Tipps im Umgang mit geistig behinderten Jugendlichen, die ungewollt handgreiflich werden.

2 Antworten

Ich habe selbst in diesen Bereich Jahre lang gearbeitet. Ich kann dir nur raten, sollte er dies wieder tun, ihn mit Nichtbeachtung zu strafen, denn wie du schon richtig erkannt hast, sucht er zu dir Kontakt und Aufmerksamkeit. Wenn er dich dann wiederholt bedrängt, drehe ihm konkret den Rücken zu, also mit Körpersprache erreichst du sehr viel. Im Unterricht, solltest du nur sachlich mit ihm umgehen, keine Vertrautheit austauschen, eventuell einen anderen Schüler im Unterricht betreuen. So, dass er deutlich spürt, dass er sich falsch verhalten hat. wichtig ist Ausdauer zu zeigen, niemals schlechtes Benehmen übernehmen. Aber was ich mal gespielt habe, mit der ganzen Klasse, kommt natürlich auf die einzelnen Fähigkeiten der Schüler an, Rollenspiele, die Kinder sollten erraten, welche Erwachsener das Verhalten einzelner Schüler vorspielt und dies natürlich vollkommen übertrieben. Damals gab es großes Gelächter, die Schüler haben sich sehr schnell selbst erkannt. Viel Erfolg.


Altivo 
Beitragsersteller
 10.09.2013, 19:26

Vielen Dank für deine Antwort. Ich werde es in die Praxis umsetzen, einfach mal schauen, was passiert und mir den Vorschlag mit dem Rollenspiel in der Klasse im Hinterkopf behalten!

:)

Da du schreibst, dass der Junge geistig behindert ist, ist es schwer einzuschätzen was er versteht und was nicht. Auf jeden Fall ist es falsch mit dem Fehlverhalten zu antworten. Einzig, je nach intelektueller Fähigkeit, könnten man dies machen wenn man dies vorher deutlich sagt, "Schau mal was du mit mir machst, sag mir mal wie sich das für dich anfühlt." Dann ist damit ein Auftrag verbunden und auch deutlich gemacht, dass du es nicht machst weil du es gut findest, sondern damit er was daraus lernt. Besser ist Klarheit bewahren und deutliche Signale senden. Menschen mit einer geistigen Behinderung brauchen oft sehr deutliche Signale. Klare Worte: also nicht "Könntest du bitte aufhören" sondern "Hör auf, ich mag das nicht". Klare Gesten die dazu passen. Deutliche Mimik: die meisten Menschen neigen dazu wenn sie Kritik üben oder schimfen trotzdem freundlich zu schauen nach dem Motto ich bin nicht gefährlich. Man sollte auch nicht böse schauen, aber ernsthaft. Dann aber auch klares Handeln. wie du schon schreibst, umdrehen, weggehen. Auch Folgen spüren lassen wie du schon geschrieben hast. Wenn er in anderen Situationen den Kontakt zu dir will ein wenig auf Abstand gehen und ihm klar machen, dass du noch verärgert bist wegen dem Vorfall in der Pause. Gleichzeitig aber ganz wichtig! Menschen lernen über Lob und die Bestätigung dessen was sie richtig machen. Meist scheitert eine Verhaltensänderung daran, dass die Person zwar weiß was falsch ist, aber die Alternative nicht kennt. Das heißt du musst die Alternativen auch deutlich hervorheben und loben. Es muss ihm Spaß machen positiven Kontakt mit dir aufzunehmen. Das kann man auch in Rollenspielen üben. Da kannst du ihm auch eine Bandbreite von guten Kontaktaufnahmen beibringen.