Antidepressiva abrupt abgesetzt (Erfahrung)?

11 Antworten

Es wurde nachgewiesen, dass es völlig egal ist, ob es mit einem Mal abgesetzt wird oder ausgeschlichen. Anscheinend gibt es einen Punkt, wo es kippt und wenn man es ausschleicht, verzögert man den nur, aber er kommt genau so.

Manche merken auch gar nichts davon, andere Wiederum haben dann die gleichen Probleme wie am Anfang der Einnahme.

Wenn deine psychischen Probleme wieder kommen, solltest du sie wieder nehmen... kann aber auch wieder die nervigen Anfangsnebenwirkungen beinhalten ... brrr!


verreisterNutzer  02.09.2019, 15:51

Was ein Schwachsinn

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ctcat  02.09.2019, 19:23
@verreisterNutzer

Hmm, deine ausführlichen Widerlegungen hier sprechen für sich. Nur schade, dass es grad erst eine ganz neue Studie dazu gibt, die genau das beweist. Naja... aber is ja Schwachsinn... du bist afd Wähler?

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verreisterNutzer  03.09.2019, 11:22
@ctcat

Ich war mehrfach in Kliniken......wenn die Tabletten korrekt ausgeschlichen wurden gab es nie Probleme bei keinem!

Ist auch ganz logisch da der Serotonin Spiegel langsam herunter reguliert wird und nicht abprubt runter gerissen wird.

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ctcat  03.09.2019, 16:59
@verreisterNutzer

Hab auch bei apruptem Absetzen nichts gehabt. Es ist einfach bei jedem unterschiedlich und naja, ich sag mal so, mehrere hundert Probanden in einer Studie sagen schon was aus, oder?

So einfach ist das mit dem Serotoninspiegel nicht. Das weiß jeder, der die Dinger mal genommen hat. Es braucht mehrere Wochen/Monate, bis sich das Gehirn dran gewöhnt hat und umgekehrt ebenso. Die 2-4 Wochen ausschleichen haben da keinen Effekt. Das Gehirn muss sich wieder umbauen und solange das Zeug genommen wird, egal in welcher Dosis, passiert das nicht.

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drweskott  02.09.2019, 20:51

diese kurve bekommen viele nicht....

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Ich habe in deinem Kommentar zu einer anderen Antwort gelesen, dass es sich um das Medikament Citalopram handelt. Citalopram ist ein SSRI, folglich kann es
-insbesondere bei abruptem Absetzen- zu einem sogenannten SSRI-Absetzsyndrom kommen. Neben der akuten Gefahr eines Rückfalls bzw. des Wiederauftretens der Krankheitssymptome kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Orthostatische Störungen wie Kreislaufbeschwerden, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen bei Kopfbewegungen wie Drehen des Kopfes oder horizontale Bewegungen der Augen (Blick nach links oder rechts)
  • Empfindungsstörungen wie Höhenangst und Empfindungen, die an leichte Stromschläge erinnern und meist ausgehend von der Mitte des Körpers in die Extremitäten ausstrahlen oder auch am ganzen Körper auftreten („Brain zaps“) sowie Tinnitus
  • Motorische Störungen (Zucken, Tics) und Schwierigkeiten bei alltäglichen Bewegungen (aufstehen, gehen)
  • Schlafstörungen, lebhafte Träume, Müdigkeit, Tagesschläfrigkeit (das Gefühl, plötzlich einzuschlafen)
  • Verdauungsstörungen (Durchfall, Verstopfung), körperliches Unwohlsein (Kopfweh, verstopfte Nase, Abgeschlagenheit, Knochen- und Gelenkschmerzen, fieberartige Zustände)
  • Stimmungsschwankungen, Muskelkrämpfe, Zittern, aggressives Verhalten, Manie, schwere Depression und Suizidgedanken
  • Post-SSRI-bedingte sexuelle Dysfunktion

Um solche Beschwerden zu minimieren oder gar ganz zu verhindern werden Antidepressiva immer ausgeschlichen. Das Auschleichen hat auch noch einen weiteren Grund. Wenn man die Dosis langsam reduziert und wartet kann beobachtet werden, ob bei einer geringeren Dosierung gewisse Krankheitssymptome erneut auftreten.

