Summen in Schaltung?

2 Antworten

Bei Netzbrumm gibt es zwei Tonhöhen. Ein mal direkt die 50Hz und vor allem wenn ein Brückengleichrichter im Spiel ist wird diese Frequenz auf 100Hz verdoppelt.

Hörst Du 50Hz, dann kommt das irgendwie in den Eingang. Meistens durch eine Brummschleife.

Bei 100Hz kommt das praktisch immer aus dem Netzteil. Was für eine Stromversorgung verwendest Du? Klassisch Trafo + Gleichrichter + Elkos + Regler?

Wenn ja, ersetze das mal durch ein Schaltnetzteil, z.B. einem Steckernetzteil. Die brummen zwar auch, aber auf einer viel höheren Frequenz die im Idealfall unhörbar ist (also weit oberhalb 16kHz)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

RANGObro 
Beitragsersteller
 23.06.2023, 12:54

Tatsächlich habe ich beim Switcher die Stromversorgung isoliert vom Signal. Sie steuert nur relays. Aber selbst wenn Warsaw Gerät überhaupt nicht mit Strom verbunden. Ich habe es nur angeschlossen um zu schauen ob im Grundzustand so ein Brummen kommt. Der einzige Strom kommt vom Verstärker selber und der brummt sonst nicht

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Commodore64  23.06.2023, 22:44
@RANGObro

Dann hast Du vermutlich die Masse irgendwo mit Erde verbunden. Dann fließen Ausgleichsströme durch den Schirm der Leitungen und da die nur eine endliche Leitfähigkeit haben (also einen Widerstand), dann fällt da eine Spannung bei ab die dann den Bezugspunkt im Takt des Ausgleichsstroms verschiebt. Damit sieht der Verstärker das Brummen der Leitung als brummendes Signal.

Das selbe passiert wenn man mit dem Finger an den Pin des Klinkensteckers fasst. Damit legt man seine "wackelige Erde" auf die Signalader und alle Ströme die das Netz in die Anlage einspeist bekommen dann plötzlich einen Bezug zur Signalleitung die über Dich an Erde angeschlossen ist. Damit entsteht eine brummende Spannung zwischen Systemmasse und Deinem Finger, also auf der Signalleitung.

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Commodore64  23.06.2023, 22:49
@RANGObro

P.S.:

In Steckernetzteilen und anderen Schaltnetzteilen liegt die Masse meist über kleine Kondensatoren an L und N. Das speist dann einen kleinen Strom in die Masse. Im Idealfall brummen alle Massen des Systems gleich, das hebt sich also auf. Kommt eine andere Phase ins Spiel, dann kann man das hören.

Man kann dann spezielle Schaltnetzteile nehmen die komplett galvanisch getrennt sind oder - leichter zu bekommen und nach zu rüsten - einen Isolationsspannungswandler.

Das ist ein DC/DC Wandler der nicht nur die Spannung transformiert sondern auch die Masse galvanisch trennt. So was wird oft in der Industrie eingesetzt um z.B. Maschinen die Plus an Masse haben mit Maschinen die Minus an Masse haben kompatibel zu machen bzw. Maschinen deren Masse auf unterschiedlichem Niveau liegen (Direkt Gleichgerichtete Netzspannung als Masse gegen Masse auf Erde) verwendet.

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RANGObro 
Beitragsersteller
 23.06.2023, 23:20
@Commodore64

Ich habe tatsächlich genau darüber eine Frage gestellt vorher. Ich habe das alles nochmal umgelötet, damit ich den Minuspol vom Netzteil nicht mit dem Signal verbinde.

Bei meinem Aufbau habe ich wie gesagt lötbare breadboards benutzt. Ich habe die Anschlüsse für das Signal, die Masse vom Verstärker und die Signalanschlüsse für send und return für die Effekte. Davon galvanisch getrennt habe ich +5V für 3 Relais (1 pro Effekt) und 3 Anschlüsse für den Minuspol der Relais.

Letzterer Stromkreis war aber nicht abgeschlossen. Es war auch kein effektgerät angeschlossen und das pcb auch nicht im Gehäuse verbaut. Es war nur die Gitarre und der Verstärker angeschlossen. Also kann das mit dem Strom wegen unterschiedlichem Potenzials von Erde und Signalbezug nicht sein.

Ich habe noch eine Sache umgelötet und es ist weniger geworden. Es ist kein Brummen mehr da, bis ich eine Seite anschlage. Selbst wenn man sie so leise anschlägt, das man sie quasi nicht hört, ist genau das gleiche Summen plötzlich da. Egal ob ich Metal an der Gitarre berühre oder nicht. Woran könnte das da noch liegen?

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RANGObro 
Beitragsersteller
 23.06.2023, 23:27
@Commodore64

Wie gesagt ist die ganze Steuerschaltung vom Signal getrennt und das Gehäuse ist auf Verstärkermasse, nicht auf Minuspol vom Netzteil. Und ich nutze nur Gleichstrom der alle 2 Minuten mal seinen Zustand ändert. Es sollte also auch kein Strom induziert werden

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Commodore64  24.06.2023, 12:22
@RANGObro

Ohne Aufbau und Schaltplan gesehen zu haben kann ich nicht sagen, wo Du suchen musst.

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Die Masse der Schaltung einseitig mit einem Metallgehäuse verbinden und auch die Schaltung in ein Metallgehäuse einbauen.

So schirmst du die gesamte Schaltung vor hochfrequenten Einstreuungen ab.

Und noch etwas, alle Leitungen so kurz wie möglich halten, sonst hörst du auch noch Radio Vatikan.

Woher ich das weiß:Hobby