Stromkonzerne vergesellschaftlichen. Wäre das gut?

Nicht gut, weil... 68%
Sehr gut und dringend nötig, weil... 23%
Teils teils, weil... 9%
Berechtigt, aber schwer durchzusetzen, weil... 0%

22 Stimmen

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Sehr gut und dringend nötig, weil...

Strom, öffentliche Verkehrswege, Ver- und Entsorgung von Trink- und Abwasser sowie Müll gehören staatlich geregelt.

Wie kann es es sein, dass gerade die Stromkonzerne in den größten Kriesen die größten Gewinne erzielen und der Bürger die Zeche zahlt?

Kompromisse mit Teilprivatisierungen, wie z.B. ÖPP (Öffentlich- Private- Partnerschaft bei Straßen und Autobahnen) sind fehlgeschlagen. Die Ersparnis für den Staat war bisher leider immer die Mehrbelastung für die Bürger. Bei ÖPP kontrollieren sich die Privatfirmen sogar noch selbst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Geniusforyou  12.03.2023, 17:08

Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich sehe das genauso.

Das ist wirtschaftspolitisch naiv. Es folgt derselben Logik wie die immer wieder hervorgeholten populistischen Wohnungsverstaatlichungsforderungen der Berliner Linken (die sie an der Regierung dann konsequent nicht umsetzt).

Preise bilden sich am Markt durch Angebot und Nachfrage. Im Moment steigen die Energiepreise (noch), weil sich das Angebot verknappt hat. Russland liefert nämlich nicht an Westeuropa, da Westeuropa es boykottiert hat.

Bei verringertem Warenangebot steigen die Preise. Und zwar bis zu dem Punkt, an dem sich ein neues Gleichgewicht gebildet hat, sprich: die Nachfrage nach dem Angebot sinkt.

Durch die Farbe des Warenverkäufers ändert sich nicht die Menge, die er verkauft. Und damit der Preis nicht.

Wird ein irrealer Preis festgesetzt, der die Marktverhältnisse nicht spiegelt, kommt es zu Schwarzmärkten, auf denen sich dann wieder reale Preise bilden. In der DDR war das auch so, wo irreal künstlich niedrige Preise vom Staat angesetzt waren. Da bekamst du ein Auto vom Staat zu einem künstlich niedrigen Preis.

Aber die Kehrseite war dann, dass du viele Jahre auf einer Warteliste standest, bis du dran warst. Denn bei den niedrigen Preisen konnten sich viel mehr Leute Autos leisten als Autos zum Kaufen zur Verfügung standen.

Natürlich konntest du "unter der Hand" irgendwo auf dem Schwarzmarkt sofort eines bekommen. Dann aber zu einem realistischen Preis.

Solche Schwarzmarktbildungen folgen immer auf erzwungen niedrige Preise. Auch die Energie wird nicht mehr als von Russland gekauft werden kann, wenn der Name des Zwischenhändlers sich ändert.

Im Moment ist die Versorgungslage für Deutschland gut, weil es die höchsten Preise bietet. An wen verkauft ein Verkäufer denn wohl die Ware, wenn viele bieten, hm?

Nicht gut, weil...

Die Festsetzung eines Preises geht nicht, wenn die Erzeugung teurer ist als der Endpreis. Bei Uniper konnte man doch sehen, wie schnell das zur Katastrophe führen kann. Somit sind andere Vorgänge zu klären, bevor man mit einem Festpreis kommt. Auch die staatliche Stütze hilft da wenig, es sind auch Steuergelder der Bürger, die dann an anderer Stelle fehlen, zumal das alles nur zur Überbrückung gedacht ist, bis sich die neuen Preise am Markt, zwangsläufig einpegeln und das mit einem hohen Niveau zu den "alten Preisen" gesehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Sehr gut und dringend nötig, weil...

Strom ist ein Gut, das über Leitungsnetze zu den Verbraucher gelangt (faktisches Monopol) - Daher müssen sowohl die Netze als auch die Produktion des Stroms in staatlichen Händen liegen. Nur so können Fehlentwicklungen verhindert werden. Pseudowettbewerbe führen nur zu hohen Kosten, denn jeder Händler und Produzent will gewinne machen. Der Staat würde den Strom nur zum Kostenpreis verkaufen, er darf keine Gewinne machen. Was hätten wir Preise, wenn der Staat den Markt regeln würde - Selbstkostenpreis ohne die extremen Gewinnaufschläge.

Im Prinzip schon richtig. Aber auch wenn die Stromversorgung in staatlicher Hand liegt: Sie muss einen gewissen Spielraum haben was den Preis angeht. Und stell dir mal vor die dann mache mit Strom aasen wurden. Das kann auch nicht die Lösung sein.

Ein bestimmter Verbrauch pro Person, der nicht zu tief angesetzt sein darf sollte günstig sein, was darüber hinausgeht wird teurer. Ein bisschen Sparanreiz muss es ja geben finde ich