Sonderpädagogik oder Grundschullehramt?

3 Antworten

Ich bin Sonderpädagogin an einer Förderschule. Grundsätzlich musst du dir überlegen, wo du arbeiten möchtest.

1) Mit normalen Kindern? Das heißt große Klassen, sehr viele individuelle Lernstände, eventuell zusätzlich Sprachbarrieren, dementsprechend sehr viele Eltern, ab 3. Klasse zu benotende Arbeiten, Hausaufgaben und und und.

2) in der Regelschule mit Kindern mit Förderbedarf? Das heißt, immer einige Kinder aus dem Unterricht nehmen und extra mit ihnen arbeiten, man ist dann für diese Kinder verantwortlich im Sinne von Entwicklungsbericht und förderlich. ansonsten ist man zusätzlich zum Klassenlehrer in der Klasse mit drin sein.

3) An einer Förderschule - also nur Kinder mit Förderbedarf, je nach Schule. Das heißt sehr kleine Klassen (6-10 Schüler). Aber dann halt auch kein Regelunterricht, sondern sehr individuelles Lernen. Entwicklungsberichte, Förderpläne, Unterrichtsvor- und Nachbereitung, Förderanträge, Elternarbeit.... Oft im Team mit einem zweiten Pädagogen oder Unterrichtshilfe/pädag. Mitarbeiter.

Also einiges gleich, einiges ganz anders. Überlege dir, mit welchen Kindern du lieber arbeiten möchtest. Alle 3 Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sonderpägagoge

Lili04219 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 10:25

Danke für deine Antwort🫶🏼 Noch eine Frage und zwar wie sieht es mit dem Gehalt aus? Ps: Wohne in NRW

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Ich bin Förderschullehrer (FöS Geistige Entwicklung) und liebe den Beruf. Man hat sehr viele Freiheiten, kann seinen Unterricht vom Kind aus planen und nicht vom Lehrplan, kann in einem Team zusammenarbeiten und hat es mit einer großartigen Schülerschaft zu tun.

Der Unterricht ist sehr differenziert und individualisiert, viele Absprachen im Klassenteam sind notwendig. Eine Benotung fällt an der FöS GE weg.

Vielleicht kannst du vor deiner Entscheidung mal als Praktikantin in einer Förderschule reinschnuppern. An einigen Unis wird meines Wissens nach sowieso ein Vorpraktikum verlangt.

Zum Verdienst: in Niedersachsen A 13 (wie Gymnasiallehrer), also ganz ordentlich


Lili04219 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 23:56

Das hört sich sehr toll an. Ein Praktikum hört sich gut an. Danke👍🏻

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Also spontan dachte ich - Sonderpädagogik ist leichter. Natürlich muss man generell kein Problem mit dem Umgang mit behinderten Menschen/Kindern haben.

Alle um das behinderte Kind herum werden ihr möglichstes tun das Kind zu fördern, und warum dann gerade denjenigen angreifen, der von Natur aus für das Kind da sein wird?

"Normale" Kinder sind heute meist frech und unverschämt gegen Erwachsene. So bekommst Du da schon schnell eine "Breitseite" wenn mal nicht alles so laufen sollte wie gewünscht, z.B. das ach so begabte, geliebte Kind erreicht die Lernziele nicht, bleibt evtl. sogar sitzen? Es wird nicht die Qualifikation fürs Gymnasium bekommen?

Wer ist da wohl zuerst "Schuld"? Genau, für Eltern immer der Lehrer.

Ganz offen geschrieben, das wäre für mich nichts.

Ach ja, man könnte auch darüber nachdenken, erst mal eine handwerkliche Ausbildung zu machen und dann in einer behindertengerechten Einrichtung - oder mit einer zusätzlichen Hochschulausbildung dann auch in einer normalen Berufsschule als Lehrer zu arbeiten.

Ob ich vielleicht alles fehleinschätze, weiß ich natürlich nicht - bin kein Lehrer. Ich wünsche Dir viel Glück für Deine Entscheidung und dann viel Freude in Deinem Beruf.


Lili04219 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 15:27

Ja hast tatsächlich recht... Danke für deine Meinung👍🏻

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