Soll für alle Jäger ein verbindliches jährliches Pflicht-Training eingeführt werden?
Hey, ich bin bei Jugend debattiert und eure pro und contra Meinungen dazu würden mich sehr interessieren :)
ein verbindliches jährliches Pflicht-Training
Was genau für ein Training? Zielsetzung? Inhalte?
Das muss ich mir ausdenken, ich habe nicht mehr als diesen Vorschlag bekommen um beim Landtag darüber zu debattieren
9 Antworten
Klar, ich gehe doch gerne einmal jährlich auf ein Training, etwas dazulernen ist immer gut. – Du zahlst natürlich?!
Davon abgesehen sollte man ich über Themen erst inhaltlich schlau machen, bevor man einfach mal Thesen zu einem Thema als "Debattierinhalt" in den Raum stellt von dem man selber keine Ahnung hat. Das wäre beim Debattieren hilfreich. Sieht man leider auch an vielen Antworten hier.
1. Was genau soll denn die Zielsetzung sein?
Es gibt prozentual so wenig Unfälle etc. bei der Jagd, dass sich da andere Bevölkerungsgruppen da erstmal deutlich verbessern müssten um überhaupt genauso sicher und korrekt zu sein wie die Jäger es schon sind.
Also lieber erstmal jährliche Pflichttrainings für Auto fahren, Haushaltsführung und Co. Das würde deutlich mehr verbessern in der Gesellschaft als bei der Jagd noch mehr Restriktionen drauf zu packen.
2. Was genau soll da trainiert werden?
Umgang mit der Waffe etwa? Dir ist klar, dass Du da mit Deiner Forderung zu spät kommst, da es bereits jährliche Schießnachweise gibt die man bestehen muss um überhaupt "in der Gruppe jagen zu dürfen"?
Und zu welchem Zweck genau? Die Menge der Unfälle ist jetzt bereits nahezu Null. Welcher Zugewinn an Sicherheit soll genau dadurch errreicht werden? Kosten/Nutzen? Sieh dazu auch Punkt 1. Dann gibt es da deutlich größere "Baustellen" an denen erstmal etwas zu machen wäre, damit die Sicherheit der Gesellschaft allgemein verbessert wird.
3. Du bezahlst?
Wer etwas fordert, der muss es auch finanzieren.
Nicht von Anderen fordern die ohnehin schon auf ihre eigenen Kosten einen Dienst an der Gemeinschaft durchführen (*) und denen dann auch noch die Kosten für die eigenen postfaktischen "Verbesserungen" aufdrücken, die etwas reparieren sollen was gar nicht kaputt ist.
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(*)
"Der Jäger" ist in DE in der Regel eine Privatperson. Sie bezahlt die Jagd privat aus eigener Tasche. Mit dem Recht zur Jagd ist aber auch die Pflicht zur Hege verbunden. Das bedeutet, die Jägerschaft hegt somit auch hier wild lebende Tiere, sie ist ein anerkannter Tier- und Artenschutzverband und wichtig zur Erhaltung bedrohter Arten in Deutschland.
Sie sorgt dafür das hier Tiere erhalten werden trotz der für sie widrigen Lebensbedingungen (die es daher gibt das Du hier lebst, hier essen willst, ein Dach über dem Kopf hast etc.). Sie leisten also einen Dienst an der Gesellschaft. Und das Ganze machen sie für Dich kostenlos.
Bitte, gerne geschehen.
Mein Tipp: Dann holt Euch auch Leute dazu die mitreden können. Und das sind nunmal diejenigen, die die Arbeit selber aktiv erledigen.
Als themenfremder Theoretiker kann man nicht mitreden. 🤷♂️
Wisst Ihr überhaupt was der Jäger bereits zu machen hat, welche Regeln zu befolgen, welche Nachweise zu erbringen, …?
Zu den Rechten und Pflichte des Jägers gehören die Hege des Wildes, die Jagd auf das Wild und die Aneignung von Wilden.
Es sollte eher einen Nachweis geben, dass die Jäger ein Jagdtagebuch führen. Am besten digital auf dem Smartphone mit Standortübermittlung, damit nachvollziehbar ist, wie oft der Jäger überhaupt einer jagdlichen Aufgabe nachkommt und im Revier ist.
Jäger die im Besitz von Waffen sind, aber seit drei Jahren keinerlei jagdlichen Tätigkeit nachgegangen sind, gehört der Jagdschein verweigert und die WBK widerrufen.
Ok, kann man machen. Aber dann für alles und jeden:
Du willst eine Leiter verwenden: Schulung
Du willst Fahrrad fahren: Schulung
Du willst ein Loch graben; Schulung
Du den Rasen mähen: Schulung
Du willst das Fenster putzen: Schulung
Du willst ins Schwimmbad: Schulung
Du willst Fernsehen: Schulung
Die Jagd gehört sehr wahrscheinlich mit zu den ungefährlichsten Tätigkeiten die man machen kann.
Für den Jagdschein wird eine grundsätzliche, körperliche Eignung vorausgesetzt. Das ist eine etwas schwammige Formulierung, aber hier sind tatsächlich starke körperliche Einschränkungen gemeint, die es unmöglich machen sicher mit Waffen jagen zu gehen.
So kann es sein, dass jemand der eine starke Sehbehinderung hat, nach Einschätzung der Behörde nicht die nötige körperliche Eignung besitzt und der Jagdschein versagt wird. (https://jagdlehrling.de/jagdschein-voraussetzungen/)
Wie oft man zB diese körperliche Eignung erneut nachweisen muss, ist leider nicht ersichtlich. Hier macht es tatsächlich Sinn, dass ab einem gewissen Alter regelmäßige Überprüfungen zu absolvieren sind...so wie zB LKW-Fahrer.
Training inwiefern ?
Als Jäger haben Sie bereits die Hegepflicht mit der Sie zur Erhaltung der Vielfalt, Vermeidung von Wildschäden, Tierseuchenschutz und vielem mehr berufen sind. Diese Arbeiten geschehen jahrein jahraus, etwas dass schon rein aufgrund der wiederkehrenden Art keines gesonderten Trainings bedarf.
Zudem bedarf der Jagdschein einer regelmäßigen Verlängerung. Bei diese werden die Eingangsvoraussetzungen, u.A. auch gesundheitliche Einschränkungen, überprüft.
Diese Arbeiten geschehen jahrein jahraus, etwas dass schon rein aufgrund der wiederkehrenden Art keines gesonderten Trainings bedarf.
Also kann man nicht 5 Jahre einfach mal pause machen?
Dankeschön für deine Antwort, die These habe ich mir nicht selbst ausgesucht oder ausgedacht, sie wurde mir von meinem Bundesland als Debattenthema vorgegeben, da wir nächste Woche im Landtag darüber debattieren müssen