierungen, Synonyme, Konjunktionen, Stilmittel usw. notiert und regelmäßig Tagebuch, (Leser-)Briefe, Aufsätze usw. schreibt.
Dabei sollte es sich um ausformulierte Texte (in Langform) handeln, nicht um Kurzformen und "Telegrammstil" [C U l8er]
Achtung aber, der Gebrauch von Fremdwörtern und/oder "schlauklingenden" Wörtern - ist oft ein Schuss, der nach hinten losgeht. Denn häufig wirkt das wie gewollt aber nicht gekonnt.
Ein schönes Beispiel - für das mein Dank hier an andreasolar geht:
"Als Kanzler Erhard einmal nicht sonderlich gehaltvoll gesprochen hatte, antwortete Erler süffisant: "Die Rede des Herrn Bundeskanzlers war sehr reziplikativ - Sie werden vielleicht fragen, was das heißt. Es heißt gar nichts, aber es spricht sich so schön."
http://www.zeit.de/reden/portrait/200109_staatsmann_ohne
Zur Erweiterung des Wortschatzes und zur Stilverbesserung könntest du:
- Wortfamilien bilden: Themen; Gegenteil; Nomen mit passendem Verb und Adjektiv; etc.
- Synonyme lernen: verschiedene Wörter für wachsen (größer werden, ansteigen, klettern, sich ausdehnen usw.)
- Redewendungen lernen
- (Fremd) Wörter im Wörterbuch nachschlagen und dabei gleich ein wenig weiter schmökern
- lesen: auch mal anspruchsvollere Bücher der Weltliteratur und anspruchsvollere Zeitungen oder das Feuilleton und den Wirtschaftsteil einer guten Tageszeitung
- ins Theater gehen
- Lesungen besuchen
- dich einem Lese- oder Literaturkreis anschließen
- spielen: z.B. Tabu: (ein vorgegebener Begriff soll erklärt werden, dabei dürfen 4 oder 5 Wörter nicht verwendet werden), Welches Wort passt nicht in die Reihe oder Gruppe? oder Kreuzworträtsel
Ganz davon ab ist es mit einem umfangreichen und erlesenen Wortschatz nicht getan. Da eine Sprache nicht nur eine Aneinanderreihung von Wörtern ist, braucht es die Grammatik, um die Wörter auch zu sinnvollen Sätzen zu verbinden. Ein guter Wortschatz ohne korrekte Grammatik bringt daher herzlich wenig.
----------------> "... wie man seinen Schreibstil verbessern kann"
Ausführlichere und weitere Tipps findest du z. B. hier:
https://www.bigkarriere.de/karrierewelt/querbeet/schreibstil-verbessern
https://die-schreibtechnikerin.de/tipps/schreibtipps/schreibstil-verbessern/
https://www.rediroma-verlag.de/ratgeber/schreibstil-verbessern
https://www.seokratie.de/schreibstil-verbessern/
AstridDerPu
Wenn ich lese, leg ich neben mich immer ein Heft und ein Stift und wenn mir eine Metapher / eine Phrase besonders gut gefällt (Aufbau/ Schreibstil/..), dann schreib ich sie mir auf. Aber nicht, um die Idee dann selbst zu verwenden, sondern einfach als Inspiration für die eigene Kreativität.
Außerdem könntest du lernen abstrakter zu denken und Gefühle mit Ausdrücken (z.B. Farben) zu verbinden, das macht Beschreibungen manchmal interessanter. Also zum Beispiel eigene Neologismen kreieren und immer aufschreiben.
Und übe viel. Übung verbessert extrem.
Wenn du etwas wunderschönes siehst oder fühlst, dann stelle dir in dem Moment vor, wie du es jemandem anderen beschreiben würdest. Wenn dir deine Idee gefällt, schreibe es auf. Man begeistert immer nur, wenn man auch begeistert herüberkommt. Authentisch ist. Ebenso mit traurigen / ängstlichen Momenten. Nutze das.
Unter anderem mit dem Studium von Grammatikregeln. Dann wüsstest du zum Beispiel, dass es hier "seinen Schreibstil" heißen muss. Und dass ein Komma vor "wie" stehen muss.
Dies nur als Ergänzung einiger guter Beiträge.
Gruß, earnest
Dein Schreibstil wird nicht einfach über Nacht besser, nur weil du "viel liest".
Zum einen kann man auch viel lesen, wenn man das Telefonbuch oder den Duden liest, zum anderen müssen Wörter und Wendungen erstmal Teil deines aktiven Wortschatzes werden. Es reicht nicht, die Wörter nur gelesen und verstanden zu haben.
Halt nicht jeden Satz mit dem "ALSO" beginnen lassen und das Wort "halt" etwas weniger zwischendrin und halt niemals am Anfang eines Satzes verwenden. Das hört sich halt etwas zu umgangssprachlich und sinnlos an.
-Carola-