T Stück 58 und 59 kann jemand Übersetzen?

1 Antwort

T59: Ödipus und die Orakelsprüche

 

König Laios hatte von den Priestern des Apoll dieses Orakel empfangen: „Das Kind, das [ergänze:] deine Gattin Iokaste dir gebären wird, wird dich vernichten und dich töten.“ Veranlasst durch ungeheure Furcht, übergab Laios das Kind einem Sklaven, damit er es in den Bergen aussetzte. Aber ein Hirte fand wenig später das schreiende Kind und übergab es Polybus, dem König Korinths. Dessen Gattin Merope zog den Jungen auf wie ihren [ergänze:] eigenen Sohn.

Von den Priestern wurde ihm dies geantwortet: „Du wirst [ergänze:] deinen Vater töten, deine Mutter wird dich heiraten.“ Diese Nachricht erschreckte Ödipus so, dass er nicht in die Stadt Korinth zurückkehrte. Er begab sich daher nach Theben, um nicht Polybus, den geliebten Vater zu töten. Aber in den Bergen behinderte eine Handvoll Diener, die einen unbekannten alten Mann umgab, seinen Weg; die Diener zwangen den Jüngling, vom Weg zu weichen. Von ungeheurem Zorn ergriffen, rückte Ödipus zuerst gegen die Diener vor und überwältigte sie. Dann wandelte sich der Zorn in eine so große Raserei, dass der Jüngling auch den alten Mann tötete. Dieser war König Laios, [ergänze:] sein wahrer Vater. 

T58: Die Götter kann man nicht betrügen

 

Aus Zorn bewegt, befahl Jupiter, dass der Tod Sisyphus in die Unterwelt führen sollte. Aber weil Sisyphus das Leben liebte, täuschte er den Tod und legte ihn in Fesseln. Bald darauf aber führte der Tod, nachdem er vom Gott Mars befreit worden war, Sisyphus endlich in die Unterwelt. Aber auch nun gab jener nicht die Hoffnung auf Rettung auf. Im Gegenteil – durch Hoffnung bewegt – erfand er eine List und bedrängte Pluto selbst, der die Unterwelt regiert, und flehte (ihn) mit diesen Worten an: „Ich möchte die Gattin treffen und diese ermahnen; denn diese hat noch keine den Toten geschuldeten Opfer dargebracht.“ Auch/Und er versprach Pluto: „Dann werde ich zur Unterwelt zurückkehren.“ In der Tat erlaubte Pluto, der die List nicht bemerkte, Sisyphus, die Unterwelt zu verlassen. Jener aber hielt das gegebene Versprechen nicht; sondern er führte, während er über den Tod lachte, bei den Sterblichen ein fröhliches Leben. Deshalb zog der Tod den Widerstand leistenden Sisyphus wiederum in die Unterwelt. Nun konnte Sisyphus nicht mehr entfliehen. Vielmehr wurde eine strenge Strafe von den Bewohnern der Unterwelt ausgewählt: Sisyphus muss immer einen Fels auf einen Berg rollen. Wenn er aber zum Berggipfel kommt, rollt der Fels zurück – und er wird erneut von Sisyphus auf den Berg gerollt. Auf diese Weise arbeitet er vergeblich.