Spätberufen Priester werden?
Schon wiederholt haben Kumpels in meiner Gemeinde und im Verein zu mir gesagt, ich solle doch Priester werden.
Ich weiß zwar nicht genau, warum sie das gerade mir vorschlagen, aber ich habe versprochen, zumindest mal darüber nachzudenken.
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
+ Diözesanpriester (Leopoldinum Heiligenkreuz, Georgianum München)
+ Ordenspriester, kontemplativ (zB Benediktiner)
+ Ordenspriester, caritativ (zB Augustiner)
+ Ordenspriester ohne Kloster (Jesuiten: Pontificium Collegium, Canisianum, St. Georgen)
+ Priesterbruderschaft (Petrusbruderschaft in Wigratzbad, Piusbruderschaft in Zaitzkofen und Econe, Christus König Hoherpriester in Griciliano, Philipp Neri Berlin)
+ Personalprälatur (Opus Dei, vlt bald auch Piusbruderschaft)
Was wäre davon empfehlenswert? bitte mit Vor- und Nachteilen
Bitte keine Kommentare wegen Zölibat und so. Meine Freundin weiß eh, dass es bei uns bei rein platonischem Austausch bleibt.
6 Stimmen
7 Antworten
Mein Rat: Wenn nur andere sagen dass du das machen sollst, ist das keine gute Idee. Du musst es schon von dir aus wollen. Sonst geht das nicht gut. Es gibt schon genügen schlechte Priester auf der Welt, weil sie es aus der falschen Motivation heraus machen.
Das bist du offensichtlich nicht, also lass es. Du hast soviele Zweifel an dem, was in der katholischen Kirche läuft - bring erstmal das auf die Reihe.
Da hätte ich im Studium ja immerhin 10 bis 12 Semester Zeit dazu. Und Fragen und Zweifel sind doch gerade ein Zeichen von lebendigem Glauben. Wer keine Fragen mehr hat und nicht mehr zweifelt, ist entweder langweilig oder zum Fürchten.
So kann man das auch sehen.
Ich muss dich mal ganz provokativ fragen: Wer ist Jesus für dich?
Mein Ein und mein Alles.
Mein Erlöser, mein Retter, mein Heiland.
Grund, Sinn und Ziel meines Lebens.
Das wichtigste Du, mein Herr und mein Gott.
Die Nahrung meiner Seele, meine unzerstörbare Freude, mein Trost im Leiden.
...
Dann richte dich erstmal auf ihn aus und pflege die Beziehung zu ihm.
Alles andere wird sich fügen.
Lass dich da von niemandem, auch nicht von deinen Freunden, in was reindrängen, was du nicht willst. Du musst schon selber hinter dem stehen, was du tust, sonst wirst du nicht glücklich damit und dann kannst du es dauerhaft auch nicht gut machen.
Nur weil die Kirche Priestermangel hat, muss nicht alles, was religiös, männlich und nicht bei drei auf den Bäumen ist, Priester werden ;)
Falls du tatsächlich Priester werden willst, ist das natürlich was anderes, dann wollte ich dir da nicht reinreden. Aber das musst du wollen, nicht irgedjemand anders.
Ich stimme für Diözesanpriester. Als Ordenspriester (egal ob mit oder ohne Kloster) müsstest du dir deren Spiritualität zueigen machen.
Meinst Du das ernst, hier eine Internetrunde zu befragen, die Dich nicht kennt?
Hast Du denn die formalen Voraussetzungen - kürzlich las ich noch von einer Bäckerlehre? (Abi kann man natürlich nachholen).
Jetzt mal unterstellt, alle Beiträge von Dir sind authentisch: Du scheinst Dir alles in allem ziemlich unsicher zu sein, was Du tun sollst. Ich weiß nicht, ob Du die geistige Reife für ein Priestertum schon hast.
Die Piusbruderschaft würde ich einmal ausnehmen - die ist keine Einrichtung der katholischen Kirche (wiewohl ihre Mitglieder durchaus Katholiken sein können).
Als Fan des alten Ritus wäre vielleicht Wigratzbad nicht schlecht für Dich. Vielleicht solltest Du Dir das ja dort mal anschauen.
Diözesanpriester im deutschen Sprachraum ist nach meinem Eindruck nichts für Dich, in dem Spannungsfeld zwischen bischöflicher Bürokratie und Pfarrgemeinderäten würdest Du zerbrechen. Ich kenne einige Priester und weiß, von was ich rede.
Die Petrusbrüder kenne ich auch recht gut. Die haben es insofern gut, als sie in ihrer eigenen "Welt" ihrer Anhänger leben und nicht mit "progressiven" Pfarrgemeinderäten zu kämpfen haben. Andererseits sind sie vom Wohlwollen ihrer Diözesanbischöfe abhängig - die sie zT auch einschränken - und finanziell von Spenden der Gläubigen (das sind die wirklichen Bettelorden - Franziskaner oder Kapuziner müssen sich wahrscheinlich weniger Gedanken machen, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren...)
Mein Tip: Fahre mal an einen Standort der Petrusbruderschaft und frage vorher, ob sich ein junger Priester einmal mit Dir auf einem mehrstündigen Spaziergang unterhalten kann, wie sein Leben so ist. Die allermeisten halte ich für überzeugende Leute.
Siehe gesonderter Artikel. Und ich meine eine Priesterbruderschaft in voller Einheit mit dem Papst.
naja, ich dachte, wenn andere es sagen, kann mehr dran sein, als wenn man nur selber sich einbildet, Priester werden zu sollen ...
ich werd´s natürlich nur machen, wenn ich selber überzeugt bin davon