These, Antithese und Synthese?

2 Antworten

Am besten kann man das an den folgenden Zeilen erklären:

Was hilfft nun daß Ich vor kondt rathen allen Sachen

Sachen steht hier für Streitsachen, das ist die These. These heißt hier nicht so viel wie Behauptung, sondern im dialektischen Prozess ist das der Ausgangspunkt.

Die Antithese dazu ist das „Rathen“, D.h., das lyrische ich konnte all diesen Schwierigkeiten seine Lösungen entgegensetzen.

Die nächsten beiden Zeilen drücken das gleiche parallel noch einmal aus.

Daß Ich vor keinem Part noch Throne mich entsetzt/

Daß mir kein Handel je ward allzuschwer geschätzt/

Da ich nicht möcht den Streit des Todes richtig machen.

Die SynThese ist hier die Situation des Todes, in der nämlich sowohl die problematischen beziehungsweise schwierigen Sachen wie das Ratgeben beziehungsweise Probleme lösen „aufgehoben“ sind. Diesmal aber nicht im Sinne einer guten Lösung, sondern in der totalen Verzweiflung des Nichts. Das ist typisch für die Barockzeit, die dem Glanz des Lebens immer auch dessen Ende und damit den Nachweis seiner Eitelkeit entgegensetzen.