Sind Werkstudenten Überflieger?

5 Antworten

Nein. Die können sich nur einerseits sehr gut organisieren und sind andererseits sehr diszipliniert.

Ich persönlich habe berufsbegleitend studiert. 40 Stunden/Woche im Hauptberuf, 5 Stunden/Woche Selbstständiger Nebenberuf, dazu noch ein Ehrenamt (Feuerwehr) mit ca. 5 Stunden/Woche... und dann das Studium mit 16 Semesterwochenstunden Präsenz plus eigenständigem Lernen, Vor- und Nachbereitung.

Das ist bei entsprechender Organisation und Disziplin möglich - zumindest für eine bestimmte Zeit. Man muss sich halt ein wenig einschränken... ich habe auf die ein oder andere Familienfeier oder Party im Freundeskreis verzichten müssen und meine Hobbys alle bis auf das Ehrenamt ruhen lassen. Meinen Urlaub habe ich zeitlich so gelegt, dass ich ihn für die Prüfungsvorbereitung nutzen konnte. Nur eine Woche pro Jahr habe ich mir "aufgespart" und dann wirklich mal frei gemacht.

Wie so oft, manche ja, viele nein.

Manche machen das auch gar nicht freiwillg, sondern weil sie Geld zum Leben brauchen. Dann lieber für 15€ Werkstudent sein, als für 12€ bei Mc Donalds arbeiten.

Auch nicht alle Werkstudenten machen ihr Studium in Regelstudienzeit, der letzte mit dem ich beruflich zu tun hatte war im im 7. Semester seines 6-Semester Bachelors und noch nicht mal am Planen der Thesis, keine Ahnung wie viele er am Ende dafür gebraucht hat. Er hat ab da wo er Werkstudent war, in verschiedenen Firmen, nämlich weniger Kurse je Semster belegt, weil im parallele Praxis und Berufserfahrung wichtig war.

Mit Überfliegern hat das eher wenig zu tun. Man muss sich auf jeden Fall gut organisieren können, da hilft. Aber der Vorteil in einem dualen Studium bzw wenn man in seinem Studienbereich als Werkstudent arbeitet ist, dass man das was man lernt im besten Fall ja auch gleich anwenden kann. Und man hat Leute die vielleicht auch mal eine Frage beantworten können.

Und selbst wenn man neben dem Studium nur arbeitet um Geld zu verdienen, heißt dass noch nicht, dass man ein Überflieger ist. Da ist dann eher Organisation und Disziplin gefragt.

Auch wenn der Begriff des Werkstudis landläufig in Stellenausschreibungen verwendet wird, ist er arbeitsrechtlich bedeutungslos. Es ist lediglich ein sozialversicherungsrechtlicher Begriff, mit dem die Beschäftigungsverhältnisse innerhalb der sogenannten Werkstudiregelung (>538€, <=20h, …) bezeichnet werden und dort Versicherungsfreiheit in der Arbeitslosen- und Kranken-/Pflegeversicherung besteht. All diese Jobs sind Werkstudijobs.

Eigentlich nicht. Mann muss nur gut seine Zeit einteilen können.