Sind Zahnriemen im Ölbad wie bei einigen Ford Ecoboost ein Irrsinn, weil sie die schlechte Zugänglichkeit der Steuerkette mit neuen Nachteilen kombinieren?

2 Antworten

Ja, sind sie. Hier wird in Kauf genommen, dass man beim Wechsel des Riemens sehr viel Geld in die Hand nehmen muss, nur um ein paar Nachkommastellen Reibung zu sparen, verglichen mit einer Steuerkette. Vieles am 1.0 Eco Boost ist ziemlich irrsinnig konstruiert, zum Beispiel auch der fehlende hydraulische Ventilspielausgleich. Arbeiten sich die Ventile irgendwann in das Material ein, was unweigerlich der Fall sein wird, darf man den halben Motor zerlegen und die Tassenstößel ersetzen. Bei den meisten anderen Pkw - Motoren erfolgt die Korrektur automatisch per Hydrostößel. Ist halt auch ein weiterer Fall von geplanter Obsoleszenz, vermute ich. Ein Kunde, der auch ohne Defekt regelmäßig in der Werkstatt aufkreuzt, bringt Umsatz.

Woher ich das weiß:Recherche

Leucisius 
Beitragsersteller
 06.04.2019, 01:32

Das ist ja Wahnsinn. Keine Hydrostößel? Unglaublich, eine Rückkehr in die automobile Steinzeit

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checkpointarea  06.04.2019, 01:44
@Leucisius

Das wäre weniger verwerflich, wenn man Kipphebel hätte, so wie es bei meinem Ford Ka (Endura - E) der Fall war. Deckel runter, acht Schrauben verdreht, fertig. Keine Ersatzteile nötig, bestens zugänglich, ist ´ne Sache von 15 Minuten, wenn man das schon mal gemacht hat. Beim 1.0 Eco Boost hingegen wird die dann fällige Wartung sicherlich dazu führen, dass sich so mancher Fahrer überlegt, ob sich das finanziell noch lohnt.

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Leucisius 
Beitragsersteller
 06.04.2019, 01:52
@checkpointarea

Aber beweist das nicht einmal mehr meine These, dass nicht das Downsizing an sich die Probleme macht, sondern die hinzugefügte Peripherie: Steuerketten, -spanner, Zahnriemen im Ölbad, Gier nach Benzineinsparung an der 2. Stelle hinter dem Komma, etc.

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Leucisius 
Beitragsersteller
 06.04.2019, 01:54
@checkpointarea

Übrigens Ford Ka 1 mit 1.4, cooles Auto. Ich abe noch nie ein so gut schaltbares Getriebe gefahren. Seitliche Nockenwelle, Stößelstangen, Kipphebel eben. 2 Ventile pro Zylinder, Simpel und robust.

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checkpointarea  06.04.2019, 01:59
@Leucisius

Das Getriebe war in der Tat nicht schlecht, was auch an der fortschrittlichen Kupplungsbetätigung lag, bereits damals hydraulisch, wo man heute noch bei manchen Kleinstwagen mit ´nem Seilzug herumdoktort (Fiat Panda zum Beispiel). Der Motor hatte übrigens 1299 cm³ Hubraum, also 1,3 er. Und es heißt tatsächlich "Stoßstangen" beim OHV - Motor. Stößelstangen sind was anderes. ;)

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Leucisius 
Beitragsersteller
 06.04.2019, 02:01
@checkpointarea

Waaaas hydraulisch betätigte Kupplung? Mein Corsa C ist mechanisch. Wenn ich zu schnell einkupple hoppelt der ganze Vorderwagen

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checkpointarea  06.04.2019, 02:03
@Leucisius

Nö, der Opel Corsa C hat bereits eine hydraulisch betätigte Kupplung. Der Corsa B hatte noch ´nen Seilzug, und eine Klasse größer bis zum Astra F.

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Das kann man durchaus so sehen. Ich halte ohnehin nicht allzuviel von diesen kleinen Downsizemotörchen. Es ist aber überall so in der Technik: je höher sie gezüchtet und an die Grenze begracht wird, umso sensibler reagiert sie auf Störungen.


Leucisius 
Beitragsersteller
 05.04.2019, 23:56

Moment Moment! Täuscht mich der Eindruck oder ist es die Peripherie die bei Downsizingmotoren Probleme macht, und nicht der Kernmotor selbst?!?

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Hamburger02  06.04.2019, 09:41
@Leucisius

Wobei auch die Peripherie einen Teil der Philosophie erfüllt, die zum Downsizing führt: bei den Normtestzyklen zum Kraftstoffverbrauch möglichst günstige (Prospekt-) Werte zu erzielen, um unter anderem so den Flottenverbrauch runterrechnen zu können. Von daher sehe ich das nicht unbedingt getrennt.

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