Tanz ist geformte Körperbewegung im Gleichklang mit Musik. Für die meisten Menschen ist das ein Genuss.

Außerdem ist der Tanz meist ein Spiel der Geschlechter, eine erotisch getönte Begegnung, bei der Männlein und Weiblein sich in kontrollierter Form öffentlich berühren und im Gleichklang bewegen können, was sonst kaum möglich ist. Das dient dem Kennenlernen, dem Anbandeln, manchmal auch dem (relativ gefahrlosen) erotischen Anreizen.

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Mit Cäsar endet die Republik. Er installierte eine Diktatur auf Dauer. Augustus fasst das Provisorium Cäsars dann in neue gesetzliche Formen. Er war klug genug, einige äußere Formen der Republik beizubehalten. So blieb der Senat erhalten, bekam sogar einige weniger wichtige Kompetenzen und wurde von Augustus ehrenvoll behandelt. A. verzichtete auf jeden monarchischen Titel und begnügte sich mit republikanischen TIteln wie Volkstribun und Konsul, wodurch die Militärdiktatur verschleiert wurde. Die Volksversammlungen wurden nach und nach eine reine Show, weil A. die Personen bezeichnete, die er gewählt sehen wollte, und das Volk mitspielte. Es bekam ja Brot und Spiele dafür (Hartz4 und Bundesliga).

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Er war ein ehrgeiziger Emporkömmling mit besonderen militärischen und politischen Begabungen. Er hatte Charisma, anfangs viel Gespür und großen Schneid. Er bewahrte viel von den Modernisierungen der Französischen Revolution, etablierte aber kaltschnäuzig eine Militärdiktatur. Mit seinen Siegen, denen er bedenkenlos hunderttausende opferte, nahm sein Gespür für das Machbare ab. Er wurde immer mehr ein Glücksspieler, ein Getriebener. Sein Fall war im Grunde schmachvoll.

Für Deutschland war er einerseits ein Fremdherrscher, der jeden Ansatz der nationalen Bewegung unterdrückte, andererseits der große Modernisierer, der den Flickenteppich überwand und fortschrittliche Gesetze einführte.

Tyrann trifft es nicht, auch Held nicht.

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Die Basis wird seit früher Kindheit gelegt, durch Einführung des Kindes in die Lesekultur durch die Eltern. Vielleser entwickeln dann einen Vorsprung, v. a. wenn sie auch durch weitere kulturelle Anregungen seitens der Eltern gefördert werden. Die Schule trägt ebenfalls zur Sprachentwicklung und zum Interesse an Sprache bei. AGs wie die Debating AG können nützlich sein. Auch später noch kann viel getan werden: vielseitige freie Lektüre, Entwicklung von Interesse an möglichst vielen Sachgebieten, Lesen von Fachliteratur, Teilnahme an Diskussionen, VHS-Kurse.

Die mündliche Eloquenz wird durch alles gefördert, was das Selbstbewusstsein stärkt.

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Leider nur in anderen Ländern. In Frankreich, Dänemark, Osteuropa usw. sind auch die Linken Patrioten.

In Deutschland waren die Linken das auch ungefähr bis in die Zeit der 68er. Bebel, Thälmann, Brandt, Bahr, Schmidt sahen sich durchaus noch als Patrioten, selbst Rudi Dutschke hatte ein positives Deutschlandbild. Das hat sich gründlich geändert: "DE muss sterben, damit wir leben können" usw.

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Das Französisch der Welschen ist sehr nahe am Französischen. Es gibt einige Germanismen wie z. B. poutzer statt nettoyer. Bei den Zahlwörtern 70, 80 und 90 zählen sie meist anders, nämlich septante, huitante, nonante, nicht soixante-dix, quatre-vingt, quatre-vingt-dix.

Das Schweizer Fernsehen ist vollständig getrennt nach Sprachgruppen.

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Der Kapitalismus hat wie keine andere Wirtschaftsweise die Produktion nach oben getrieben, die Versorgung der Menschen sichergestellt, ist rastlos innovativ, experimentierfreudig und erfindungsreich. Selbst die Ärmsten leben in kapitalistischen Ländern besser und sicherer als die Reichen in sozialistischen. Die hohen Erträge machen einen Sozialstaat möglich, eine gute Gesundheitsversorgung und Bildung auch für Arme. Kaum ein Sozialist/Kommunist wanderte aus den kapitalistischen Ländern in den sozialistischen Ostblock, nach Kuba oder China aus. Er ist auch einigermaßen kompatibel mit einer gewissen Form von Demokratie und mit Menschenrechten, jedenfalls viel besser als der Sozialismus/Kommunismus, der überall nur Diktatur brachte.

