Der Kapitalismus hat wie keine andere Wirtschaftsweise die Produktion nach oben getrieben, die Versorgung der Menschen sichergestellt, ist rastlos innovativ, experimentierfreudig und erfindungsreich. Selbst die Ärmsten leben in kapitalistischen Ländern besser und sicherer als die Reichen in sozialistischen. Die hohen Erträge machen einen Sozialstaat möglich, eine gute Gesundheitsversorgung und Bildung auch für Arme. Kaum ein Sozialist/Kommunist wanderte aus den kapitalistischen Ländern in den sozialistischen Ostblock, nach Kuba oder China aus. Er ist auch einigermaßen kompatibel mit einer gewissen Form von Demokratie und mit Menschenrechten, jedenfalls viel besser als der Sozialismus/Kommunismus, der überall nur Diktatur brachte.
Der Kapitalismus hat auch seine Schattenseiten. Wenn er nicht durch den Staat und die Bürger gezähmt und eingehegt wird, neigt er zu Exzessen wie schrankenlose und kurzfristige Profitgier sowie Missachtung aller gewachsenen Strukturen und Traditionen. Er ist ein großer Gleichmacher, genauso wie seine Feinde, die Sozialisten. Er macht die ganze Welt zu einem großen, einheitlichen Markt, mit Einheitsgeschmack, Einheitsmode, Einheitskultur und Einheitsdenken. Er verschiebt gerne Produzenten von einem Land ins andere, wenn ihm das nützt. Er hat auch das Gesetz von Hochkonjunktur und Krise eingebaut, das der Sozialstaat ausgleichen muss.
Eine Alternative sehe ich nicht. Der Kapitalismus ist zu erfolgreich, gerade weil er zähmbar und lernfähig ist, was Karl Marx ihm nicht zutraute.