Ist ein kohlekraftwerk 10 mal radioaktiver, als ein Atomkraftwerk?

12 Antworten

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Ja, bei der Erzeugung einer vergleichbaren Menge elektrischer Energie geben Kohlekraftwerke über die Emissionen (Flugasche) mehr radioaktive Stoffe an die Umwelt ab als Kernkraftwerke.

Aber: Das gilt nur bei störungsfreiem Betrieb. Unfälle, bei denen große Mengen Radioaktivität freigesetzt werden können, sind in Kohlekraftwerken unmöglich - in Kernkraftwerken aber nicht auszuschließen.

Außerdem ist die Flugasche nicht radioaktiver als die natürliche Radioaktivität unsere Umgebung, d.h. wir werden nicht zusätzlich durch Strahlung belastet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker

Sinarin  05.06.2010, 17:05

Zalto hat hier eindeutig recht:

"http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung#Weiterek.C3.BCnstlicheQuellen"

So ziemlich jedes natürliches Objekt ist leicht radioaktiv, weil unser ganzer Planet leicht radioaktiv ist.

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MichaelJay  05.06.2010, 17:42
@Sinarin

Zum Betrieb gehört aber auch der Rest vom Schützenfest, der über Jahrzehntausende strahlen wird. Ob im Salzstock oder sonstwo, das ist auch in die Umwelt abgegeben.

Ich fahre ab jetzt auch mit dem Auto zum Bäcker. Schließlich stoße ich persönlich dann weniger CO2 aus^^

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Tja, laut studie (die hier schon 2 mal verlinkt ist) ist der umgebung einer kohlenkraftwerk fast immer radioaktiver "verseucht" als einen kernkraftwerk.

Dazu macht den CO2 ausstoss auch ein erhebliche umwelt schaden. Bis den in den letzten 50 jahren produzierte CO2 auf naturliche weise abgebaut ist, reden wir auch über 50.000 jahren.. Davon redet kein grüner.

Laut studie werden zwischen 1940 und 2040 in alle weltweite kohlkraftwerke 800.000 Tonnen radioaktives material in die umwelt freigesetzt. Dazu sind dann noch einen vielfach höhere menge an radioaktivität in den "rest" asche vorhanden. Also bitte NICHT unterschätzen.


HadesVsPluto  08.07.2011, 17:03

Und gegen die 800.000t stehen gerade mal lächerliche 12.000t radioaktivem Abfall durch AKWs weltweit pro Jahr. Im gleichen Zeitraum von 100 Jahren also 1.200.000t die man lagern kann, wovon möglicherweise mal die eine oder andere Mengen in die Umwelt gelangen kann (Bitte den Abfall - nicht wie in Asse - irgendwo in einem Bergwerk vergraben, an das man schlecht heran kommt und dann Jahrzehnte nicht nach schauen und sich plötzlich wundern, sondern einfach in eine Halle stellen, die Kontrolliert wird!). Den Ausstoß der Kohlekraftwerke geht faktisch in die Umwelt, abgesehen von den vielen tausenden Toten pro Jahr zum Bsp. durch den CO2-Ausstoß, aber auch durch den Kohleabbau in Bergwerken etc..

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Nein.

Ein Kohlekraftwerk verwendet die Heizenergie der Kohle. Das ist wie Grillen und kein radioaktiver Prozess.

Ein Atomkraftwerk verwendet - wie der Name schon sagt - die Energie aus Radioaktivität.

Daher ist ein Atomkraftwerk wesentlich radioaktiver - Erst recht, wenn es explodiert xD.

Er meint mit "radioaktiv" wohl eher Smog: Ein Kohlekraftwerk hat einen stinkenen Schornstein, aus dem allerlei "leckere" Substanzen austreten. Ein Atomkraftwerk hat das nicht und ist prinzipiell wesentlich umweltfreundlicher.

das stimmt nur für den störungsfreien Normalbetrieb, da Atomkraftwerke im reinen Betriebsmodus außer Wasserdampf keinen Ausstoß in die Luft haben.

Nach neuen Regeln der DIN ist aber für jedes Gerät, jede Maschine, jede Anlage der gesamte Produktzyklus einschließlich der Entsorgung zu betrachten und da sieht die Geschichte schon etwas anders aus.

Abgesehen vom betriebsbedingten Atommüll halte ich es für etwas schwierig ein ganzes Atomkraftwerk zu grüner Wiese zu machen ohne dass dabei radioaktive Strahlung an die Umgebung abgegeben wird. Von Unfällen wie Tschernobil ganz zu schweigen.


HadesVsPluto  08.07.2011, 16:48

Auszuschließen sind Unfälle nicht, lediglich sehr unwahrscheinlich. Auf Grund des Reaktortyps, der im gesamten Westen verwendeten Kraftwerke, sind jedoch Unfälle wie in Tschernobyl technisch unmöglich! Im schlimmsten Fall, kann es in Deutschland zu einem Unglück wie in Japan kommen, wobei das wiederum noch unwahrscheinlicher ist (Erdbeben in der Stärke oder ähnliche heftige Naturkatastrophen gibt es in Deutschland wohl kaum). Durch die Nutzung von Kohlekraftwerken sterben jedes Jahr tausende Menschen. Das ist Fakt und nicht mit einem Risiko verbunden.

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Man sollte mal die Leukämieuntersuchung, die vor kurzem in der Näher von Atomkraftwerken durchgeführt wurde, auch in der Nähe von Kohlekraftwerken starten. So weit ich weiß, kann die minimal erhöhte Strahlenbelasstung um AKWs keine ausreichende Erklärung für die starke Erhöhung von Leukämiefällen sein. Wenn es so sei, dann müsste die im Umkreis von Kohlekraftwerken noch viel ausgeprägter sein.