Stressige Nachbarn drohen mit Rechtsanwalt - was tun?
Ich habe die Tage erst wegen dem Kinderlärm aus der Wohnung über uns gepostet. Der Stress geht weiter.
Wir wohnen seit fast zwei Jahren hier und noch nie war die Klingel ausgeschaltet. Jetzt auf einmal schon das zweite Mal in 6 Monaten. Beim ersten Mal hat der Vermieter noch nachgeschaut und dann gemeint, die hätte keine Strom. Strom läuft über den Sicherungskasten der Wohnung über mir. Licht im Treppenhaus über meinen Sicherungskasten. Die Nachbarn über mir haben dann einfach mal den Strom für die Klingel ausgeschaltet.
Problem: Wenn ich hochgehe, und klopfe, um mit den Nachbarn zu sprechen, reagiert keiner. Es wird nicht aufgemacht, es wird kein Gespräch gesucht - nichts.
Dieses Mal habe ich dann einen Zettel an die Haustür gehängt, dass die Klingel kaputt und daher die Haustür zum Drücken ist. Man soll bitte hereinkommen und direkt an den Wohnungstüren klopfen. Der Zettel wurde vom Nachbarn 3x abgehängt und der Drücker aus der Tür genommen. Klingel war aber immer noch aus. Dann habe ich wieder einen Zettel an die Tür gehängt und die Kellertür abgeschlossen. Meine Waschmaschine steht direkt im Kellerflur, wenn man die Treppe runter geht. Jeder der reinkommt, kann in den Keller und an meine Waschmaschine. Wenn ich die Tür zum drücken lassen muss, dann ist eben die Kellertür abgeschlossen.
Ein riesiges Theater, weil die Nachbarin dann nicht mehr an ihr Waschmaschine kam, die in ihrem Kellerraum steht.
Klare Ansage von mir: Ich habe den Schlüssel zur Kellertür, wenn die Klingel wieder aus ist, dann ist die Kellertür wieder abgeschlossen.
Der Kinderwagen der Nachbarin steht vor der Haustür. Im überdachten Eingangsbereich, zu dem acht Stufen hochführen. Der hat noch nie jemanden gestört. Ich gehe sowieso immer über den kleinen Hof hinter dem Haus, der zu meiner Wohnung gehört, in die Garage und verlasse so das Haus. Jetzt hat mein Sohn ein paar Mal abends noch mit Kumpels vor der Tür gestanden und geraucht. Aschenbecher haben sie auf die Umrandung des überdachten Eingangsbereichs gestellt, ist wie eine Fensterbank.
Mein Sohn geht vor die Tür, wenn er abends spät noch raucht, weil er mich nicht wach machen will, wenn er auf unseren Balkon geht, der direkt an meinem Schlafzimmer liegt und ich mit offenem Fenster schlafe.
Das passt der Nachbarin nicht. Sie will nicht, dass jemand neben ihrem Kinderwagen raucht. Kann ich verstehen. Aber es gibt im Keller extra einen offenen Raum, wo der Kinderwagen hingestellt werden kann. Der gehört nicht vor die Haustür in den Eingangsbereich.
Jetzt habe ich Post vom Anwalt der Nachbarin bekommen. Wegen der Sache mit Klingel und Kellertür und weil mein Sohn vor der Haustür raucht. Der Anwalt behält sich vor, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn diese Punkte nicht geklärt werden. Ich solle u.a. dafür sorgen, dass die Klingel getrennt wird. Dazu soll ich einen Elektriker beauftragen. Ich wohne hier zur Miete. Das fällt nicht in meine Zuständigkeit!
Es gibt extra einen Raum für den Kinderwagen. Da hat er am Anfang auch gestanden. Und irgendwann dann eben nicht mehr. Aktuell steht er im Treppenhaus auf dem Treppenabsatz zur oberen Wohnung und blockiert so den Fluchtweg der Nachbarn aus deren Wohnung. Ob ich den Kinderwagen jetzt Treppe rauf und wieder runter oder Treppe runter und wieder rauf trage . . .
Mir wird jetzt eine Störung des Mietverhältnisses vorgeworfen. Aber die Nachbarn von oben haben auch schon die Polizei gerufen, weil ich angeblich zu laut war - dabei haben die Nachbarn von nebenan im Garten gefeiert. Ein Garten, der vom Balkon der Nachbarn über mir perfekt einsehbar ist. Ich hatte leider Stöpsel im Ohr, weil ich einen Film geschaut habe und das Klingeln nicht gehört . . . wobei ich mir noch nicht mal sicher bin, ob die Klingel da überhaupt funktioniert hat . . .
