Sind Menschen in ländlichen Bereichen akademisch weniger gebildet als Millionenstädter?

12 Antworten

Das kann man pauschal so nicht sagen. Es ziehen unheimlich viele gut-verdienende Leute aufs Land, die z. B. Lehrer oder Ärzte sind.

Würde ich von mir nicht behaupten. Ich lebe gefühlt am Rande der Zivilisation und bin trotzdem erfolgreich auf einem Gymnasium.

Natürlich gibt es auch alte, Studenten Bauern, die diese Haltung an ihre Kinder weitergeben. Da aber viele sowieso in der Stadt arbeiten, lerne sie später dazu. Außerdem gibt es, zumindest bei mir, kleinere Klassen (zwischen 20 und 25 Schüler*innen), was für das Lernen von Vorteil ist.

Die akademische Bildung ist nicht grundsätzlich geringer, immerhin werden auch am Land vor allem juristische und medizinische Berufe (Anwälte, Notare, Ärzte) usw. benötigt. Allerdings besteht oft weniger Gelegenheit zur Kunstpflege und kulturellen Bildung, da es normalerweise an großen Konzertinstitutionen, Opernhäusern, Theatern und Museen fehlt.

Auch ist der akademische Nachwuchs eher selten vertreten, da es dort kaum Universitäts- und Hochschuleinrichtungen gibt und folglich auch nur dann Forschung betrieben wird, wenn es zufällig entsprechende Standorte gibt (z.B. Firmenstandorte mit Forschung, Forschungsinstitute etwa zu Geologie oder Meteorologie,...).

In ländlich schönen Erholungs-, Sport- und Kurgebieten gibt es auch häufig Tourismus, eine hohe Dichte an Ärzten und Angeboten für ältere Menschen und eine teure Wohnsituation, die es für junge erfolgreiche Akademiker/-innen und Familien häufig schwer macht, dort zu leben und zu arbeiten, wenn sie nicht vor Ort ein Haus (Familie/Erbe) haben und einen ihrer (Aus-)Bildung entsprechenden Beruf ausüben können.

Das müsste man auf die Einwohner pro Kopf feststellen.