Ich persönlich versuchte 2x Antidepressiva (auch ein SSRI) abzusetzen. Ich konnte fast problemlos langsam auf die Minimaldosis reduzieren. Doch als ich das Medikament ganz wegliess, kam es jeweils nach 2-3 Monaten zu einem Rückfall. Die absolute Hölle. Dies hat damit zu tun, dass viele psychische Erkrankungen lange andauern oder gar chronisch verlaufen und Antidepressiva zwar die Symptome unterdrücken, aber nicht heilen können.

Fachinformationen zu Citalopram findest du übrigens hier.

erstaunlicherweise haben sehr viele patienten mit einer depression den dringenden wunsch, ihre medikamente schlagartig abzusetzen, die meisten vermeiden hierbei die rücksprache mit dem verschreibenden arzt/der verschreibenden klinik. der wunsch, keine oder weniger depressive symptome zu verspüren, ist dabei häufig geringer ausgeprägt. nur teilweise sind die nebenwirkungen der medikamente die triebfeder für dieses verhalten, sondern der (verständliche) wunsch nach autonomie, die krankheit selbst ohne medikament zu beherrschen. was leider nicht ausreichende beachtung findet, ist, dass die depressive erkrankung (mehr die endogene als die organisch begründete) eine potentiell tödliche erkrankung ist und mit dem schlagartigen absetzen suizidale gedanken schnell wiederauftreten. viele todesfälle durch suizid sind in dieser phase beschrieben.

ich würde von derartigen experimenten dringend abraten und jede dosisveränderung oder gar das absetzen der medikation NUR unter begleitung des behandelnden arztes/der klinik durchzuführen, ggf im stationären umfeld!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hatte auf Grund einer seltenen Nebenwirkung eines Antibiotikums Halluzinationen und schwere Depressionen.

Bekam von einem Psychiater ein starkes Medikament. Das wirkte auf mich so, dass ich das Gefühl hatte neben mir auf Watte zu stehen. Kein Hoch, kein Tief, kein gar nichts. Das war für mich nicht lebenswert.

Hatte es damals einfach weggelassen. Der Psychiater wurde richtig hektisch als ich ihm das sagte. Nach drei Tagen. Aber mir persönlich ging es gut dabei. Mir ging es dann sehr schnell wieder besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

hängt ganz von der psychischen störung, deren ausprägung und dem medikament ab also musst schon genauer werden. von problemlos bis gefählich ist da alles drinnen


WissenswertBe 
Beitragsersteller
 02.09.2019, 00:12

Medikament: Citalopram 50mg

Probleme: Psychosomatische Störung (Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen, Zittern etc.)

Hatte jetzt vor 2 Wochen von ein Tag auf den anderen aufgehört, seit dem selbstverständlich schlechte Laune aber sehe halt "schlecht" das ist das einzige was mich zum Grübeln bringt.

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rush4  02.09.2019, 00:17
@WissenswertBe

das medikament gehört zur gruppe SSRI, hier würde ich im allegemeinen eher abraten plötzlich abzusetzen. schlechte laune ist jetzt kein grund zur sorge, das mit den sehstörungen finde ich auffällig aber so lange es sich in grenzen hält und besser statt schlechter wird auch ok.

nun zu meiner persönlichen meinung: medikamente der gruppe sind allemein schmutz ich würde mir für dich wünschen falls nötig eine bessere medikation zu suchen, der ursache auf den grund gehen(eventuell psychologisch ?) und deinen lebensstile möglichst so anzupassen dass diese beschwerden abnehmen

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