Als mein Freund und ich uns kennengelernt haben, waren wir beide 19 Jahre alt. In den ersten zwei Monaten unserer Beziehung hatten wir viele lange Dates, weshalb er oft spätabends nach Hause kam. Damals kannte ich seine Eltern noch nicht.
Als seine Eltern von mir erfuhren, wollte ich sie langsam kennenlernen und freute mich auf den ersten Kontakt. Seine Mutter rief mich eines Abends an. Ich war gespannt, vielleicht auf ein freundliches „Hallo“ oder ein nettes Kennenlernen, aber stattdessen bekam ich direkt Vorwürfe. Sie fragte mich wütend: „Warum kommt mein Sohn so spät nach Hause? Warum lässt du das zu?“ Ich war völlig überrumpelt, wusste nicht, was ich sagen sollte, und blieb still.
Als ich sie dann persönlich traf, wurde es nicht besser. Statt einer herzlichen Begrüßung oder einem freundlichen Kennenlernen sagte sie Dinge wie: „Ich möchte eigentlich jemand anderes für meinen Sohn“, „Du sollst aufhören, dich zu schminken“ und „Findest du meinen Sohn nicht fett? Möchtest du nicht lieber einen anderen?“
Ich und mein Freund sind Muslime, und für uns war von Anfang an klar, dass eine langfristige Beziehung ohne eine islamische Heirat nicht infrage kommt. Deshalb stand nach etwa sieben Monaten unserer Beziehung fest, dass unsere Eltern sich kennenlernen sollten. Es war ein wichtiger Schritt für uns, und ich war optimistisch, dass dieses Treffen vielleicht dazu beitragen könnte, die Vorurteile seiner Eltern mir gegenüber .
Schon zu Beginn des Treffens wurde meine Mutter gefragt, warum sie zulassen würde, dass ich so „unanständig“ sei – nur weil ich spät nach Hause komme, genauso wie ihr Sohn.
meine Mutter antwortete darauf das ich ihre Tochter sei und sie somit entscheidet wann und wie ich nachhause komme.
Zu allem Überfluss stellten sie auch noch infrage, warum es dieses Treffen überhaupt gebe. Sie bezeichneten es als „unnötig“, obwohl sie selbst uns eingeladen hatten, um uns kennenzulernen. Mein Stiefvater, antwortete einfach darauf schlicht: „Wir wurden doch von euch eingeladen?
Dieser Tag hinterließ bei mir und meiner Familie einen Nachgeschmack. Doch für meinen Freund und unsere gemeinsame Zukunft wollte ich nicht einfach aufgeben.
Irgendwann kam während des Treffens auch das Thema Zusammenziehen auf. Seine Mutter meinte, sie hätte eine Wohnung, die wir bekommen könnten. Diese Wohnung befand sich allerdings direkt gegenüber von seinen Eltern. Dennoch war ich froh über das Angebot, und da das Zusammenziehen für uns der nächste wichtige Schritt war, nahm ich es ernst.
Ich erwähnte direkt, dass ich einen Kater habe, der natürlich mitkommen würde. Vor meinen Eltern hat sie so getan, als sei das überhaupt kein Problem. Sie sagte sogar, wir könnten in der Wohnung „machen, was wir wollen, solange wir die Miete zahlen.“ Ich war erleichtert und glücklich, dass sie so verständnisvoll wirkte und mein Kater mitdürfe.
Doch Monate später, nur zwei Tage vor unserer islamischen Hochzeit, kam plötzlich eine Nachricht von ihr, die mich schockierte. Sie schrieb mir dass die Katze nicht mit in die Wohnung dürfe. Ich solle sie weggeben, da sie eine Allergie hätte. Ich war verwirrt, vor zwei Monaten hatte sie doch noch etwas ganz anderes gesagt. Höflich erinnerte ich sie daran, dass sie vorher zugestimmt hatte, dass mein Kater mitkommen darf. Doch sie blieb stur und meinte: „Das ist meine Wohnung, und ich entscheide, was rein kommt und was raus geht.“
Das Schlimmste war, dass sie nicht nur mir Vorwürfe machte, sondern auch bei ihrem Sohn zusätzlichen Druck aufbaute. Sie sagte zu ihm: „Guck dir das Mädchen an. Ihr ist die Katze wichtiger als die Allergie deiner Mutter.“
Ich gab schweren Herzens meine Katze ab, doch ohne sie hatte ich mich immer schlechter gefühlt . Mein Freund bat seine Mutter, die Katze zurückzuholen, da er sah, wie sehr ich litt. Nach viel Überreden und Mieterhöhung stimmte sie schließlich zu, und es half mir, mich emotional zu erholen.
als dank brachte ich dann immer essen und selbstgemachte Kuchen. Anstatt ein Danke kam aber immer wieder sowas wie“schmeckt nicht“ , „den letzten haben wir einfach weggeworfen“ usw
vor zwei Wochen haben Seine Eltern meinem Freund offen gesagt, dass ich nicht mehr mit ihnen reden soll, weil ich „nicht würdig“ sei, ihre Schwiegertochter zu sein. Diese Worte waren nicht nur verletzend, sondern haben mir auch klargemacht, dass sie mich nie wirklich akzeptieren wollten.
Vor ein paar Tagen luden sie dann auch noch die gesamte Familie zu einem Treffen ein – mit Einladungskarten. Auf diesen stand ausdrücklich, dass ich nicht erwünscht bin und dies bitte respektiert werden soll. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sogar die Freundin ihres anderen Sohnes wurde eingeladen, ebenso wie alle anderen Familienmitglieder. Nur ich wurde gezielt ausgeschlossen.