Ständig Stromanbieter wechseln um Neukundenrabatt zu erhalten?
Ein Kollege hat mir erzählt, dass er sehr wenig Stromkosten hat, da er ständig den Stromanbieter wechselt und dadurch immer einen Neukundenrabatt/Neukundenbonus bekommt.
Ist das so einfach? Darf man das? Was spricht dagegen?
Dass es Mindestvertragslaufzeiten gibt, ist mir bewusst, jedoch sind diese meistens nur 3-6 Monate.
8 Antworten
Es geht nicht nur um Neukundenrabatt und Sonderbonus.
Wenn man den Stromanbieter wechselt und diese Boni mitnimmt, ist man schon mal deutlich günstiger dran, als wenn man bspw. im zweiten Jahr zwar den gleichen Tarif hat, aber dann eben ohne Bonus. Dazu kommt, dass viele Anbieter für das erste Jahr sehr günstige Tarife anbieten, aber dann ab dem zweiten Jahr kräftig drauf schlagen, wenn man nicht kündigt.
Wenn man also einmal damit angefangen hat und konsequent beim Strompreis sparen will, sollte man das wirklich auch jedes Jahr machen, um immer die günstigsten Preise zu bekommen. Dabei sollte man aber auch die Qualität des Anbieters in Sachen Lieferfähigkeit und Service nicht außer Acht lassen. Da helfen dann z. B. die Bewertungen oder einfach nur die Herkunft des Anbieters. Die verschiedensten Stadtwerke, die ihre Angebote oft unter anderen Markennamen allgemein verfügbar machen, sind eigentlich immer eine gute Wahl.
Ja, funktioniert meistens. Vorausgesetzt, man trifft im Folgejahr gleiche oder bessere Konditionen an.
Die Boni wären auf jeden Fall in den Arbeitspreis und die Grundgebühr einzureichen.
Bei mir persönlich funktioniert das nicht mehr. Der zugekaufte Anteil ist mittlerweile zu gering als dass es dafür noch günstige Anbieter in diesem Segment geben würde.
Es macht in vielerlei Hinsicht Sinn.
Schon allein die neue eingeschränkte Preisgarantie macht Sinn. Die üblichen Versorger haben in den letzten 2 Jahren teilweise 5 Preisanpassungen rausgegeben. Spätestens zur Preisanpassung nutzt man das Sonderkündigungsrecht und sucht sich einen neuen Versorger. Die Preisgarantie läuft nach der Erstlaufzeit aus und man kann jederzeit angepasst werden.
Es ist nunmal so, dass Neukunden bessere Konditionen haben. Da geht es noch nicht mal um den Bonus. Für gewöhnlich haben Neukunden einen Arbeitspreis, der 5 bis 10 Cent günstiger ist, als bei Bestandkunden. Der Bonus ist noch oben drauf und man ist frisch in der Preisgarantie.
Bestandskunden können zwar auch den Tarif wechseln, aber die Tarifwechsel bei Bestandskunden sind meistens unattraktiv, weil teurer in den Konditionen und kaum bis gar kein Bonus.
Einen Nachteil gibt es nicht, wenn man rechtzeitig wechselt. Man sollte lediglich beachten, dass man entweder über Vergleichsportale wechselt, da diese die Kündigung durchführen und sofort bestätigen, dass sie gekündigt haben oder man macht es über das Kundenportal des Versorgers, denn da bekommt man auch sofort eine Rückmeldung.
Ansonsten an die Fristen der An- und Abmeldung denken, wenn man selbst kündigt, denn es dauert manchmal 2,5 Wochen bis dieser Prozess durch ist. Wenn man das mit der Malo macht, dann ist das Thema meist nach 1 -3 Tagen durch. Zählernummer dauert meist länger. Also immer parallel kündigen und neu abschließen, damit sich nichts überschneidet und nicht die Grundversorgug einspringen muss.
Ich mache das jedes Jahr. Diese kurze Laufzeit von 1 bis 6 Monate würde ich allerdings nicht wählen, da diese meist keine Preisgarantie haben.
Das habe ich früher tatsächlich auch regelmäßig gemacht, hat sich in Summe dann aber nicht gelohnt. Bei den Angeboten, bei denen ein Bonus inkludiert ist, ist der Arbeitspreis in der Regel deutlich höher (hier kann es teilweise Unterschied von 7-10 Cent pro kWh geben).
Das lohnt sich also nur für Leute, die wenig verbrauchen, oder wenn es wirklich mal ein gutes Angebot gibt. Das muss man individuell anhand des aktuellen Vertrags und des aktuellen Verbrauchs prüfen.
Ist das so einfach?
In der Theorie ja, in der Praxis kann es schon mal Probleme geben. Die Anmeldung ist in 2-3 Minuten erledigt, aber es gab schon Fälle in denen der Altanbieter plötzlich keine Kündigung erhalten hat, es bei der Anmeldung einen Fehler gab oder man seinem Bonus hinterhergerannt ist.
Da ist die Frage, ob man sich den Stress gibt, um dann am Ende vielleicht 10-15 EUR pro Jahr zu sparen?
Wenn dein Kollege also erzählt, dass er sehr wenig Stromkosten hat, ist das maßlos übertrieben. Man sollte sich von dem Bonus nie blenden lassen. Rechne ich den höheren Verbrauchspreis dagegen, dann wird aus einem 200 EUR Bonus dann ein 15 EUR Bonus.
Selbstverständlich darf man nach Vertragende den Stromanbieter wechseln. Rabatte hin oder her, andere sind oft grundsätzlich einfach günstiger als der aktuelle Anbieter. Vergleichen lohnt sich immer.
Meist geht es hier aber um Laufzeiten von von mindestens einem Jahr. Auch gibt es den Neukundenbonus meist auch nur, wenn man mindestens 1 Jahr Kunde war.