Sollte man Faust von Goethe gelesen haben?
Und ist das heute noch interessant zu lesen?
leider wurde das bei mir in der Schule nicht durchgenommen.
11 Antworten
Ich bin sehr großer Fan von klassischen Büchern, aber wirklich wichtig sind sie nicht. Wenn du dich gerne in belesenen Kreisen bewegst, würde ich es schon empfehlen.
Wenn du nur ungefähr wissen willst, worum es geht:
Es wurde hier schon viel Richtiges geschrieben.
Einerseits ist es Geschmackssache, was man liest. Zum Beispiel war und ist "Die Deutschstunde" von Siegfried Lenz z.B. für mich Qual, Pein und Folter. Ist aber ein ungemein wichtiges Werk, da in ihm das zentrale Thema der Nachkriegsliteratur auf einen Punkt gebracht wird.
Andererseits gibt es die "Weltliteratur", die man zumindest als Abiturient bzw. Akademiker schon kennen sollte. Melvilles "Der weiße Wal" oder Camus' "La Peste" gehören genauso dazu wie Goethes "Faust".
Persönlich fand ich "Faust" und "Faust 2" spannend.
ok interessant. Ich habe Camus die Pest mit vergnügen gelesen, während ich zB. zu schulzeiten mit Kafka und Max Frisch traktiert wurde. Letzteren finde ich ja furchtbar zum lesen.
Aber dann wage ich mich mal an Faust :)
Das ist eher kulturhistorisch interessant.
Wer diese Knittelverse aber nicht mag (wie ich z.B.), der kann sich die Lektüre auch sparen. Über die Inhalt und die Idee kann man sich schneller über Wikipedia informieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Eine_Trag%C3%B6die.#Sprache
Interessant finde ich, dass z.B. Thomas Mann, der sonst immer Goethe nacheiferte und möglichst dessen Rang erreichen wollte, nie ein Werk in Knittelversen geschrieben hat, auch nicht seinen Doktor Faustus.
Ich habe fast alles von dem gelesen! Eine Quälerei war das für mich nie! Ich nehme aber an, das Schreiben von Werken wie "Der Zauberberg" war eher für den Autor eine Art Quälerei. Das sind irgendwie alles total aufgeblasene Machwerke, geschrieben für das Bildungsbügertum der Weimarer Zeit, von dem Mann ja nicht schlecht lebte. Liest man aber z.B. mal seine Tagebücher oder auch das Spätwerk "Der Erwählte", erkennt man, dass der eigentlich auch ganz schreiben konnte, wenn er das nicht so sehr aufblasen wollte.
Ich als Leser, kann das bourgeoise Zeug aber durchaus in meinem Ohrensessel geniessen, aber nicht unbedingt immer! Man kann ja auch eine Prachtvilla aus der Gründerzeit durchaus sehr geniessen, wenn man sie nicht gerade unterhalten muss.
Ja, ich finde den Stil sehr amüsant. Früher hielt ich das mal für ganz hochkulturell, heute empfinde ich das aber teilweise einfach nur als albern. Überhaupt nicht gefällt es mir, wenn Mann dann auch noch seine eigenen Werke vorliest, denn das sagt schon sehr viel über die Entstehungsweise und seine Intensionen aus, wie ich finde.
Ein Gerd Westphal liesst eher so wie ich innerlich lese. Das hört sich schon ganz anders an und ist eher ein Genuss.
Ich denke aber, Thomas Mann hat als Autor wohl seine grosse Zeit hinter sich und ist eher sowas wie ein untergehendes Schiff innerhalb der Literatur. LOL
Nein muss man nicht
also meiner Meinung nach Sollte jeder Schüler in der Oberstufe von Faust wenigstens gehört haben..... eigentlich auch gelesen aber Faust ist nicht anspruchslos....
ich weis das wir der erste Jahrgang waren ohne Faust lesen zu müssen, das kam mir sehr entgegen.....
meine Endgültige Antwort lautet jedenfalls :ja es ist der Klassiker schlechthin
als würdest du mir Thomas Mann ans Herz legen?
Ich will mich nämlich was deutsche Literatur angeht weiterbilden. Lese sonst eher amerikanische Literatur