Goethes Faust christlich korrekt?
in der schule haben wir begonnen faust zu lesen. gleich am anfang finden gespräche zwischen den erzengeln, gott und mephisto statt. ich weiß nicht wie oft solche situationen noch auftreten werden da wir ja erst angefangen haben aber ich möchte gerne wissen ob sich goethe das einfach nur ausgedacht hat oder ist das was in faust in bezug auf gott und die engel geschrieben steht aus christlicher sicht wirklich so passiert. haben sich diese gespräche also wirklich so zugetragen oder ist das alles nur humbug und ausgedacht
4 Antworten
Natürlich ist Goethes Faust eine ausgedachte Geschichte, die aber auf der Lebensgeschichte von Johann Georg Faust basiert, den es wirklich gegeben hat.
Der erwähnte Prolog im Himmel ist an das Buch Hiob in der Bibel angelegt, und das ganze bewegt sich grob innerhalb eines christlichen Paradigmas (mit Engeln, Gott und Teufel). Im Faust II kommen dann noch andere mythologische Gestalten dazu.
Vielleicht ein Hexerich, bzw. diplomierte Hexe, wie ja auch oben steht - aber bestimmt kein Hexenmeister.
Bei Faust heißen die männlichen Hexen alle "Hexenmeister".
Die männlichen Hexen, die ich kenne, nennen sich trotzdem nicht so.
Der Begriff würde ja auch irgendwie implizieren, dass die männlichen Hexen über den weiblichen stehen. Und so soll es bei uns nicht sein.
Nein, bei Faust 1, Walpurgisnacht, stehen die Hexenmeister unter den Hexen.
Weil das Wort "Hexer" zu Goethes Zeiten noch ungebräuchlich war. Und auch heute wird es eher im übertragenen Sinne verwendet. Bei Harry Potter gibt es Wizard und Which, deutsch Zauberer und Hexe. Passende Wortpaare gibt es in beiden Sprachen nicht.
Witch, nicht which! Und auf Englisch nennt man auch männliche Hexen so.
Ich denke, das anfängliche Missverständnis entstand daraus, dass Du Dich auf Hexen in der Literatur (Faust, Fantasy u.Ä.) bezogst - und ich mich auf die Hexencommunity im RL.
... ist nicht ganz das Gleiche.
Nein, das ist überhaupt nicht korrekt! Auch ist zu hinterfrage, ob Goethe Christ war, aber das will ich nicht be- oder gar verurteilen.
Die Bibel lehrt etwas ganz anderes als das, was in Faust dargestellt wird.
Faust ist eine Fantasiegeschichte, die literarisch durchaus anspruchsvoll ist, da Goethe den Text z. B. in Reimform geschrieben hat. In der Oberstufe vor dem Abitur habe ich Faust mit Begeisterung gelesen, muss ich sagen. Die Art, wie Goethe sich ausgedrückt hat, ist schon faszinierend.
Mit der Bibel hat Faust aber nur in Ansätzen zu tun, da Goethe ein paar biblische Figuren und Motive (z. B. Erlösung in Faust 2, also in "Faust. Der Tragödie zweiter Teil") einarbeitet. Das aber so, wie Goethe es sich für seine Geschichte vorstellt und nicht so, wie es in der Bibel gelehrt wird.
Natürlich ist nur die Kunst! Wie ein Roman.
Aber es hätte sich so zutragen können. Denn Gott und der Teufel kommunizieren auch, steht in der Bibel. Siehe bei Hiob.
Und die Engel können auch reden.
Bitte lese selber die Bibel, nur so hast Du auch die Sicherheit.
Es ist KEIN Humbug, aber ausgedacht!
Verstehst Du den Unterschied?
Merke: Goethe war ein sehr intelligenter und gebildeter Mensch: Er war kein Freund des Christentums, auch dann, wenn er das nie offen bekannte!
Bist du ein Hexenmeister?