Sollte das Buch ,,1984" von George Orwell zur Pflichtlektüre an deutschen Schulen werden? Würdet ihr es begrüßen?
Ich persönlich finde das Buch ziemlich gut und ist leider so aktuell wie lang nicht mehr. Wer das Buch in der DDR las, musste mit Gefängnis rechnen. In Westdeutschland beriefen sich Gegner der Volkszählung auf den Roman. Heute geben wir freiwillig unsere Daten an Google, Facebook & Co :D
Leider gibt es auch bis heute Menschen, die dieses Buch verachten und darin "Hetze" sehen.. Andere gehen sogar so weit, es als Staatsgefährdend einzuordnen. Dennoch halte ich es so für sehr wertvoll und horizonterweiternd, das ich mir vorstellen könnte, das dieses Buch Pflichtlektüre werden sollte.
Würdet ihr es begrüßen
Mfg
MickyFinn
34 Stimmen
26 Antworten
Pflichtlektüre gibt es ohnehin nicht weil jeder Lehrer da viel Spielraum hätte aber ich fände es gut, wenn es mehr Lehrer am Plan hätten. Da gibt's aber noch eine ganze Reihe anderer Bücher die ich für sinnvoll halte. Allem voran hätte ich aber gerne Ethikunterricht an den Schulen und ein Fach für Medienkompetenz.
Orwell wollte damit zwar den Stalinismus kritisieren, den es heute so nicht mehr gibt, aber die Methode, die Sprache zu verändern, Wörter in ihr Gegenteil zu verkehren, um die Bevölkerung unter Kontrolle zu bekommen, ist immer noch aktuell. Es wäre gut, wenn die Schüler das erkennen könnten.
Ich habe in den Niederlanden das Abitur gemacht. Dort ist/war es ohnehin schon seit Jahrzehnten Pflichtlektüre, wie auch die Canterbury Tales, der Faust von Marlow, Oliver Twist, die Werke von Shakespeare, "Animal Farm", "The Grapes of Wrath", "Our little Town" und unendlich viele mehr. Wir mussten in jeder der Fremdsprachen jedes Jahr 12 Bücher lesen und Tests darüber bestehen. In Niederländisch waren es noch mehr, aber ich weiß nicht mehr wie viele.
So mussten wir Tag und Nacht lesen um das Pensum zu bestehen. Vor allem in den Ferien habe ich von morgens bis abends gelesen, damit ich schon mal einen Teil der Bücher durch hatte, bevor die Schule wieder anfing.
In Deutschland wird nicht mehr genug von den Schülern gefordert, und das sollte sich ändern wenn wir in Zukunft zumindest eine kleine Gruppe gebildete Menschen haben wollen.
Hatte es nicht in der schule gelesen. Hätte es aber lieber gelesen als Hamlet (das was wir noch gelesen haben war Anne Frank)
Ich denke das es definitiv sinnvoll ist dieses Buch in einer Auswahl an Büchern die gelesen werden können zu haben. Grundsätzlich Pflicht sehe ich nicht.
Aber ergänzend zu Geschichte wenn der 2. WK und das natürlich dran ist fände ich es sehr sinnvoll.
Dafür kann man dann den ganzen Müll von Goethe und co. weglassen.
Nathan der Weise, Galileo Galilei, die Blechtrommel usw. sollten viel mehr behandelt werden.
Aber unser Schulsystem soll keine gebildeten, denkenden Menschen hervorbringen, deshalb wird auch nicht investiert.
90% der klassischen Literatur sind absoluter Dreck, ohne sinnvollen Inhalt und durch den veralteten Stil nicht mal mehr unterhaltend.
Wie bitte, fandest du die Gartenbauarchitektur-Liebes-Fremdgeh-Schnulze von Goethe etwa nicht lesenswert?
(Falls du es ("Die Wahlverwandtschaften" nie gelesen hast - im Prinzip steht alles wichtige in meiner Beschreibung dazu drin ...).
Na na na ☝️, Du Banause!
Es kommt auch immer auf die Kompetenz des Lehrers an. Ein guter Lehrer achtet darauf, dass sein Unterricht breit aufgestellt ist.