Sollte der Duden, und andere deutsche Sprachinstitute Gendersprache und Sterne als Teil der deutschen Rechtschreibung definieren?
So könnten Gegner*innen der deutschen Sprache (zum Beispiel AfD, NPD usw) nicht das Argument nutzen, dass es nicht den Regeln der deutschen Rechtschreibung entspricht.
16 Antworten
Sprache hat sich immer weiter entwickelt, möglicherweise wird das irgendwann die offizielle Rechtschreibung sein, aber momentan ist sie es eben nicht, ob der Duden das macht hängt davon ab wie gängig diese Art Sprache in Deutschland verwendet wird, wenn irgendwann alle so reden/schreiben wird sich der Duden vermutlich auch dementsprechend anpassen, aber davon sind wir noch weit entfernt.
Dass wir heute Frau sagen, ist Grund der Frauenbewegung.
Aber das ist ein super Beispiel:
Die Frau und der Mann.
Der Name für die Frau hatte über die Jahre mehrere Aufwertungen erhalten. Jedoch bedeutet jede Aufwertung eine Abwertung des Alten.
Weib, Magd, Mädchen, Frau, Fräulein, Dame.
Junger Mann, Mann, Herr
Wie lange die Dame des Hauses kämpfen musste bis zur feinen Magd. Heute ist es nur noch die Bedienstete. Fräulein war mal sehr nett - jetzt ist es eine Bedrohung und Abwertung des weiblichen Geschlechts.
Also durchaus haben Minderheitsbewegungen schon an der Entwicklung der Sprache mitgewirkt, jedoch wurde daraus später immer noch mehr Unterdrückung und Spaltung gegenüber des benachteiligten Geschlechts. Und auch bei Genderwahnsinnigen sieht man diesen Trend bereits jetzt, wir müssen gar nicht mehr Jahrhunderte warten dafür: Cis-Frau weil "Frau" eine Beleidigung sein soll für jene die das nicht sein können aber sich so fühlen würden.
LG
Gendergegner sind Befürworter der üblichen deutschen Schriftsprache, denn das Zwangs-Gendern ist von der Mehrheit weder erwünscht noch braucht es jemand. Aufgezwungene Sprachpanscherei setzt sich nicht durch. Neuheiten die sich durchsetzen sind Begriffe die zu einer bestimmten Zeit "hip" und "in" sind und daher freiwillig gebraucht werden und in die Alltagssprache überführt werden, z. B. aus dem Französischen im 17./18 Jahrhundert oder seit dem 2. Weltkrieg hauptsächlich aus dem Englischen.
Das Gendern hat das besondere Problem daß es in der Aussprache kaum nachzuvollziehen ist, wenn man immer und überall er/sie/es/diverse (mit den Slash-Zeichen dazwischen) sagen müßte, denn die Schriftsprache paßt sich der gesprochenen Sprache an, nicht umgekehrt, und die gesprochene Alltagssprache verabscheut unnötig verkomplizierte Redewendungen, da muß es kurz und knackig gehen.
Wie kommst du auf AFD und NPD?
Es gibt enorm viele Wähler, der linken Parteien welche ebenfalls dagegen sind. Das ist kein Thema, was man zwischen rechts und links unterscheiden muss.
Ich empfinde es beispielsweise auch als unnötig kompliziert.
Nein. Auch nach Jahren der Indokrination durch Medien, Politik, Behörden und öffentliche Einrichtungen hat das Gendern keine Akzeptanz gefunden. Privat gendert sowieso niemand. Gendern ist ein Nischenthema einer sich für progressiv haltenden, in Wirklichkeit aber kleingeistigen, totalitären und übergriffigen Minderheit. Die Mehrheit inkl. die Mehrheit der Frauen lehnt es ab.
Je mehr man versucht es festzuschreiben, desto größer wird die Reaktanz und der Widerstand. Die AfD und ihre Beliebtheit sind auch unmittelbares Ergebnis der Ignoranz, mit der Medien, Politik und öffentliche Einrichtungen sich über die in allen Umfragen immer wieder sichtbar gewordene Unbeliebtheit des Genderns hinwegsetzen.
Die Gebote zu normalen Deutsch in Bayern und Hessen sind in der Bevölkerung äußerordentlich beliebt und jüngere Umfragen zeigen, dass das Gendern auch bei jüngeren Menschen unbeliebt ist und die Ablehung eher größer als kleiner wird.
Vor zwei Jahren hat man es noch viel härter versucht durchzusetzen. Weil man gemerkt hat, dass man damit maximal 20% Zustimmung erreichen kann, behauptet man inzwischen wieder, dass es überall natürlich ganz freiwillig sei. Ist es aber nicht. In vielen Bereichen ist Gendern nach wie vor Voraussetzung für Föderung und Veröffentlichung.
Die Menschen sind es schlicht leid, jeder Versuch, das Gendern weiter formal zu etablieren wird schlicht nur größere Reaktanz erzeugen und zahlt auf das Konto der AfD ein.
Ich verstehe dieses ganze Drama ums Gendern absolut nicht.
(Wobei das Drama ja sowieso von Gendergegner*innen kommt)
Sind wir mal ehrlich: die Personen, die Gendersprache benutzen, benutzen es. Es interessiert uns nicht, ob ein Bürgergeldempfänger Harald oder eine Almond-Mutter Sabine gendert. Gendersprache ist ja ein freiwilliges Ding.
Was ich hingegen nicht okay finde, ist, dass ein Markus Söder meint, dass an bayerischen Schulen & Unis in Prüfungen nicht gegendert werden soll. Wer hat dir weh getan, Söder? Wer hat dir deine Leberkassemmel geklaut und von deiner Maß Bier getrunken?
Ob die Gendersprache in die offizielle Rechtschreibung aufgenommen wird oder nicht, ist jetzt keines meiner Probleme, ich hab ganz andere Sorgen. Solange ich in Ruhe gendern darf, ist mir das genauso Wurst, wie der AfD die Menschenrechte am Allerwertesten vorbeigehen (denn die sind ja am Lautesten, wenns ums Gendern geht, während Deutschland & die Welt ganz andere Sorgen haben, aber hey, solange man "wokes Gedankengut", (welches keinem weh tut), im Keim erstickt, ist ja alles gut).
Dafür dass es so freiwillig ist, musste aber sehr viel politischer Druck geschehen bis es zum Thema wurde.
Diese Art der Grammatik gibt es seit Jahrzehnten - ohne politischen Druck und die Ideologie einer jugendsubkulturähnlichen Verdrehung von Realität, wäre nie einer aufgesprungen. Das gesamte Thema wurde nur durch Manipulation groß und somit durch alles andere als Freiwilligkeit.
Dass sich Sprache immer weiterentwickelt, ist schon richtig - aber diese Entwicklung geschieht immer organisch, und nicht von von vermeintlich diskriminierten Minderheiten aufdiktiert.