Sollte man Berlin, Hamburg und Bremen als Bundesland abschaffen?
Einfach zu echten Bundesländern angliedern?
27 Stimmen
5 Antworten
Hamburg und Bremen sind seither sehr selbständige Stadtstaaten gewesen, die es aus Tradition waren und sind. Früher hatte auch Lübeck diesen Status, das hätte ein weiteres Bundesland werden können.
Für Berlin sieht es etwas anders aus. Berlin war nie ein eigenständiges Gemeinwesen, dies entstand erst durch die Teilung der Stadt. Nachdem diese aufgehoben wurde, hätte man aus Berlin und Brandenburg ein Bundesland machen können. Man könnte aber aus Berlin auch eine Art "Washington D.C." machen.
Das ist sicherlich richtig, aber man muss dazu wissen, dass sich Hamburger und Bremer aus dieser Tradition heraus immer noch unabhängig fühlen und sich keiner anderen übergeordneten Macht unterordnen. Seit dem 13. Jahrhundert gilt das Verbot für Hanseaten, Auszeichnungen anderer Mächte anzunehmen. Selbst Altkanzler Helmut Schmidt hat sich daran gehalten und das Bundesverdienstkreuz abgelehnt. Gegen dessen Stiftung stimmte damals übrigens Bremen als einziges Bundesland.
Interessant, zu erfahren👍
Durch die Aufteilung oder Zuteilung zu Bundesländern durch die Alliierten sind auch ganz neue Bundesländer entstanden bzw. Landstriche getrennt worden. Da hat man auf Befindlichkeiten auch keine Rücksicht genommen. Und gerade heute wird ja vieles Traditionelle in die Tonne gekloppt. Und by the way, dass der Kölner durch Bildung NRWs von Düsseldorf regiert wird, hat er aus traditioneller Rivalität bis heute nicht verdaut.
Auch richtig, aber auch das könnte man ändern. Es gibt übrigens drei Stadtteile in Wiesbaden (Hessen), die sich Mainz (Rheinland-Pfalz) nennen dürfen. Das wurde ihnen gestattet. Warum man das jetzt nicht wieder rückgängig macht? Gute Frage. 😜
Bei Berlin habe ich mich das auch in den 90er Jahren schon gefragt, warum beide nicht zusammengelegt worden sind. Zu Hamburg kann ich nichts sagen.
Bei einer Zusammenlegung von Bremen und Niedersachsen gibt es unterschiedliche Menschen, die verschiedene Vor- und Nachteile nennen.
Allerdings gibt es in keinem der beiden Bundesländer die erforderliche Mehrheit dafür. Ich denke, es wird zumindest bis in die nächsten zwei, drei Jahrzehnte auch keine geben.
Neben der Tradition - die für viele Menschen wichtig und nicht wegzudiskutieren ist, kommt: warum sollte Niedersachsen und seine Bürger mithelfen wollen, Bremens Schulden abzutragen? Vor allem, wenn Niedersachsen selbst schon verschuldet ist. Zudem ist die Frage, inwiefern Bremer Angelegenheiten in Hannover Rechnung getragen würden. Und die Wege (einschl.- Entscheidungswege, Stichwort Bürgernähe!) wären ohnehin länger und viele Arbeitsplätze von Behörden würden wegfallen. Die letzteren Gründen könnten eventuell auch für Berlin und Hamburg zutreffen.
Und insgesamt muss man auch sagen, dass Flächenländer und Stadtstaaten (und Großstädte im Allgemeinen) oft nicht dieselben Prioritäten und Vorteile sowie Nachteile (u.a. Hafenpolitik, Bildungspolitik verbunden mit den städtischen Brennpunkten) haben. Auch die Wirtschaftsstruktur ist eine ganz andere. Bremen und Hamburg sind DIE Hafenstädte bzw. Hafenstadtstaaten Deutschlands schlechthin und Berlin die Hauptstadt und hat sogar genauso viele und evtl. sogar mehr Einwohner als bestimmte Flächenstaaten.
Spart Verwaltungen und Mini Landesregierungen ein. Zumal diese beim Föderalismus auch noch Zünglein an der Waage bei Entscheidungen sein können.
Wie Knochi schon sagte. Diese Städte waren historisch schon immer politisch selbständig. Es gibt beispielsweise keinen Graf von Hamburg oder ähnlichees.
Ne, dann lieber Dunkeldeutschland ausgliedern....
Wie kommst denn auf so was? Ich wohne in Hamburg, als NÖ :-P
Tradition ist aber kein Argument, wenn es aktuell eventuell vernünftige Beweggründe gibt. Es gab ja traditionell schon Verschiedenes, was über Bord geworfen wurde.