Stromverbrauch bei Benzinherstellung?

2 Antworten

Ich habe dazu auch schon viel gelesen, aber auch nichts ganz genaues gefunden. Die Ölindustrie macht da scheinbar ein Geheimnis draus.

Fakt ist aber, dass die Raffinerien in Deutschland etwa 50TWh Strom benötigen und damit etwa 50 Millionen Tonnen Kraftstoffe herstellen. Das wären alleine etwa 1 kWh Strom pro Liter Kraftstoff. Für die Erhitzung im Produktionsprpzess wird weitere Energie benötigt, die aus anderen Quellen stammt. Etwa weitere 3kWh/L an Wärmeenergie.

Pumpen für Pipelines, für Häfen, Tankstellen und so weiter benötigen auch Strom.

Rechnet man das alles zusammen, erscheinen die 1,6kWh Strom für die Benzinherstellung und den Transport nicht unrealistisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fahre seit Jahrezhnten Auto und seit einigen Jahren BEV

Die 1,6 kWh sind teils richtig, teils falsch.

Ja, so viel Energie benötigt man in der Raffinerie. Immerhin muss das Rohöl auf ca. 400°C erhitzt werden und die BEnzinfraktionen, die später zum Motorenbenzin werden, müssen zwecks Steigerung der Oktanzahl nochmal erhöht werden.

So weit ist es richtig.

Aber niemand würde auf die Idee kommen, den Kraftstoff elektrisch zu erhitzen. Das macht man üblicherweise durch das Verbrennen von leichtflüchtigen Gasen aus dem Raffinationsprozess selbst. Der elektrische Verbrauch beschränkt sich auf Pumpen, Ventile, Belüftung, Steuerung etc. und dürfte in der Praxis recht klein sein.


notting  24.11.2024, 21:31

Ergänzung: Beim Cracken entstehen immer feste Verhältnisse bei den dabei entstehnenden Produkten. D.h. wenn die Benzin-Nachfrage zu gering ist, wird zwangsläufig immernoch Benzin produziert mit dem entspr. Energieverbrauch, ist dann aber eher ein Abfallprodukt. Wenn das Benzin dann am Ende nur sinnlos verbrannt wird, damit es nicht im ungünstigten Moment eine Explosion gibt etc., wäre es besser, es stattdessen in Verbrennungsmotoren zu verwenden. Zu wenig Benzin-Nachfrage macht aber auch den Transport zum Verbraucher ineffizienter etc.

notting