Sollte die Oma bei der Geburt dabei sein dürfen?
Meine Schwägerin bekommt nächsten Monat ein Kind und meine Mutter geht davon aus, dass sie dabei sein darf, während der Geburt, findet es selbstverständlich.
Meine Schwägerin möchte das jedoch nicht, weil sie sich mit meiner Mutter nicht so gut versteht. Meine Mutter ist recht bossy, will alles mögliche mitentscheiden, kritisiert Entscheidungen anderer und ist oft (ungewollt, "fürsorglich") beleidigend, gerade was das Aussehen angeht.
Jedenfalls findet mein Bruder, da es auch sein Kind ist, hat er auch das Recht zu entscheiden, wen er dabei haben will. Und das eine Oma das Recht hätte, bei der Geburt ihres Enkels anwesend zu sein.
Meine Schwägerin ist deshalb in Tränen ausgebrochen. Beide finden den jeweils anderen selbstsüchtig.
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Ich finde, da die Schwangere, bzw Mutter in Spe die Schmerzen und den Stress hat und es auch sehr intim ist, darf allein sie die Entscheidung treffen, wer anwesend sein darf. Wie seht ihr es?
34 Stimmen
19 Antworten
Die SChwangere entscheidet. Punkt. Klar, haben die werdenden Väter auch ein Anrecht darauf, die Geburt ihres Kindes zu erleben. Dennoch ist es ihr Körper, der völlig entblößt und vulnerabel zur Schau gestellt wird. Daher hat sie auch das letzte Wort, wer dabei sein darf.
Und man darf auch nicht vergessen, wie kontraproduktiv es für eine laufende Geburt ist, wenn die Gebärende gestresst wird. Es kam schon öfter zu Geburtsstillständen bis hin zu Notfallsituationen, weil die falschen Personen plötzlich den Kreissaal stürmten oder Druck auf die Frau ausübten.
Werdende Väter sind die Unterstützer ihrer schwangeren Frauen. Sie selbst brauchen KEINEN, der ihnen die Hand hält.
Man könnte sich darauf einigen, dass die Oma mit ins Krankenhaus kommen darf und im Wartesaal wartet. Dann kann sie als eine der ersten das Baby sehen, wenn die Mutter versorgt und wieder bekleidet ist und es wieder iene friedliche Situation ist. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass eine Frau mit dme Charakter sich an Grenzen und Absprachen hält und eben nicht versucht, in den Kraissaal zu gelangen. Ebenso ist es auch genug frisch gebackenen Eltern nicht recht, wenn sie noch im Krankenhaus besucht werden. Auch hier wieder: die Mutter hat sich von einer Geburt zu erholen, hat eventuell Schmerzen und Verletzungen und es ist das wichtigste, dass die Eltern mit den Babys bonden und eben nicht die Großeltern.
Des entscheidet ganz allein die Gebärende !
Auch wer in der Zeit im Krankenhaus kommen darf oder nicht. (Find ich)
Bei meiner ersten, wollte ich auch nach der Geburt niemanden sehen (außer mein Mann, der war bei der Geburt und danach dabei). Als wir wieder zuhause waren durften nach einander jeder vorbeikommen.
Bei der zweiten war meine Mama dabei bis es in den Kreißsaal ging, da hab ich sie dann ganz freundlich rausgeschmissen 😂
Mein Mann wollte auch bei der zweiten unbedingt dabei sein, was ich allerdings nicht wollte, da ich mich besser gefühlt habe, wenn er bei der ersten bleibt.
Wenn man sagt, ich will xy nicht dabei haben, dann braucht man da nicht diskutieren und noch jemanden unter Druck setzen.
Eine Geburt is ein krasses Erlebnis und ich hätte jedem der gegen meinen Willen gehandelt hätte den Kopf abgerissen 😅
Oh und ps. Auch wenn der Besuch dann da ist und sie nicht möchte m, dass jemand anderes das Baby hält ist das genauso in Ordnung.
Bei meiner ersten hab ich sie wieder willig aus den Händen gegeben zum halten, wird ja erwartet. Aber nein, meine zweite hab ich niemanden gegeben bis ich dazu bereit war.
