Teils stundenlange Selbstgespräche, schon seit der Kindheit. Woran liegt das?

3 Antworten

Das hat sicher psychologische Gründe. Ich kann nur von mir selbst erzählen, dass ich diese Situation kenne. Auch ich habe oft Selbstgespräche, vor allem wenn ich alleine zuhause bin. Diese Gespräche sind mal kürzer und mal länger und handeln immer über etwas anderes. (Meistens ein nicht existierendes Interview, was ich mir selbst ausgedacht habe...)

Es ist nicht "weird" oder komisch sowas öffentlich zu sagen. Ich finde es sogar umso interessanter, Leute zu finden, die eine ähnliche Situation erleben oder erlebt haben.

Woher genau das kommt kann ich dir leider nicht sagen. Ich hoffe du weißt aber, dass du sicher nicht der Einzige bist bzw. allein mit diesem "Problem" bist.

Beste Grüße zurück!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  27.08.2024, 00:40

Hi Dave, ja klar, jeder führt sicher Selbstgespräche. Nur mache ich mir schon gewisse Gedanken über die Intensität dieser - aber scheinbar bin ich mit meiner Ausführung nicht ganz alleine :) Danke dir :))

Dave241  27.08.2024, 00:42
@verreisterNutzer

Klar, mir ist nicht bewusst wie sich das bei dir genau äußert. Wenn ich fragen darf: Welche Gedanken machst du dir?

verreisterNutzer  27.08.2024, 00:55
@Dave241

Manchmal stelle ich mir soziale Stresssituationen vor und spiele Varianten durch, wie ich mit diesen umgehen kann. Oder es geht um inhaltliche Diskussionen, die aber interessanterweise häufig darauf hinauslaufen, dass das Gegenüber mich nicht versteht - als dass ich mir überlege, wie ich es schaffen kann, wiederum diese Situation zu meistern - argumentativ wie auch "sozial". Teils im Verlauf des Gedankens springe ich situativ vom Einem ins Andere und zurück. Ich denke, dass beschreibt es ganz gut. LG :D

Dave241  27.08.2024, 11:36
@verreisterNutzer

Wow, das ist ein interessantes Verhalten. Ich denke du hast es sehr gut erklärt, da es auch ein eher komplizierteres Problem ist... Solltest du dir wirklich ernsthafte Gedanken darüber machen, solltest du mal nach einer entsprechenden Therapie suchen. Es gibt sicher jemanden, der dir helfen kann.

Ja, das kenne ich, das war bei mir als Kind aber viel stärker ausgeprägt als heute. Damals waren meine Plüschtiere dann immer die Vertretung für meine anderen Ansichten. Und ich habe die Dinge mit "ihnen ausgemacht" also halt mit mir selbst, aber so konnte ich die Dinge leichter aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Heute ist das ehr ein immerwährender Monolog, ein kleines "Ich" im Kopf das meine Handlungen kommentiert, das kann manchmal extrem Anstrengend im Alltag sein.

Diese Interview Situation kenne ich aber auch, das mache ich heute noch so wie damals, das ich mir Alter Ego ausdenke um eine Situation in Gänze zu erfassen und alle Blickpunkte zu beleuchten.

Ich denke nicht das dies gefährlich oder besorgniserregend ist. Wie war der Spruch?; Ich rede mit mir selbst, weil ich auch mal eine kompetente Meinung hören will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spät Diagnostiziert

verreisterNutzer  27.08.2024, 00:38

Hi, danke zunächst für die Antwort :) Scheint mindestens im Prinzip ziemlich deckungsgleich zu sein. Aber was bedeutet in deinem Falle "spät diagnostiziert"? Bei einem Psychologen bspw, oder hast du das - so wie ich auch - einfach nur "bei dir selbst erkannt"? Wäre gerade hinsichtlich meines potenziellen Vorhabens sicher gut zu wissen :P

Aber danke dir nochmal! Lieben Gruß :D

Redekunst  27.08.2024, 00:41
@verreisterNutzer

Nein, das wurde schon von einem Psychologen festgestellt, bzw. von einem Autismus-Zentrum. Spät heißt mit 25 Jahren erst (Bin jetzt 36) Aber ich wusste es schon früher, habe meiner Mutter schon mit 14 gesagt das ich in der Schule nicht zurecht komme weil dies bei mir vorliegt...das wurde mir aber nicht geglaubt und deswegen auch nicht weiterverfolgt, ich habe damals halt schon Fachliteratur darüber gewälzt. Normalerweise wird das im Grundschulalter erkannt, Anzeichen lagen auch genug vor, doch die wurden bei mir anders (falsch) gedeutet

verreisterNutzer  27.08.2024, 00:48
@Redekunst

Ok, das ist jetzt sehr interessant. Denn abseits der Tatsache, dass ich immer wieder gesagt bekommen habe - wenngleich als "Scherz" gemeint, aber irgendwoher kommt das ja sicher - das ich ein Autist sei, war ich auch ein Jahr später eingeschult worden (wohl weil ich noch nicht für die Schule bereit war, einerseits wegen meines Verhaltens und andererseits wegen diverser Sprach- und Sprechproblemen, bin jedoch auch Südländer, was im letzteren Punkt auch insgesamt völlig normal ist) und musste dort Lernspiele spielen und Rätsel lösen und Ähnliches.

Vielleicht eine Frage an dich: Wie läuft denn so eine "Therapie" ab? Geht man einfach hin (mit Termin natürlich), werden lediglich Gespräche geführt, gibt es ggf. weitere Maßnahmen (ich möge mir Hirntomografien vorstellen)? Wie lange hat es für die Feststellung gedauert? Also antworte natürlich nur wenn die Wohl dabei ist - danke dir so oder so vielmals!

Liebe Grüße :)

Redekunst  27.08.2024, 00:51
@verreisterNutzer

Also ich wurde über drei Tage getestet, in verschiedenen Bereichen. Therapie mache ich zur Zeit wegen was anderem, aber ich habe in den Sitzungen wo es um Autismus ging etwas gelernt meine Meltdowns zu kennen und mich besser aus dem Shutdown zu kämpfen, das war dann alles Verhaltenstherapie, so sehe ich das jedenfalls. Klar kannst du das auch Neurologisch ergründen lassen, aber da würde ich dann in der Therapie oder beim Arzt drüber reden.

verreisterNutzer  27.08.2024, 00:58
@Redekunst

Meltdowns und Shutdowns - zumindest nach kurzer Recherche - scheinen auch ein Teil meines Verhaltens zu sein. Aber ich denke ich fasse nun den Entschluss, einfach bei einem Autismus-Zentrum nachzufragen. Danke dir bis hierhin vielmals! <3

So lange Du draußen niemand damit nervst, so soll das ganze schon in Ordnung gehen.