Der Kapitalismus hat auch seine Schattenseiten. Wenn er nicht durch den Staat und die Bürger gezähmt und eingehegt wird, neigt er zu Exzessen wie schrankenlose und kurzfristige Profitgier sowie Missachtung aller gewachsenen Strukturen und Traditionen. Er ist ein großer Gleichmacher, genauso wie seine Feinde, die Sozialisten. Er macht die ganze Welt zu einem großen, einheitlichen Markt, mit Einheitsgeschmack, Einheitsmode, Einheitskultur und Einheitsdenken. Er verschiebt gerne Produzenten von einem Land ins andere, wenn ihm das nützt. Er hat auch das Gesetz von Hochkonjunktur und Krise eingebaut, das der Sozialstaat ausgleichen muss.

Eine Alternative sehe ich nicht. Der Kapitalismus ist zu erfolgreich, gerade weil er zähmbar und lernfähig ist, was Karl Marx ihm nicht zutraute.

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Meine Stereotype: Iranerinnen waren bis zu islamischen Revolution weitgehend emanzipierte Frauen, zielstrebig, ehrgeizig, weniger islamisch und archaisch geprägt und viel besser gebildet als die durchschnittliche Araberin oder Türkin.

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Du sollst das Eigentum anderer achten. In der damaligen Gesellschaft besaß der Mann auch die Frau und die Hausangestellten.

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Eine Hochsprache entsteht, wenn es eine Oberschicht gibt, die sich über die Dialektgebiete hinweg vernetzt.

Das war in einem ersten Schritt schon um 1200 so, als die Ritterkultur sich über die Stammesgebiete hinaus als einheitlicher Raum bildete und der Minnesang und die Ritterepen von allen deutschen Rittern/Adligen verstanden werden sollten.

Der zweite Schub kam um 1500, als die Buchdrucker für alle Regionen produzieren wollten, und als Luther ein Bibel-Hochdeutsch auf der Grundlage oberdeutscher (= mittel- und süddeutscher) Dialekte schuf.

Der dritte Schub erfolgte um 1800, als die Weimarer Klassik endgültig eine Nationalliteratur etablierte und gleichzeitig der Handel im Zeichen der beginnenden Industrialisierung in ganz Deutschland intensiv wurde.

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Ja, das kann so gemacht werden, aber der Altersabstand muss deutlich sein. Also z. B. 28-jähriger Vormund, 16-jähriger Bruder.

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An etlichen Endungen und Vorsilben.

Latein:

Endungen -or (Diktator), -us (Kasus), -tio/-tion (Nation). -istisch (egoistisch), -ment (Temperament), -in (Vitamin), -ine (Terrine) usw.
Vorsilben: ex- (exportieren), de- (deportieren), ab- (abstrahieren), dis- (diskutieren) usw.

Französisch:

Endungen -age (Garage), -eau (Niveau), -ette (Baguette), -esse (Politesse), -ot (Depot) usw.

Vorsilben: z. T. wie im Lateinischen, dann schwierig

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Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?!
Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Es ist vollbracht.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.
Warum siehst du den Splitter im Auge des anderen und siehst den Balken im eigenen Auge nicht?
Weib, dir sei verziehen. Gehe hin und sündige nicht mehr.
Der Geist weht, wo er will.
Und abermals krähte der Hahn.
Selig sind die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Ihr seid das Salz der Erde.
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

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St. Nimmerleinstag steht für "niemals". Das Lied parodiert also religiöse Versprechungen und Tröstungen, wonach die Armen irgendwann in Zukunft von allein ein besseres Leben zu erwarten hätten. In der letzten Strophe besonders deutlich: Am Nimmerleinstag (=nie) kommt die Besserung schon früh morgens, nicht erst abends: bittere Ironie!

Der Marxist Brecht will im Grunde sagen, dass die Armen nicht warten sollen und sich vertrösten lassen sollen, sondern die kommunistische Revolution machen sollen.

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