Sind Schweizer intelligenter als Deutsche?

4 Antworten

Nach der Statistik liegt Singapur an der Spitze mit IQ 108, Schweiz liegt bei 102, DE bei 100, Frankreich bei 98, Türkei bei 89, Indien 81, Nigeria bei 70, Gabun bei 60. Wenn man also das ganze Bild hat, liegen Schweiz und DE fast gleichauf.

https://www.laenderdaten.info/iq-nach-laendern.php

Nein: Die Schweizer sind nicht intelligenter als die Deutschen, aber sie wachsen in einem anderen Schulsystem auf, in dem von der Primar- über die Sekundar- bis zur Kantonsschule jeweils nur die Besten weiterkommen. So hat man sich z. B. im Kanton Zürich mit einem entsprechend dem in Deutschland üblichen Notensystem geforderten Mindestdurchschnitt von 2,0 bei der Erziehungsdirektion des Kantons Zürich - damit nicht an einem bestimmten Gymnasium - anzumelden, das einem zur Aufnahmeprüfung an eine bestimmte Kantonsschule zuweist. Sofern man diese bestanden hat, hat man zunächst ein Probehalbjahr zu absolvieren, das durchschnittlich etwa 20 % nicht bestehen, um schließlich die Matura abzulegen. Diese ist von derart hoher Qualität, daß es an der Universität Zürich nach Presseberichten lediglich 2 bis 3 % Studienabbrecher gibt. - Und das ist der Unterschied!


adventuredog  15.11.2019, 13:26

"indem jeweils die Schulbesten aufrücken dürfen"

oder eben diejenigen, deren Eltern über ein hohes Einkommen verfügen, mit dem sie ihre Kinder in die speziellen Gymi Vorbereitungskurse schicken können ^^

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Rizini  15.11.2019, 16:34
@adventuredog

Nachdem sich im Kanton Zürich an die Eingangsprüfung das Probehalbjahr anschließt, bringen die Vorbereitungskurse wenig: da zählt nur noch die Leistung, die der Einzelne bringt. Der Kanton Genf kennt für seine Gymnasien keine Eingangsprüfung, womit dort 50 % (statt etwa 20 % in ZH) das Probehalbjahr nicht bestehen.
Als ich Anfang der fünfziger Jahr im heutigen Bundesland Baden-Württemberg von der damaligen Volksschule auf das Gymnasium übergegangen bin, war es ebenso wie heute in ZH, nur hat sich dies Jahr für Jahr in der Weise fortgesetzt, daß konsequent die schwächeren Schüler ausgeschieden worden sind, wodurch die anfangs sehr großen Klassen immer kleiner geworden sind.

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adventuredog  16.11.2019, 18:19
@Rizini

na ich denke da bist du evt. nicht so ganz auf dem aktuellen Stand, denn wenn die Vorbereitungskurse nichts bringen, frage ich mich, warum es unzählige dieser Nachhilfe-Akadamiekurse, Nachhilfe-Dopingkurse, Gymivorbereitungskurse, Flying Teacher usw gibt. In jeder popeligen Tageszeitung wird zu bestimmten Zeiten immens damit geworben.

Beispiel: https://www.google.com/search?q=Gymi+Vorbereitungskurse&oq=Gymi+Vorbereitungskurse&aqs=chrome..69i57&sourceid=chrome&ie=UTF-8

lies auch

.... Edit Adrover... Sie leitet die Abteilung Lernförderung bei den landesweit tätigen Flying Teachers, wo man seit Jahren eine vermehrte Nachfrage nach zusätzlicher Vorbereitung auf die Gymiprüfung feststellt – allein in diesem Jahr betrug der Zuwachs rund 30 Prozent. Adrover hatte in den letzten Monaten täglich mehrere Anfragen von Eltern, «die der Schule nicht zutrauen, die Kinder richtig vorzubereiten». Kein Wunder, meint sie, wenn Stoff, der für die Prüfung relevant sei, manchmal erst in letzter Minute durchgenommen werde.

Quelle und mehr:

https://www.beobachter.ch/bildung/schule/chancengleichheit-vor-der-gymiprufung-sind-nicht-alle-gleich

egal wer der Schuldige an dieser Misere ist, die Wohlhabenden haben's einfach leichter ihre nicht so intelligenten Kinder ans und durch's Gymnasium zu kriegen...

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Buhujo  10.11.2019, 16:25

Das dreizügige Schulsystem wie es vor gut 50 Jahren war war einfach effektiver. Das zeigen die Leistungen der Schulabgänger deutlich.

Und in etwa so macht es die Schweiz immer noch.

Es lohnt darüber nachzudenken

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Rizini  10.11.2019, 20:02
@Buhujo

Dies ist ein Irrtum: Die Schweiz kennt kein Schulsystem mit drei parallel verlaufenden Schularten wie hier in Deutschland, sondern die Schweizer Schularten bauen sukzessive aufeinander auf, indem jeweils die Schulbesten aufrücken dürfen, während die anderen bleiben.
In Deutschland gibt es allein eine Gemeinde, die seit langem in den Vorzug des Schweizer Schulsystems kommt: die Enklave Büsingen bei Schaffhausen. Die dortige Grundschule bereitet die Schüler auf die Schaffhauser Sekundarschule vor, die Gemeinde bezahlt deren Schulgeld in Schaffhausen. Sofern sich Büsinger Schüler als besonders begabt erweisen, dürfen diese auf die Schaffhauser Kantonsschule überwechseln, um dort die Schweizer Matura zu absolvieren, womit sie Zugang zu sämtlichen Schweizer Universitäten samt den beiden ETH in Zürich bzw. Lausanne haben.

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Wahrscheinlich nicht. Ist aber auch nicht wirklich interessant. Interessant ist was daraus gemacht wird.

Intelligenz hat nichts mit dem Wohnort oder der Staatsbürgerschaft zu tun. Welche Möglichkeiten und Ausbildungen die Leute dann haben, damit sie ihren Intellekt auch in der Praxis einsetzen können, ist eine andere Frage.

Tellensohn