Statistik Psychologie: Was bedeuten die Korrelationen?
Ich verstehe nicht was die Korrelationen bedeuten. Mit was korreliert der Wert 0,54 (rot umkringelt)? Bzw. was bedeutet er?
(Ist das überhaupt eine Korrelation?)
Es geht hier um Erblichkeit von Persönlichkeitsfaktoren in Adoptionsstudien.
2 Antworten
Bei den n=160 gemeinsam aufgezogenen EEZ-Paaren betrug die Korrelation der Extraversionswerte 0,54.
Bei den n=99 getrennt aufgezogenen EEZ-Paaren betrug diese Korrelation 0,30.
Bei den zweieiigen, gemeinsam aufgewachsenen Zwillingen betrug die Korrelation 0,05.
Der Zusammenhang ist in dieser gesamten Stichprobe also enger, wenn es sich um identische Zwillinge handelt.
Angesichts der mäßigen Zuverlässigkeit (Reliabiltät) solcher Skalen und daher einem beachtlichem Fehlerrauschen, wäre r=0,54 eine recht hohe Korrelation. Aber man müsste die Umstände und Durchführungsweise der Studie(n) kennen, um es ordentlich einschätzen zu können.
Korrelation bedeutet soviel, wie die Stärke eines statistischen Zusammenhangs von zwei Meßgrößen ( Variablen).
Hier wurde also ein Zusammenhang gefunden in Höhe von r = 0.54 zwischen der Ausprägung der Eigenschaft "Extraversion" und der Tatsache, dass die Zwillinge ZUSAMMEN aufwuchsen ('reared together'). Das kann man als mittelstarken Zusammenhang interpretieren.
Der sog. Korrelationskoeffizient r beträgt in seinem Maximum r = 1.0 - hier wäre also ein Höchstmaß an Zusammenhang gegeben.
Bei den zweieigen Zwillingen ('fraternal twins'), die gemeinsam aufwuchsen, stellte man dagegen praktisch keinen Zusammenhang fest (r = 0.06) in dieser Studie.
Ah! Wertvoller Hinweis von dir!
Die Variable 'Aufwachsen' (Werte: getrennt / zusammen) ist natürlich von Bedeutung bei dieser Tabelle.
Aber du hast Recht: die jeweils angegebene Korrelation bezieht sich auf die bei den jeweiligen Zwillingen vorgefundenen Werte für "Extraversion". Ob diese sich also ziemlich ähnlich sind oder eben differieren.
Zumindest habe ich es so verstanden. Leider fehlen ja alle Tabellenbeschreibungen.
Ich verstehe das noch nicht ganz. Es geht ja um Erblichkeit. Was hat das überhaupt mit der Umwelt zu tun (also dass sie zusammen aufgewachsen sind oder nicht - das spielt doch keine Rolle für die Erblichkeit)?
Die Erblichkeit ist im Prinzip die gleiche.
Was hier gefunden wurde: bei Zusammenaufwachsenden ist ein stärkerer Zusammenhang gegeben zwischen der Variable "Extraversion" und der (dichotomen) Variable "zusammen-" bzw. "getrenntaufgewachsen", nämlich r = 0.54. Da dieser Zusammenhang höher ausfällt, kann man rückschließen, dass die Tatsache gemeinsamen Aufwachsens einen nachweisbaren Effekt hat auf die Eigenschaft "Extraversion".
"Hier wurde also ein Zusammenhang gefunden in Höhe von r = 0.54 zwischen der Ausprägung der Eigenschaft "Extraversion" und der Tatsache, dass die Zwillinge ZUSAMMEN aufwuchsen ('reared together').
- verstehe ich leider nicht so ganz. Es geht doch um die Korrelation zwischen den Extraversionswerten von Zwillingen, hier von gemeinsam aufgezogenenen. Wie soll Extraversion mit einer Tasache korrelieren, die immer den Wert "zutreffend" hat?