Stimmt es, dass Antidepressiva die Libido hemmen?

9 Antworten

Es gibt Antidepressiva die das als mögliche Nebenwirkung haben können. Aber nicht alle und nicht bei jedem Patienten der sie einnimmt.

Nicht generell. Vor allem die SSRI und SNRI-Antidepressiva leisten das zuverlässig, einige werden auch zur chemischen Kastration eingesetzt. Aber auch andere Mittel, die auf den Serotonin-Stoffwechsel wirken, können die Libido schwächen, was ja nicht gerade gegen die Depression wirkt. Die meisten atypischen Antidepressiva haben diese Nebenwirkung nicht, aber sie haben trotzdem eine antidepressive Wirkung.

Hier eine Übersicht: https://deprimed.de/atypische-antidepressiva/

Jein. Es stimmt, dass gewisse Antidepressiva die Libido hemmen können. Libidohemmend sind vor allem Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI und der sogenannten Trizyklika. SSRI/SNRI gelten bei Depressionen und Angststörungen als Mittel erster Wahl. Trizyklika (im Volksmunde oft auch als "ältere Antidepressiva" bezeichnet) werden heute fast nur noch bei Unwirksamkeit anderer Antidepressiva oder bei erwünschter Sedierung verwendet.

Gemäss den Arzneimittelherstellern sind bei den meisten Medikamenten 1-10% der Konsumenten*innen von sexuellen Funktionsstörungen betroffen. Allerdings haben die Pharmakonzerne bei den Zulassungsstudien etwas geschummelt. Sie fragten nicht aktiv nach dieser Nebenwirkung, der Libidoverlust wurde nur notiert wenn der Proband von sich aus das Problem erwähnte. Unabhängige Studien kommen zum Schluss, dass 50-70% der Männer und 40-60% der Frauen davon betroffen sind.

Ich persönlich hatte mit starken sexuellen Funktionsstörungen zu kämpfen. Als ich zu Beginn eine hohe Dosis bekam (da ich akute Symptome hatte) war meine Libido völlig auf Eis gelegt. Als ich mit der Zeit nach und nach die Dosis reduzieren konnte kam auch die Libido wieder ansatzweise zurück. Heute nehme ich eine minimale Dosis und habe nur noch sehr wenige Einschränkungen.

Eine Übersicht über sämtliche SSRI/SNRI inkl. der Angabe über sexuelle Funktionsstörungen findest du hier... und über sämtliche Medikamente die bei Depressionen und Angststörungen verwendet werden hier.

Ja das stimmt leider. Eine recht häufige Nebenwirkung von Antidepressiva ist der Libido Verlust. Das ist aber von Medikament und Mensch unterschiedlich stark. Gehe am besten zum Deinem Psychologen uns sage ihm, dass Du Libido Verlust hast. Vielleicht hilft dann ein von ihm verschriebener Wechsel auf ein anderes Präparat. Ich wünsche es Dir!

Woher ich das weiß:Recherche

Wie heißt es so schön und richtig ...

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Anderseits, getraut man sich manche Medikamente fast gar nicht mehr einzunehmen, wenn man die "Horror"- Packungsbeilage/Beipackzettel gelesen hat!^^

Alles Gute für Dich!


dermitdemball  17.10.2019, 21:02
Medikamente als Ursache von Erektionsstörungen

Es gibt mittlerweile eine sehr große Anzahl von Arzneimitteln die Erektions-, Libido- und Ejakulationsstörungen hervorrufen können. In der Regel sind diese Nebenwirkungen im Beipackzettel aufgeführt.

Kritische Medikamente sind:

  • Manche Herzmittel wie beispielsweise Medikamente, die den Blutdruck senken. Viele dieser Medikamente greifen in das Nervensystem ein, was zu Erektionsstörungen führen kann (die Nebenwirkungen sind im Beipackzettel der Medikamente aufgeführt)
  • Antidiabetika (Mittel gegen Zuckererkrankung)
  • Entwässerungsmittel (Diuretika)
  • Tranquilizer (Beruhigungsmittel), Antidepressiva, Anxiolytika (Psychopharmaka)
  • Antiandrogene (beispielsweise zur Therapie des Prostatakarzinoms)
  • Medikamente zur Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen (BPH, BPS). Insbesondere greifen 5alpha-Reduktase-Hemmer (Wirkstoff: Finasterid, Dutasterid) in den Hormon-Haushalt ein, was langfristig zu Gewebe-Veränderungen im Penis führt. Diese Gewebe-Veränderungen führen zu Erektionsstörungen.
  • Aufputschmittel, Drogen
  • Medikamente zur Behandlung von Krebs (Zytostatika)

Quelle: https://www.maennergesundheit.info/erektionsstoerungen/ursachen/organisch/medikamente.html


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