Sollten Minister vom Fach sein?

11 Antworten

Bin auch der Meinung, dass Minister sich die Qualifikationen erarbeiten müssten. Der Verteidigungsminister sollte zusätzlich auch Grundwehrdienst geleistet haben.

Die Hauptaufgabe von Ministern besteht darin, Reden zu halten, Interviews zu geben und in Kameras zu lächeln. In der freien Wirtschaft wären sie weder Chefs noch leitende Angestellte, sondern Pressesprecher. Oder Verkäufer. Oder die Models auf den Plakaten an der Bushaltestelle.

Fachkenntnisse können in dem Job zwar hilfreich sein, sind aber nicht unbedingt nötig, da der Posten kein Freifahrschein für "eigene Entscheidungen" ist. Für die Bundeswehr geht es deswegen auch in Zukunft nicht um die Person des Verteidigungsministers, sondern um ein klares Bekenntnis dieses Staates zu seiner Armee.

Möglicherweise ein Hintergedanke beim "AKK-Plan": wenn man ihr zuschreibt, dass die Bundeswehr endlich als "normale" Armee gesehen, behandelt und finanziert wird, könnte das viele gemäßigte AfD-Wähler wieder zu den C-Parteien bringen...

Übrigens: dass von der Leyen die Bundeswehr "auf dem Gewissen" hat, ist völliger Schwachsinn - sie hat einen Haufen Altmetall übernommen und es nicht geschafft, den innerhalb weniger Jahre upzucyclen.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article173603123/Zustand-der-Bundeswehr-Nicht-nur-von-der-Leyen-ist-schuld.html

Falls jemand bessere Lösungen parat hatte, hat er sie gut geheimgehalten - und damit "unser aller Sicherheit" gefährdet...

Nein, muss er nicht. Er macht sowieso die wenigsten Arbeit selber - und die Grundlagen Bach denen Entscheidungen getroffen werden, sollten (eigentlich!) immer dieselben sein - egal welches Ressort.

Ich sehe es schon ähnlich, Sachkenntnis sollte vorhanden sein. Wobei wir alle hier nicht wissen, womit sich welcher Politiker schon so befaßt hat. Man muß nicht unbedingt General gewesen sein, um Einblick in die Strukturen der Bundeswehr zu haben.

Andere sagen: Ein Minister muß vor allem gut organisieren können. Für die fachlichen Dinge hat er seine Berater. Dem halte ich meine Erfahrungen aus meinen Fachgebieten entgegen: wenn der Chef nicht weiß, wovon ich rede, kann ich beraten so viel ich will, die Informationen fallen nicht auf fruchtbaren Boden und tragen keine Früchte.


Wapiti201264  17.07.2019, 08:29

Richtig. Aber der Chef erledigt die Arbeit ja auch nicht selber.

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spelman  17.07.2019, 08:35
@Wapiti201264

Ne, aber er entscheidet über die Grundlagen meiner Arbeit. Und da ist es schon von Vorteil, wenn man ihm mal ein Problem schildern kann, ohne allzu volkstümlich werden zu müssen.

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Wapiti201264  17.07.2019, 08:37
@spelman

Schon, aber das Problem haben fast alle, die "abhängig beschäftigt" sind.

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Dann sollte der Arbeitsminister auch Dachdecker sein und die Familienminsterin Hausfrau mit 20 Kindern


nobytree2  17.07.2019, 08:38

Ein Arbeitsminister, der nicht gearbeitet hat, und ein Familienminister, der den Begriff Familie nur aus dem Wörterbuch kennt, würde ich nicht als erste Wahl bezeichnen.

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