Stilmittel in diesem Textauszug aus der Aeneis von Vergil?
'O socii - neque enim ignari sumus ante malorum-
O passi graviora, dabit deus his quoque finem.
Vos et Scyllaeam rabiem penitusque sonantis
accestis scopulos, vos et Cyclopea saxa
experti: revocate animos, maestumque timorem
mittite: forsan et haec olim meminisse iuvabit.
Per varios casus, per tot discrimina rerum
tendimus in Latium; sedes ubi fata quietas
ostendunt; illic fas regna resurgere Troiae.
Durate, et vosmet rebus servate secundis.'
Talia voce refert, curisque ingentibus aeger
spem voltu simulat, premit altum corde dolorem.
Illi se praedae accingunt, dapibusque futuris;
1 Antwort
Da du anscheinend keine Antwort bekommst, von mir einige Hilfen zu diesem Text:
manche Texte fallen dadurch auf, dass die "gängigen" Stilmittel nur schwierig zu finden sind. Dann ist/sind aber andere besonders ausgeprägt.
Alliteration (= gleiche Wortanfänge mit dem gleichen Buchstaben bei aufeinanderfolgenden Worten)
dabit deus ......... regna resurgere...........servate secundis
Anapher (=gleiche Satz-/Satzteilanfänge)
V1/V2 O...O...
V3/V4 vos et...vos et...
V7/V7 per...per...
Während manche Texte von Hyperbata ( = Sperrstellung = zwei sinngemäß oder grammatikalisch zu einander gehörige Worte stehen räumlich getrennt von einander) nur so strotzen, um die Wortbedeutung oder den Textinhalt zu verstärken bzw. zu erklären, setzt Vergil hier das Mittel des
----> Enjembments (= Zeilensprung = ein Satz/Satzteil endet nicht am Versende, sondern das hervorzuhebende Wort steht in der nächsten Zeile/dem nächsten Vers)
V5: experti
V6: mittite
V9: ostendunt
Natürlich kannst du auch ausführlich den Inhalt interpretieren. Aber dies sollen erst einmal ein paar Anregungen sein.