Soll ich meine psychischen Erkrankungen meinen neuen Lehrern mitteilen?
Ich habe psychische Erkrankungen und deswegen bin ich oft unkonzentriert und bin in Gedanken versunken und kann auch manchmal nicht klar denken und auch nicht zu hören. Und werde auch zukünftig zum Psychiater und zum Psychologen gehen.
Ich bin nach den Ferien auf einer neuen Berufsschule. Auf meiner alten Berufsschule habe ich gemerkt das meine Noten darunter leiden und ich mich nicht oft auf den Unterricht konzentrieren kann und habe auch öfters gefällt.
7 Antworten
Ich rate davon ab. Lehrer können damit nicht unbedingt gut umgehen. Gut möglich, daß du es sagst und dann ändert sich aber nichts.
Es ist auch nicht klar, wieso die Noten dadurch besser werden sollten. Erwartest du, daß Lehrer gute Gefälligkeitsnoten geben?
Das kann auch nach hinten losgehen. Vermutlich versprichst du Dir davon Verständnis und Rücksichtnahme von deinem Lehrer. Was aber, wenn er sich dadurch angespornt fühlt und dich einem besonders intensiven Training unterzieht? Was wenn er in Nebensätzen Anspielungen auf deine Erkrankung vor der gesamten Klasse macht?
Wenn er nicht einen tadellosen Ruf genießt und von allen in den höchsten Tönen gelobt wird, würde ich es nicht machen.
wann das geschieht, ist der Lehrer falsch am Platz und hat da nichts zu suchen
Du könntest Nachteilsausgleiche bekommen, wenn die Schule davon weiss. Du könntest einen Grad der Behinderung beantragen und die Reha-Berufsberater der Agentur für Arbeit könnten dich bei einer Ausbildung unterstützen.
Also ja. Aber offiziell machen. Nicht nur dem einen Lehrer im Vertrauen erzählen.
Der Gdb bringt in der Schule wenig. Aber Probleme einer Behinderung oder Erkrankung ermöglichen Nachteilsausgleiche. Z.B. 15 Minuten mehr Zeit bei Klausuren .
Der GdB bringt später bei einer Ausbildung und dann im Arbeitsleben Vorteile für den Azubi und für den Arbeitgeber.
Vorsicht! Erst deinen Psychiater und Psychologen um Rat fragen. Ich war Lehrer und weiß daher, dass der Schulleiter und wohl auch die meisten Lehrer in erster Linie die Interessen der Schule und der Eltern wahrnehmen. Bei dem Interesse eines einzelnen Schülers (hier also eine Erkrankung) werden sie darauf bestehen, dass der Erkrankte (also du) sich in Behandlung begibt. Aber das ist bei dir ja schon längst geschehen. Einzelne, sehr "empathische" Lehrer werden sich sicher aufgeschlossen und verständnisvoll zeigen, eventuell auch der Vertrauenslehrer, der ja zum Schweigen verpflichtet ist (worauf man sich aber nicht immer verlassen kann).
Grundsätzlich denke ich, dass es gut wäre zumindest deiner Klassenleitung von deiner Erkrankung zu erzählen. So können sie dein Verhalten ggf. besser einschätzen und manche Verhaltensweisen erklären.
Nichts desto trotz, werden sie deine Leitungen bewerten müssen. Es ist kein Freifahrtschein, dass man nicht am Unterricht teilnehmen muss oder besser benotet wird. Aber ich glaube, dass du das auch weißt.
Ich empfehle meinen Schülern immer offen damit umzugehen, weil es ein Unterschied ist, ob jemand unkonzentriert ist und nicht aufpasst, weil er einfach keinen Bock auf den Stoff hat oder jemand sich nicht konzentrieren kann. Natürlich müssen die Personen dennoch benotet werden, aber es wird berücksichtigt.
Was bringt der Grad der Behinderung in der Schule? Könntest du das bitte ein bißchen erläutern? Würde mich sehr interessieren.