Soll das ein Witz sein?
Warum gibt es Leute die sagen Armut sei, ja nicht wirklich schlimm, und man kann auch Obdachlos glücklich sein?
Soll das ein Witz sein? Diese Leute waren nie Arm oder? Meine gesetzliche Betreuerin (Die sehr gutbetucht ist) Meinte auch, ich soll mich nicht so anstellen, von Grundsicherung lässt es sich doch sehr gut Leben.
Soll das ein Witz sein? Und warum sollte ich mich auf Grundsicherung ausruhen? Ich will eine zweite Chance, will nicht für immer so Leben.
Sind diese Leute so Gutbetucht, dass sie gar nicht wissen, wie es ist ganz unten zu sein? Nicht wissen wie es ist, kaum das nötigste Leisten zu können, und auch bei anderen Betteln muss?
Sind diese Leute Weltfremd?
5 Antworten
"Diese Leute waren nie Arm oder?"
Jupp.
Grundsätzlich kann man natürlich auch mit sehr wenig Geld eine positive Haltung zum Leben haben; enge Freunde, einen guten Familienzusammenhalt - zwischenmenschliche Bindungen sind nicht abhängig vom Geld.
Aber das heißt noch lange nicht, dass die finanzielle Situation einen nicht belastet. Ich hab während meiner Ausbildung gerade genug Geld für meine WG und meine Fahrkarte gehabt und dann blieben mir 150€ im Monat für alles andere. Ich hab damals extrem sparsam und gut gewirtschaftet und hab es geschafft, nicht ins Minus zu rutschen. Aber ich hatte eben auch einfach Glück, dass in der Zeit keine größeren Anschaffungen nötig waren, das ich nicht länger krank war und v.a. hatte ich die Aussicht, dass sich der Zustand nach der Ausbildung wieder bessert.
Wenig Geld und permanente Knappheit kann schon sehr belastend sein.
Hatte ich damals beides nicht mehr, da ich vorher schon einen Abschluß gemacht habe. Ich hab damals beim Amt nach Wohngeld gefragt, selbst ein 100er hätte die Situation erleichtert. Da hieß es dann, ich hätte zu wenig Geld, um Wohngeld zu beantragen, ich müsste erst mein Existenzminimum sichern, mit den 450€ lag ich drunter. Aber als Azubi ging aufstocken nicht (und ich hab die Ausbildung auch gemacht, um eben nicht zum Jobcenter zu müssen...).
Wie gesagt, ich bin einerseits schon stolz drauf, damals nicht in die Miesen gerutscht zu sein, aber dauerhaft so zu leben, ist unfassbar mühsam. Eine Nachbarin in meinem Haus lebt aufgrund von Erkrankungen seit Jahren von ALG2, mittlerweile in der Erwerbsunfähigkeit. Die ist auch nur am rumkrebsen finanziell. Jetzt haben wir einen neuen Vermieter bekommen und der kommt natürlich mit Mieterhöhung etc. Für uns anderen ärgerlich, aber wir haben noch etwas Puffer. Sie stünde schlimmstenfalls auf der Straße.
Nein, arm sein ist scheiße, da braucht man nicht rumzureden.
Ja, solche Aussagen kommen immer von sehr weltfremden Leuten, die noch nie richtig arm waren.
Der Spruch "Geld macht nicht glücklich" ist halt einfach nicht wahr. Von Geld kann man sich bessere Gesundheit kaufen, gesündere Ernährung, Sport, Behandlungen, man kann sich mehr Freizeit leisten, sich und seinen Lieben mehr gönnen, gemeinsame Unternehmungen machen etc. Für so vieles braucht man einfach Geld, das fällt Menschen mit höherem Einkommen gar nicht mehr auf.
Also ich hab eine Zeit lang von Hartz 4 leben müssen und bin damit super gut zurecht gekommen. Liegt jetzt vielleicht auch daran dass meine Hobbies nicht sonderlich viel kosten, aber ich habe kaum was vermisst. Ich hatte genug zu essen und trinken, meine Hobbies waren drin und auch gelegentliche Ausflüge oder abends mal was trinken gehen. Natürlich nicht jede Woche, aber für mich hat es gereicht
Wer hat kann gut anderen erzählen, wie sie mit wenig auskommen. Ich habe zwar auch, komme aber trotzdem mit sehr wenig aus. Weltfremd vielleicht - würde eher meinen EMPATHIEDEFIZIT...
Es alles nur eine frage der einstellung.
Es kommt nicht aufs materielle an. Das wichtigste ist das mab glücklich sein kann ohne geld oder vesitztum
Das kann ich voll und ganz bestätigen, ich hab eine zeitlang von Hartz 4 leben müssen und war trotzdem relativ glücklich.Für mich gibt Geld Sicherheit, mehr nicht
Wie willst du glücklich sein, wenn du kaum das nötigste Hast?
Solange du essen und tri ken hast kannst du glücklich sein.
Kann ich bestätigen, ich bin im dritten Ausbildungsjahr und ohne Kindergeld und Unterstützung der Eltern würde es wirklich knapp werden, egal wie sparsam man ist.