Hi, so stelle ich es mir auch vor. Alles andere ist grob grenzüberschreitend und zeigt für mich, dass in der Beziehung einiges aufzuarbeiten ist. Dieses Überreden zu etwa, das der Schwangeren offenabr sehr unangenehm ist in diesem so sensiblen Moment, finde ich sehr hinterfragenswert. Da stimmt was nicht in der Erwartungshaltung der Menschen um die Schwangere herum, finde ich. Sehr übergriffig wirkt es auf mich.
Wenn man sagt, ich will xy nicht dabei haben, dann braucht man da nicht diskutieren und noch jemanden unter Druck setzen.
Dem ist nichts hinzuzufügen, finde ich. Eine hochwschanger ist mitunter sehr sensibel. Ihr da in Aussicht zu stellen, dass jetzt wochenlang Druck erfolgt wegen einer Sache, die für sie unangenehm ist, geht gar nicht.
Er kann ja gerne meinen was er möchte, genauso auch seine Frau Mutter, wenn sie die Frau nicht mit im Kreißsaal haben will ist es schlicht und ergreifend zu akzeptieren, er sollte sich selbst auch nicht zu sicher sein, streng genommen könnte man ihm genauso die Tür vor der Nase zu machen wenn die werdende Mutter sagt es müsse so sein.
Die Mutter soll halt jetzt die Luft anhalten und wie alle anderen auch warten bis das Kind auf der Welt ist, anschließend kann man immer noch das Kind bewundern kommen.
es gibt wohl kaum etwas so persönliches wie die geburt eines kindes.
früher waren die grossmütter definitiv dabei, sie waren oft die einzigen, die sowas schon erlebt hatten - und konnten helfen. praktisch und, wenns gut lief, auch emotional.
heute passiert das zumeist nicht mehr auf dem acker bei der feldarbeit oder in der bauernstube, sondern in einem krankenhaus, die werdende mutter ist also rundum versorgt und überwacht. die unterstützung resoluter amateurfachkräfte kann da störend sein, oder gar gefährlich. es wäre nicht das erste mal, dass bei komplikationen verwandte auch aus dem kreißsaal rausgeworfen wurden.
interessant ist vielleicht, dass der vater traditionsgemäss dabei nichts zu suchen hatte. väter tendieren zum in ohnmacht fallen, weil es äusserst blutig und schleimig zugeht. oder sie werden von der wehenden mutter aufs unflätigste beleidigt, weil sie "schuld daran haben" wie es ihr gerade geht. das muss nicht immer beziehungsfördernd sein. manche empfinden es als ein gemeinsam durchstandenes erlebnis, die anderen sind traumatisiert. kann man vorher nicht wirklich sagen.
heute ist es beinahe ehrensache, dass man als vater dabei ist. ich habe zwei geburten mitgemacht, man fühlt sich definitiv nutzlos - auch wenn es schön ist, zb direkt danach die mutter ein wenig zu entlasten und für das kind da zu sein - wenn die arme vor erschöpfung einschläft. in den stunden der wartezeit davor bin ich heimgefahren, habe werkzeug geholt und auf der station kleinere reparaturen durchgeführt. soweit also zur männerrolle.
entscheiden, wer dabei ist, und wer nicht, sollte allein die mutter. sie hat die anstrengung, den schmerz und die sorge, und es ist ein zustand, bei dem man niemanden dabei haben will, für den man sich auch noch um des familienfriedens willen zusammenreissen muss. da würde ich keine kompromisse machen. die oma wird es überleben, wenn sie das kind erst ein paar stunden später sieht.
lächeln wird sie dann in jedem fall...
im Kreissaal hat die Oma nichts verloren. Da reicht es schon, wenn bei den beengten Verhältnissen die Hebamme, ggfl. der Arzt und der Vater anwesend sind. Die Oma kann dann ins KH, wenn Mutter und Kind im normalen Zimmer sind.
So haben wir es bei allen unseren Kindern gehandhabt, und keine Oma hat deshalb ein schlechteres Verhältnis zu ihren Enkeln gehabt.