Sollte man das studieren, was man liebt oder das, was für die Gesellschaft wichtig ist?
Hallo,
ich stehe vor der Wahl eines Studiengangs bzw. überlege, wie es mit mir nach der Schule weitergeht. Eigentlich bin ich bei der Suche danach bisher nur meinem "herzen" gefolgt und habe danach gesucht, was mir spaß macht und meine wünsche erfüllt. So einen Studiengang habe ich tatsächlich gefunden (Wirtschaftsinformatik mit Digitalen Medien an der HdM).
Jedoch ist die Stimme in meinem Kopf, die nach Sinnhaftigkeit fragt, immer größer geworden. Ich weiß, dass ich in dem ausgewählten Studiengang bestimmt glücklich werde. Auf der anderen Seite denke ich mir aber, dass ich damit eher wenig für das Allgemeinwohl tun kann und fühle mich dadurch ziemlich egoistisch. Ich bin nunmal in der privilegierten Lage ein sehr gutes Abitur zu haben und in Deutschland in einem sicheren Umfeld wohnen zu dürfen. Und irgendwie habe ich das Gefühl diese Stellung nutzen zu müssen, um das Leid auf der Erde zu verringern. Da wäre ein Ansatz z.B. etwas in Richtung Nachhaltigkeit oder Soziale Arbeit zu studieren oder eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu machen (für Medizin reicht mein Abitur nicht), etc.
Jedoch weiß ich, dass ich in diesen "sinnvollen" Tätigkeiten nicht so glücklich werde, wie in meiner eigentlichen "egoistischen" Wahl. Ich stehe also vor dem Dilemma , ob ich mich meinem Egoismus beugen und glücklich werden soll, oder meine Position für das Wohl der Menschen nutzen soll. Damit tue ich etwas Gutes, werde jedoch Wahrscheinlich nicht so glücklich werden. Wie seht ihr das? Wie würdet ihr euch entscheiden?
17 Stimmen
11 Antworten
Hallo WaterWids,
Mache auf jeden Fall das, was Du liebst, also z.B. Wirtschaftsinformatik. 💖
In diesem Beruf wirst Du ebenfalls Gelegenheit haben, Dich für Nachhaltigkeit oder Soziale Dinge einzusetzen, denn:
- Du hast schließlich immer noch die Wahl für welches Unternehmen Du arbeitest.
- An jedem Arbeitsplatz gibt es jeden Tag Gelegenheiten wo man sozial/gerecht handeln kann, und wenn es nur ein gutes Gespräch mit einem Kollegen ist
- Du kannst Dich in Deiner Freizeit immer noch sozial engagieren.
- Bei einem guten Gehalt kannst Du soziale Projekte fördern.
Du musst sicherstellen, dass Du glücklich wirst, denn wenn es Dir gut geht, kannst Du auch gutes für andere tun.
Wenn Du Krankenpfleger würdest, und das würde Dich depressiv machen auf Dauer, dann wärest Du irgendwann ständig schlecht gelaunt und würdest zu Deinen Patienten nicht mehr nett sein können.
Man kann nur gutes tun, wenn man mit sich selbst im Reinen ist.
Die Jobverteilung wird sich von selbst regulieren langfristig. Handwerker 50€ die Stunde - plötzlich machen mehr wieder Handwerker. Usw. Egal was du machst es wird einen Nutzen haben.
Das wichtigste ist zu wissen was du inhaltlich im Studium lernst um zu überlegen ob es passt zu dir. Guck dir dazu die Module und Seminare an um die Inhalte zu sehen. Oftmals stellt sich im Studium heraus, dass einem nicht alles gefällt.
Wo ist das egoistisch? Wenn alle in Deutschland nur noch irwas soziales studieren wäre das ziemlich bescheuert oder meinst du nicht?
Mach woran du Spaß hast, es ist dein Leben und auch andere Berufsgruppen werden gebraucht
Schön, dass du dir solche Gedanken machst, das ist nicht selbstverständlich!
Alleine wirst du die Welt nicht verbessern können und es hilft der Welt auch nicht, wenn du lustlos deinem Job für das Allgemeinwohl nachgehst.
Im Übrigen kannst du doch auch als Wirtschaftsinformatiker Gutes tun: Ehrenamtliche Arbeit geht mit jedem Job.
Man ist in dem Job am besten, den man gerne mag und für mich ist ein studierter Musiker ebensoviel wert wie eine studierte Physikerin. Denn beide können - wie auch der Straßenkehrer oder die Küchenhilfe - an ihrer Stelle nach ihren Fähigkeiten das Optimum für die Gesellschaft herausholen.
Nicht das Studium oder sie Ausbildung ist wichtig, sondern die Einstellung.