Sollte ich zum Psychologen?
Guten Morgen,
Ich bin mir etwas unsicher ob ich zum Psychologen oder Therapeuten gehen sollte. Meine Familie ist der Überzeugung, dass man erst zum psychologen gehen sollte, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Ich weiß, dass das nicht stimmt aber es macht mich schon unsicher.
Ich habe seit langem Berührungsängst, also ich mag es nicht wenn andere mich umarmen, wenn sie mich nur berühren aber auch wenn ich etwas anfassen soll was direkt vorher schon jemand angefasst hat. Mittlerweile habe ich auch oft ein Problem damit wenn ich zumbeispiel meinen Hand auf mein Bein lege oder sich meinen Finger oder Hände berühren. In letzter Zeit ist mir auch eigentlich alles egal und ich hab eigentlich keine Lust irgendetwas zu unternehmen. Meine Mutter regt sich immer sehr darüber auf aber ich fühle mich einfach nicht wohl. Wenn ich mich mal mit Freunden treffe bin ich sofort immer aufgedreht und hibbelig aber wenn ich wieder alleine bin bricht einfach alles zusammen. Ich bin im Moment einfach gerne alleine.
5 Antworten
Ich bin mir etwas unsicher ob ich zum Psychologen oder Therapeuten gehen sollte.
Jeder darf zum Psychotherapeuten gehen, wenn er ein Problem hat und Hilfe dabei möchte. Ob das "Problem" am Ende eine Therapie benötigt, dass wird sich in der Regel im Erstgespräch klären.
Aber eins ist auch klar: niemand geht zum Psychotherapeuten, weil er mal über das Wetter sprechen möchte! Man geht dorthin, weil es einen nicht gut geht und man Hilfe braucht.
Die wichtige Frage ist aber: leidest du unter der aktuellen Situation? Belastet es dich? Wenn es dich einschränkt und du merkst, dass sich etwas ändern muss, dann solltest du aktiv werden und dir Unterstützung suchen.
Es muss nicht immer direkt eine Psychotherapie sein, manchmal reichen auch eine Hand voll Termine und dann merkt man, dass es Hilft und schafft den restlichen Weg alleine. Wenn es dann am Ende doch nicht ausreichend ist, dann kann man einen Therapieplatz suchen und hätte zumindest für den Übergang etwas.
Es gibt da viele Möglichkeiten, wie man sich Rat und Unterstützung suchen kann:
- Onlineberatungsstellen wie z.B. Der Weg nach Vorne bietet kostenlose, anonyme und vertrauliche Onlineberatung von professionellen BeraterInnen für Jugendliche und Erwachsene unter http://der-weg-nach-vorne.de/
- Hotlines wie die Telefonseelsorge, die du Rund um die Uhr erreichen kannst, sodass du mal mit jemand sprechen könntest.
- Beratungsstellen, die eine sehr ähnliche Arbeit wie Therapeuten leisten, aber vom Zugang her viel leichter zu erreichen sind.
Du kannst auch mehrere Angebote gleichzeitig nutzen, so wie es dir hilft! Das eine schließt das andere nicht aus. Und wer weiß, vielleicht helfen dir schon ein Paar Gespräche und dann gehts von alleine weg :)
Und wenn es sich wirklich herausstellt, dass du mehr als eine Beratung brauchst, dann könnt ihr gemeinsam nach einen Therapeuten suchen.
Ich finde es immer sehr kritisch, dass gewartet werden soll, bis gar nichts mehr geht, denn so verschleppt man seine Probleme leider massiv und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht immer gut und gesund ist, zu warten.
Besonders dann, wenn Du merkst, dass Du keine Lösung für Deine Probleme finden kannst, solltest Du es nicht aufschieben.
Außerdem dauert es oft, bis man einen Therapieplatz bekommt, daher sollte man mit einer Wartezeit rechnen.
Man sollte sich so früh wie möglich Hilfe holen, das ist nicht schwach, sondern stark, weil man erkennt, dass sich etwas ändern muss und diese Einsicht besitzen viele Menschen nicht.
Sprich mit deinem Hausarzt und dann geht es eventuell zu einem Therapeuten.
Geh erstmal zum Hausarzt. Der kann dir weiterhelfen.
Der Wunsch, einen Therapeuten aufzusuchen und dir Hilfe zu suchen, sollte ausschließlich von dir alleine kommen.