Ich habe jetzt schon mehrfach versucht, mit den Nachbarn zu sprechen, aber es macht nie jemand auf.
Mit was für rechtlichen Schritten kann der Anwalt hier gegen mich vorgehen?
5 Antworten
Keine sorge bei mir ist es schlimmer ..
Hm, wäre hier erstmal ein Ombudsmann nicht sinnvoller?
Den kann man meines Wissens einschalten und dann werden erst mal alle Parteien zu einem Gespräch geordert, BEVOR ein Anwalt eingeschaltet wird.
Bei euch klingt es eher nach Missverständnissen. Vielleicht haben die Nachbarn versehentlich eure Klingel mit abgeschaltet, als sie etwas anderes ab- oder wieder anschalten wollten im Sicherungskasten. Und dann die Schilder gelesen und erst mal nur Angst bekommen, dass jeder Fremde einfach so ins Haus kann. Dann finden sie einen Zettel vor, dass der Kellerraum abgesperrt ist und glauben, es ginge jetzt Richtung Schikane. Das Rauchen neben dem Kinderwagen würde heutzutage sehr viele stören.
Habt ihr mal einen Zettel in den Briefkasten geworfen mit eurer Handynummer und der Bitte, einen Termin für ein kurzes, gemeinsames Gespräch über alle Vorfälle mit dem Ziel der für alle sinnvollen Lösung zu finden?
Vielleicht klingelt ihr ja gerade immer, wenn die Nachbarn im Schlafanzug sind wegen Nachtschicht oder so. Oder sie möchten nicht öffnen, weil sie gerade nicht aufgeräumt haben oder so.
Ich sehe euch am ehesten bei einem Obdudsmann, bei dem jeder sagt, was ihn stört und ihr eine Vereinbarung schreibt, wie das in Zukunft geregelt wird.
Denkbar wäre z.B. einfach ein Post-it mit "Klingel" an der Tür, das sie zu einer Überprüfung des Sicherungskastens bewegt, so dass dann eure Klingel wieder geht. (Ich gehe mal davon aus, dass sie die nicht absichtlich aus Bosheit abstellen.)
Ebenso denkbar wäre ein Zettel in ihrem Briefkasten gewesen: "Unsere Klingel hat keinen Strom, vermutlich, weil Sie versehentlich deren Sicherung rausgenommen haben. Daher hatten wir einen Zettel an der Tür und die Haustür für Gäste angelehnt. Es steckte keine böse Absicht dahinter! Wir hofften, dass Sie den Strom wieder anstellen würden, wenn Sie merken, dass die Kellertür verschlossen ist, weil sie andere Bitten/ Zeichen unsererseits leider übersehen haben. Auch das war nicht als Rache oder Gemeinheit gedacht.
Es ging uns nur darum, dass unsere Klingel wieder Strom bekommt.
Wenn das in Zukunft öfter mal überprüft und sichergestellt wird, haben wir kein Problem und selbstverständlich steht dann der Kellerraum auch immer offen!"
Mit keinen, wird er auch nicht. Solche Anwälte machen nichts, außer teure Briefe zu verschicken.
Wegen solchem "Kinderkram" zieht niemand vor Gericht, das Kostenrisiko wäre enorm.
Selbstverständlich zahlt der Kläger den Gerichtskostenvorschuss und die vorgerichtlichen Kosten seines Rechtsanwaltes. Daher hast du eine falsche Antwort gegeben.
ihr sollte euch alle inklusive Vermieter zu einem treffen verabreden dauer 2 stunden, an einem unabhängigem Ort.
wenns hilft einen Mediator dabei haben.
und dann alles aus dem weg räumen was da rumliegt, die sache ist sicher noch immer nocht geklärt
Klingel ist Vermietersache.
Sag deinem Vermieter, dass er sich um das Klingelproblem kümmern soll.
Und das mit dem Rauchen ... beste Gelegenheit, dass dein Sohn das Rauchen aufgibt.
Diese Ansicht halte ich für Riskant. Der Anwalt hat keine Kosten und zieht für alles vor Gericht, solange der Mandant zahlt - auch bei schlechten Erfolgsaussichten.