Sind Verallgemeinerungen gar nicht mal so schlimm?
Stereotype geben uns ja eine Orientierung bzw. vereinfachen vieles. Man muss ja nicht alles so kompliziert machen.
Beispiel: Frauen sind emotionaler als Männer und reden mehr als Männer, Türken sind Muslime, Männer sind größer als Frauen, Frauen finden große reiche Männer attraktiv.
Natürlich beziehen sich diese Aussagen nicht auf jedes einzelne Individuum in diesen Menschengruppen. Es gibt auch 2 Meter Frauen und 1,60 m Männer. Es geht aber um die Mehrheit. Und deswegen können Verallgemeinerungen sinnvoll sein oder?
4 Antworten
Die Frage ist halt, wofür man solche Verallgemeinerungen nutzen will. Es ist aus meiner Sicht halt nicht hilfreich und mir fällt spontan auch kein Bereich ein bei dem das helfen könnte. Wofür möchtest du Verallgemeinerungen denn positiv nutzen?
Außerdem muss die entsprechende Verallgemeinerung auch "richtig" sein. Die Behauptung, dass Frauen emotionaler sind als Männer stimmt zum Beispiel nicht. Es ist das Narrativ gesellschaftlicher Vorstellungen und Rollenbilder. Dieser Annahme entsprechend haben sich unsere Ur-Großväter verhalten, unsere Großväter und Väter. So erlernen auch neue Generationen "Frauen emotional, Männer nicht so" und entsprechend passt man das Verhalten an.
Richtig ist, dass Männer tendenziell davor zurückschrecken Gefühle - vor allem die, die mit "Schwäche" assoziiert werden - zu verstecken. Dieses Feld ist gut erforscht und man weiß, dass Männer im gleiche Ausmaß und der gleichen Bandbreite Gefühle fühlen. Im Ausdruck und der Wahrnehmung der eigenen Gefühlen hängt es dann eher, weil man das als Mann nicht so lernt, wie als Frau und die Erwartung an einen Mann eben auch ist, dieser Verallgemeinerung zu entsprechen.
Ich kann Verallgemeinerungen bei Kindern nicht aus 😅 Immer dieses „Mädchen spielen nur mit Puppen“, „Mädchen spielen nicht im Matsch“, „Rosa ist keine Farbe für Jungs“. Ich hab’s gehasst, da ich ein Mädchen war, das gerne im Matsch und mit Autos gespielt hat und ich durfte mir das ständig anhören 🙄
natürlich! immer diese leute die sich über sowas aufregen haben noch nie das wort durchschnitt gehört. vorallem feministen regen sich ständig auf
Weil Narrative als biologische Fakten dargestellt werden, was nicht richtig ist. Und diese Narrative sind sowohl zum Nachteil von Frauen, als auch von Männern.
"Männer sind nicht so emotional, wie Frauen." - Falsch. Bewiesen ist: Männer fühlen Emotionen im gleichen Außmaß und der gleichen Bandbreite, wie Frauen. Männer passen ihr Verhalten nur den Erwartungen und Narrativen an, weil sie es nicht anders gelernt haben.
Und von Verallgemeinerungen dieser Art gibt es eine Reihe:
"Männer müssen immer die Kontrolle und einen Plan haben."
"Männer müssen viel verdienen."
"Männer müssen stark sein."
Was soll das bringen?
Feminismus heißt Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung. Das betrifft auch die männliche Seite 😉 und es wäre schön, wenn die Gesellschaft weniger geprägt wäre von dem Druck ein "richtiger Mann" sein zu müssen, denn alles, was einen "richtigen Mann" angeblich definiert, haben Menschen sich ausgedacht.
Ich sehe manche Stereotype könnten für manche definitiv diskriminierend sein. Ich bin gegen Verallgemeinerung, jedoch kannst du das weiterhin so sagen, wenn du das so sagen möchtest, sei dir bloß bewusst, dass es manche als persönlichen Angriff in der Öffentlichkeit sehen können, weshalb ich sowas auch nicht öffentlich kundtun würde.